Horst D. Deckert

Europa oder Eurabia? Nahost-Konflikt ist auch für EU eine Zeitenwende

Von WERNER REICHEL |Auf den Straßen des Gaza-Streifens wurde der brutale Terrorüberfall auf Israel lautstark gefeiert: hupende Autos, tanzende und jubelnde Palästinenser. Um die Stimmung anzuheizen und gleichzeitig den Feind einzuschüchtern, verbreiten die Hamas-Terroristen Bilder und Videos ihrer Gräueltaten über die sozialen Medien. Sie posieren mit geschändeten Leichen, zeigen wie kleine Kinder und Frauen nach Gaza verschleppt oder ein zehnjähriger Bub gequält wird.
Nahost-Terror löst in Europa und USA Begeisterung aus
Der Überfall und die dazugehörende Propaganda der Terroristen ruft in Teilen der arabischen und muslimischen Welt, aber nicht nur dort, Begeisterung hervor: In den Flüchtlingslagern Griechenlands wurde der Terrorüberfall ebenso wie an Berliner Schulen gefeiert. In vielen westlichen Großstädten gingen Muslime jubelnd auf die Straße, um sich mit den Hamas-Terroristen zu solidarisieren und die Gräueltaten ihrer Glaubensbrüder zu feiern. Ob Gaza-Streifen, Islamabad oder Wien, die Bilder glichen sich auf der ganzen Welt.

Am New Yorker Times Square skandierten Muslime: „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“. In London belagerten pro-palästinensische Demonstranten die israelische Botschaft. Im australischen Sidney schrien Hamas-Sympathisanten vor dem Opernhaus, das in den Farben Israels beleuchtet war: „Gas the Jews“. Auch in vielen deutschen Städten und in Wien feierten Muslime den Angriff auf Israel.

Die Hamas-Sympathisanten konnten in praktisch allen westlichen Städten ungestört die Gräueltaten in Israel bejubeln. Das führt den Bürgern vor Augen, wie sehr dank der nach wie vor andauernden Massenmigration jeder Krieg und jede Krise in Asien und Afrika auch direkte und konkrete Auswirkungen auf Europa, wie sehr sich Europa selbst zu einer Konfliktregion entwickelt hat.

Kampf der Kulturen

Es geht beim aktuellen Nahostkonflikt um weit mehr als um Gebietsstreitigkeiten zwischen Israel und Palästinensern. Es ist ein Kampf der Kulturen, ein Kampf der islamischen gegen die westliche Welt, gegen das sich im Niedergang befindliche Abendland. Die radikalen Muslime, die derzeit in Wien, Berlin oder Brüssel den Angriff auf Israel lautstark feiern, sind geistig und kulturell nie im Westen angekommen. Ihre Integration, von der das politmediale Establishment und die Migrationsindustrie seit Jahrzehnten sprechen, war nie mehr als eine Lüge, ein leeres Versprechen, um die Bürger ruhig zu stellen, ihnen die Massenmigration als positive Entwicklung verkaufen zu können.

Für viele Muslime sind Christen so wie Juden Ungläubige, sprich: Feinde. Und diese im Koran festgeschriebene Feindschaft lässt sich auch nicht durch Toleranz, Nachgiebigkeit, Geld- und Sozialleistungen aus der Welt schaffen, dieses Verhalten wird vielmehr – und zu Recht – als Schwäche interpretiert. Das haben viele Europäer, insbesondere die Linken, nie begriffen.

Israel ist im seit knapp 1400 Jahren bestehenden Konflikt zwischen dem Islam und dem Abendland lediglich eine Probebühne. Was in Israel geschieht, kommt auch auf Europa zu. Wenn sich die neuen, extrem brutalen Strategien der Hamas als nützlich und erfolgreich herausstellen sollten, werden sie auch in europäischen Städten und an Europäern angewandt werden. Der islamische Terror wird auch in Europa eine neue Eskalationsstufe erreichen, zumal die EU-Staaten über weit weniger effektive Sicherheitskräfte als Israel verfügen. Der eskalierende Nahostkonflikt ist ein Weckruf für Europa, doch dieser wird sowohl von Brüssel als auch Berlin hartnäckig ignoriert. Aus mehreren Gründen.

Wenn in Wien und in deutschen Städten, also in Ländern, wo die Regierungen den Kampf gegen rechts, Rassismus und Antisemitismus zu einer ihrer zentralen Aufgaben gemacht haben, Muslime Terrorattacken auf Juden lautstark und ungestört feiern können, ist das ein politischer Offenbarungseid. Es zeigt auch, wie weit die Islamisierung Europas fortgeschritten ist und wie sehr sich die realen Machtverhältnisse verschoben haben.

Dass Hamas-Sympathisanten in Europa ungestört feiern können, hat wenig mit Toleranz oder dem Demonstrationsrecht zu tun, zumal das Establishment und die Behörden auch keinerlei Toleranz gegenüber Corona-Maßnahmenkritiker gezeigt und ihnen auch mehrfach das Demonstrationsrecht verwehrt haben.

