“Werde mutig und stark” – das ist der herzige Titel eines Kinder-Workshops auf dem aktuell stattfindenden Evangelischen Kirchentag in Hannover. Der kommt allerdings nicht gut an, denn die Erlaubnis zur Teilnahme hängt von rassistischen Kriterien ab: Der Workshop ist nur für nicht-weiße Kinder geöffnet. Weiße Kinder dürfen nicht “mutig und stark” werden.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
So richtig will es mit dem Anti-Rassismus auf dem Evangelischen Kirchentag wohl nicht funktionieren, wenn man die Rassismus-Vorwürfe in den sozialen Netzen betrachtet: Dass Kurse je nach Hautfarbe angeboten werden, stößt in der Bevölkerung demnach auf kein Verständnis. So steht die Teilnahme am Workshop “Werde mutig und stark” nämlich ausschließlich “Black, Indigenous und Kinder of Color” zur Verfügung.
Mit der deutschen Sprache haben es die Vielfältigen ja nicht so – mit der englischen aber auch nicht, denn “indigen” sind in Deutschland natürlich weiße Kinder. Die scheint man hier aber als “pfui” zu empfinden: Die sollen gefälligst nicht “mutig und stark” werden. Eine klare Botschaft – auch angesichts der Spießrutenläufe, die deutsche Kinder schon jetzt tagtäglich in jenen Schulen hinlegen dürfen, wo sie mit ihrer Ethnie die Minderheit stellen.
Die Stoßrichtung wird durch einen anderen Workshop weiter betont: Der richtet sich an Erwachsene – aber nur solche, “die nicht von Rassismus betroffen sind” (den eigenen Anti-Weißen-Rassismus blendet man natürlich aus). Der Auftrag der Weißen: Bloß nicht “mutig und stark” sein, nein: “Kritisches Weißsein”, lautet die Devise. Was man da wohl lernt? Niederknien vielleicht? Oder wie man zum Islam konvertiert? Dialog und Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen scheinen angesichts der Teilnahmekritierien ja eher unerwünscht.
Auch in anderen Workshops spiegelt sich die links-politische Agitation der Kirche wider: So wird für junge Menschen ein Workshop zu “rechtsextremen Codes” in den sozialen Netzen angeboten. Denn: Schon wer den “Okay!”-Emoji mit sich berührendem Daumen und Zeigefinger postet, ist per definitionem rechtsextrem. Das steht für Linke nämlich für “White Power”. Ebenfalls gefährlich lebt, wer schon einmal den Kugelschreiber-Emoji verwendet hat: Das bedeutet nichts anderes als “Holocaustleugnung”. Verbreitet werden derartig wertvolle “Informationen” etwa durch Steuergeld- und Soros-finanzierte Netzwerke wie “Campact”.
Generell liegt der Fokus des Kirchentags nicht etwa auf Glauben und Spiritualität, sondern den neuen Ersatzreligionen: Die Veranstaltungen drehen sich überwiegend um “Vielfalt”, Gender und Transgenderei und Klima. Nichts ist zu blöd: So gibt es sogar einen Gottesdienst zum Thema “Queere Tiere auf der Arche”. Auch Angela Merkel, Öffnerin der Grenzen, durfte bereits auftreten. Komisch nur, dass die Veranstaltungen des Kirchentags durch Anti-Terror-Poller und ein Großaufgebot der Polizei geschützt werden müssen.
AfD-Politikerin Vanessa Behrendt (bekannt für ihren Einsatz zum Schutz von Kindern) hat auf X bereits ein deutliches Fazit zu diesem absurden Programm gezogen:
Was ist der Unterschied zwischen dem CSD und dem Evangelischen Kirchentag? Beim CSD tut man zumindest nicht so, als ginge es um Gott. In ihrem Diversity-Kult sind sich der Christopher Street Day und die Kirchentagsinszenierung jedoch erschreckend ähnlich geworden.
Bei beiden Partys faseln die Fürsprecher vom höchstmöglichen moralischen Ross und geißeln ein Triumvirat teuflischer Erzfeinde – allen voran unsere AfD und ihre Wähler.
Ob das Private oder das Spirituelle politisch ist, politisch sein muss, darauf haben die Gläubigen beider Lager längst eine endgültige Antwort gegeben. Dass viele frühere Anhänger dem Treiben gerade wegen dieser Politisierung fernbleiben, begreift man nicht.
Wer glaubt, dass sich die Protestanten – die, ebenso wie die Katholiken, mit Mitgliederschwund kämpfen – auf diese Weise bei den jungen Leuten beliebt machen, wird enttäuscht werden. Eine Kirche, die sich nur noch als eine weitere schrille Kommentatorin des woken Zeitgeistes versteht und darüber hinaus keine spirituellen Sinnangebote mehr zu machen hat, ist vor allem eins: überflüssig.