Horst D. Deckert

Europas Flüssig-Gas-Manie ist eine Zeitbombe

Flüssiggas-Verschiffung: Unzuverlässig, spekulativ

 

Eine „tickende Bombe“ sei der Transport von Flüssiggas (LNG) per Schiff nach Europa – so das griechische Forschungszentrum „Analyst“. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass es sich um eine unvorhersehbare und unzuverlässige Methode im Vergleich zum Pipeline-Transport handelt, und auch dadurch, dass der Zeitpunkt der Lieferungen von Spekulanten abhängt.

Während der Pipeline-Gashandel vorhersehbar, zuverlässig und durch ernsthaft vereinbarte Preise gekennzeichnet war, wird der Flüssig-Gashandel mittels Schiffen als unzuverlässiger angesehen, was durch Preisturbulenzen, die von Spekulanten geprägt werden, noch komplizierter wird.

Schiffe sitzen in Europas Häfen fest

So war am 31.10. 2022, Montagnachmittag, der Erdgaspreis an der niederländischen Energiebörse „ICE-Endex“ zum ersten Mal in der Geschichte negativ (energyflux), was bedeutet: Dass jemand, der Erdgas verkaufen wollte, Käufer bezahlen musste, anstatt bezahlt zu werden, so „Analyst“. Kein Wunder: Mindestens sechzig der weltweit verfügbaren 641 Flüssiggastanker liegen nämlich in Europa vor Anker, können oder wollen ihre Ladung aber nicht löschen, obwohl ihnen das (wave) 500.000 Dollar täglich kostet.

Der Grund dafür laut „Analyst“: Im Durchschnitt sind nämlich fast 94% der EU-Lager voll, während die wichtigsten Importmärkte – Deutschland und Italien – überhaupt keine Lagerflächen haben.

Fehlende Speicherkapazitäten

Daher kann nur so viel Gas in das Netz eingespeist werden, wie es verbraucht. Das heißt: Im Moment ist der Verbrauch ziemlich niedrig, da die Durchschnittstemperatur in Europa zu hoch ist, in Mitteleuropa sogar bis zu 8 Grad höher als der Durchschnitt.

Das Institut hebt auch die parallele Zunahme der Flüssiggas-Speicherung auf Schiffen hervor, da viele Länder nicht über entsprechende Speicher verfügen, (institute) was die Gesamtkapazität der LNG-Flotte um 10 Prozent reduziert.

Krise erwartet

All dies sei gleichbedeutend mit einer tickenden Bombe für Europa (analyst), die explodieren wird, wenn die Temperaturen zu sinken beginnen und LNG-Händler von einem Massenbankrott bedroht sind.

Genauer gesagt: Sinkende Temperaturen führen zu einem starken Anstieg des Verbrauchs (edition). Die Folge: In europäischen Terminals, wo Entlade- und Regasifizierungs-kapazitäten nicht ausreichen, sind große Störungen voraussehbar, warnt das griechische Forschungszentrum.

Vermutlich werden Tanker auch langsam zurückkehren, da sie bereits in europäischen Häfen ihre Zeit verzögern.

Außerdem könnten Spekulanten auf steigende Preise warten, um dann ihre Fracht zu verkaufen, was neben Verzögerungen auch zu Staus in den Häfen führen kann – betont das Institut.

Unzuverlässige Versandmethoden

Nach Angaben des Instituts erfordert die Tankgasversorgung ausgeklügelte Zeitpläne, angemessene Terminals und Lageranforderungen – und nichts davon gibt es in der EU. (institute) Deshalb wird trotz niedriger Gaspreise ein Sturm am Horizont erwartet, von dem viele glauben, dass er zu einer Abschwächung der Energiekrise führen wird, betont „Analyst“.

Schließlich betont das Forschungszentrum, dass es auch tragikomisch ist, dass Russland nach den USA der zweitgrößte LNG-Lieferant der EU ist, und dass der Transport von Flüssiggas eine starke Umweltbelastung darstellt. Die nächste Anekdote wird wahrscheinlich sein: Weil russische Häfen näher an Europa liegen, wird die EU wieder Russland wieder brauchen – schließt Analyst.

Dieser Artikel erschien zuerst auf MANDINER, unserem Kooperationspartner.

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