Das Verständnis und Wohlwollen von linken Politikern, Behörden und Mainstreammedien für die radikalen Muslime hat nicht nur ideologische, sondern vor allem pragmatische Gründe. Der Spiegel schrieb im April dieses Jahres:

„Antisemitismus ist unter Muslimen in Deutschland weitverbreitet.“

Das wissen auch die politisch Verantwortlichen, die in den vergangenen Jahren hunderttausende Muslime ins Land gelassen haben. Weshalb man islamistische Umtriebe – so gut es geht – ignoriert. Man will Bilder wie aus den brennenden Pariser Vorstädten vermeiden, keinen Konflikt mit Muslimen provozieren, aus Angst, er könnte zu einem Flächenbrand, zu einer Kraftprobe mit der Staatsmacht werden; Ausgang ungewiss. Die europäischen Regierungen sind weder willens noch in der Lage gegen demokratiegefährdende, staatsfeindliche Gruppierungen und Strömungen aus dem islamischen Spektrum robust vorzugehen. Deshalb arbeitet man sich lieber an den ältlichen Reichsbürgern ab.

Dieser Defätismus, dieser mangelnde Selbstbehauptungswille und die sinkende Bereitschaft der politischen Verantwortungsträger und großer Teile der Bevölkerung, das eigene Land und seine Werte zu schützen, war auch in Israel mit ein Grund für den brutalen und massiven Terrorangriff der Hamas. Wokeismus, LGBT-Kult und Klimahysterie, sprich: die Dekadenz der westlichen Gesellschaften ist auch ein Problem Israels.

Schon 2015 beklagte sich der linke Autor und Journalist Ari Shavit über die verweichlichte Jugend Israels:

„Im Nahen Osten ist eine Nation, deren Jugend nicht bereit ist, für sie zu töten oder zu sterben, eine von begrenzter Lebensdauer. Sie wird nicht lange existieren.“

Ein Problem, das in Europa noch viel massiver zutage tritt. Eine internationale Studie aus dem Jahrs 2018 belegt das eindrucksvoll:

„In Staaten im Mittleren Osten, in Nordafrika oder in Pakistan wären aktuell bis zu 94 Prozent der Landsleute bereit, ihr Land militärisch zu verteidigen, es ist für sie selbstverständlich. In Westeuropa dokumentierten die Meinungsforscher dagegen eine andere Haltung: Im Schnitt wollte nur ein Viertel der Bevölkerung im Krisenfall mit der Waffe in der Hand das Heimatland schützen.“

Dass das politmediale Establishment und die Mainstreammedien in diesem Konflikt sich als „Hamas-Versteher“ präsentieren, Verständnis für deren Gräueltaten zeigen, liegt an einer Mischung aus linker Ideologie, woker Gesinnung, vorauseilendem Gehorsam und Unterwerfung. Die linke Politkaste in Europa, die ausschließlich ihre eigene Agenda verfolgt, ist völlig unfähig, Krisen und Konflikte zu lösen, vor allem wenn man es mit realen und robusten Gegnern zu tun hat. Europa ist zur „Toleranz“ verdammt.

Nahostkonflikt als Turbo für Fehlentwicklungen und Terrorgefahr

Das Beunruhigende daran: Diese Fehlentwicklungen werden sich massiv beschleunigen, der eskalierende Nahostkonflikt ist dabei ein Turbo. Er wird nicht nur die Islamisten in aller Welt stärken und ermutigen, sondern auch die Migrantenströme Richtung Europa anschwellen lassen. Je mehr sich der Krieg im Nahen Osten ausweitet, desto größer wird der Migrationsdruck auf Europa. Und mit dieser Einwanderungswelle werden deutlich mehr Islamisten, Terroristen und Gotteskrieger nach Europa strömen als in den bisherigen. Dadurch wird sich die Terrorgefahr erhöhen, der innere Frieden wird massiv gefährdet und die realen Machtverhältnisse werden sich weiter zuungunsten der autochthonen Bevölkerung verschieben.

Die Muslime können ihre Interessen und Ansprüche noch einfacher und nachdrücklicher umsetzen, da weder Brüssel noch Berlin und Wien bereit sind, effektive Maßnahmen gegen diese anrollende Migrantenwelle zu treffen. Der neue EU-Migrations- und Asylpakt lässt daran keine Zweifel aufkommen. Die darin beschlossenen Maßnahmen dämmen Zuwanderung nicht ein, sie legalisieren sie. Brüssel sorgt lediglich dafür, dass die ankommenden Massen „gerecht“ auf Europa verteilt werden.

EU-Außengrenzen bleiben weiter offen

Die EU-Außengrenzen bleiben weiter offen, auch für Hamas-Terroristen, die Babys töten und Frauen foltern. Die EU lehnt jegliche Zuwanderungsbegrenzung ab. Es ist offensichtlich der Wille des politmedialen Establishments, Europa mit Muslimen zu fluten. Der Krieg in Israel wird die Islamisierung in Europa massiv beschleunigen, ein effektiver Schutz der EU-Außengrenzen oder Flüchtlingszentren außerhalb Europas nach australischem Vorbild sind mit dem aktuellen Polit-Personal in Brüssel, Berlin und Paris undenkbar.

Die bereits jetzt massiven Probleme, die sich Europa mit der Masseneinwanderung importiert hat – Bildungsverfall, Kriminalität, Deindustrialisierung, Überdehnung der Sozialsysteme etc. – werden sich potenzieren. Der Nahostkonflikt wird auch für unsere Zukunft entscheidend sein: Europa muss sich entscheiden, welchen Weg es gehen will: Europa bleiben oder Eurabia werden.

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Werner Reichel ist Journalist und Autor.

 


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