Horst D. Deckert

Foreign Affairs: Düstere Zukunft erwartet “Israel” nach dem Krieg gegen Gaza

Auswärtiges Amt: Düstere Zukunft für Israel nach dem Gaza-Krieg

Das Magazin Foreign Affairs warnt davor, dass der zerstörerische Kurs, den die israelische Besatzung eingeschlagen hat, zu ihrem Untergang führen könnte.

In einer kürzlich veröffentlichten düsteren Analyse zeichnet Foreign Affairs ein bedrohliches Bild von Israels Zukunft nach dem Gaza-Krieg und prognostiziert einen möglichen “Untergang Israels” sowie eine “dunkle Zukunft”, die durch innere Instabilität und zunehmende globale Isolation geprägt sein wird.

Laut dem Magazin hat die Operation al-Aqsa-Flutung durch den palästinensischen Widerstand am 7. Oktober 2023 die israelische Besatzung in einem Moment tiefer innerer Unruhe getroffen. Dies verdeutlicht die tiefen Spaltungen in der israelischen Gesellschaft, die durch Premierminister Benjamin Netanyahus umstrittene Justizreformen noch verschärft wurden. Diese Reformen würden die Macht des Obersten Gerichtshofs gegenüber den Regierungsmaßnahmen erheblich einschränken.

Die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen führten zu weit verbreiteten Protesten und zeigten ein Land, das politisch tief gespalten ist. Laut Foreign Affairs hat der anhaltende Konflikt mit dem Gazastreifen diese Spaltungen weiter vertieft und die Besatzung auf einen gefährlichen und unhaltbaren Weg gebracht, der zu Kapitalflucht, Abwanderung von Fachkräften und eskalierenden internen Spannungen führen könnte.

Das Magazin warnt zudem, dass Israel sich in einen zersplitterten Staat verwandeln könnte, in dem rechtsextreme religiöse und nationalistische Gruppen ihre eigenen De-facto-Regierungen errichten, insbesondere in den Siedlungen im Westjordanland. In einem noch düstereren Szenario spekuliert Foreign Affairs, dass Israel möglicherweise mit einem gewalttätigen Bürgerkrieg konfrontiert wird, in dem bewaffnete religiöse Extremisten gegen staatliche Institutionen kämpfen.

Zudem wird erwartet, dass die Existenz konkurrierender Sicherheitskräfte und eine geschwächte parlamentarische Kontrolle den israelischen Sicherheitsapparat untergraben und möglicherweise zum Zusammenbruch seiner Führungsstrukturen führen werden.

Obwohl bisher kein Bürgerkrieg ausgebrochen ist, warnt Foreign Affairs, dass Israels aktueller Kurs wahrscheinlich zu anhaltender Instabilität und wirtschaftlichem Zusammenbruch führen könnte, was letztendlich das Scheitern des Staates zur Folge haben könnte.

Auf internationaler Ebene stellt das Magazin eine zunehmende Isolation Israels fest. Trotz der anhaltenden Unterstützung durch wichtige Verbündete wie die USA argumentiert Foreign Affairs, dass die negative öffentliche Meinung weltweit und wachsende rechtliche sowie diplomatische Herausforderungen die israelische Position international weiter marginalisieren werden.

Das Magazin kommt zu dem Schluss, dass Israel zwar politisch und diplomatisch von einem Großteil der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der meisten G7-Länder, isoliert ist, aber wahrscheinlich weiterhin wirtschaftliche Unterstützung von einigen wenigen Ländern, allen voran den USA, erhalten wird.

Während Israel nach der Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran einen möglichen Vergeltungsschlag des Iran befürchtet, wächst die Besorgnis über einen ihrer wichtigsten Verteidigungsmechanismen – eine von den USA geführte arabische Koalition, die eine entscheidende Rolle bei der Abwehr des letzten iranischen Angriffs spielte, wie die Washington Post berichtete.

Diese Koalition, der auch Jordanien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate angehören, half Israel im April 2023, Drohnen und Raketen abzufangen, die der Iran als Reaktion auf einen israelischen Angriff auf sein Konsulat in Damaskus abgeschossen hatte.

Damals lobte der israelische Militärchef die Kooperation als Eröffnung “neuer Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Nahen Osten”. John Kirby, der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, betonte, dass dies eine “starke Botschaft” über die Position Israels und des Iran in der Region sende.

Vier Monate später befindet sich Israel jedoch in einer noch größeren Isolation in der Region, was laut Militäranalysten die Verwundbarkeit des Landes weiter verstärken könnte. Die Washington Post fügt hinzu, dass trotz der Unterstützung durch die USA die Sorge wächst, dass Israels Luftabwehrsysteme einem massiven, koordinierten Angriff nur schwer standhalten könnten.

Der Bericht hebt hervor, dass die arabischen Länder ihre Beteiligung an der Abwehr des iranischen Angriffs heruntergespielt hätten, aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen aus Teheran und um nicht “auf der Seite Israels” zu erscheinen angesichts der weit verbreiteten Wut über die palästinensischen Opfer im Gazastreifen.

Nun versuchen auch die arabischen Staaten, sich öffentlich von weiterer Einmischung zu distanzieren. Jordanien und Saudi-Arabien haben erklärt, dass sie nicht wollen, dass ihr Luftraum zum Schlachtfeld wird, und Ägypten hat betont, dass es sich nicht an einer militärischen Achse zur Abwehr eines iranischen Angriffs beteiligen wird.

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Foreign Affairs ist eine führende amerikanische Zeitschrift, die sich auf internationale Beziehungen, Außenpolitik und globale Angelegenheiten spezialisiert hat. Sie wird von der Council on Foreign Relations (CFR) herausgegeben, einer renommierten Denkfabrik in den USA, die sich mit Fragen der internationalen Politik und Außenbeziehungen beschäftigt.

Die Zeitschrift wurde erstmals 1922 veröffentlicht und hat sich seitdem als eine einflussreiche Publikation etabliert, die von Entscheidungsträgern, Akademikern und Interessierten weltweit gelesen wird. Foreign Affairs bietet fundierte Analysen, Meinungen und Forschungsergebnisse zu aktuellen globalen Themen und wird oft zitiert und referenziert, wenn es um die Diskussion internationaler politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen geht.

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