Horst D. Deckert

Frauenbonus statt Qualifikation: Die schlechte Zeit für junge, weiße Männer

„Diversität, Gleichstellung, Integration sind Grundfesten für mich, eigentlich. Ich schreibe in Forschungsbeiträgen über Genderfragen“, erklärte ein Wissenschafter unlängst in der „Zeit“. Er ist männlich und weiß. Jahrelang strebte er eine Karriere im Unibereich an. Doch wie er klagt, scheiterte diese an seinem Geschlecht: „Und jetzt? Alle, wirklich alle „meiner“ Juniorprofessuren werden mit Frauen besetzt.“ Er heißt Marcus Willand und er ist nicht der einzige weiße Mann, der letztlich an seinem Geschlecht scheitert. Die Entwicklung hin zu Diversitätsquoten bevorzugt Frauen, Ausländer und Nicht-Heterosexuelle. Immer mehr weiße Männer fallen dabei durch den Rost. Und oft sind es auch sehr bekannte Männer wie Robert Habeck, die unabhängig ihrer Qualifikation zugunsten der Genderideologie zurückstecken müssen.

  • „Schlechte Zeit für junge Männer“
  • Genderbefürworter perplex: Keine Chance auf Professur, weil er keine Frau ist
  • Männer werden trotz Qualifikation diskriminiert: Weil sie das „falsche“ Geschlecht haben
  • Prominentes Beispiel Robert Habeck: Muss sich von Anna-Lena Baerbock ordentlich abkanzeln lassen
  • Autorin glaubt, Frauen stünden auf einer anderer Stufe als Männer
  • Angela Merkel kann darüber wohl nur den Kopf schütteln
  • Gender-Quoten: Linke Parteien und Staatsbereich am stärksten betroffen
  • Wollen auch Privatwirtschaft Quotendiktatur unterwerfen

Von Bernadette Conrads

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Auch viele linke Männer befördern die Genderideologie, weil sie glauben, dadurch mehr Gerechtigkeit zu erreichen. Doch immer mehr Männer fühlen sich gerade dadurch benachteiligt. Denn egal wie qualifiziert sie sind: Den Vorzug erhalten dann doch Frauen. Der eingangs erwähnte Wissenschafter Willand schildert: „Man sagt mir: Es ist eine schlechte Zeit für junge Männer.“ Mittlerweile ereilen ihn, nachdem er keine Chance auf eine Professur hatte, Zweifel an der zuvor von ihm hochgehaltenen Genderideologie: „Ich finde das richtig und richtig scheiße zugleich.“ Willand ist keine Ausnahme.

So frech kanzelte Baerbock ihren qualifizierteren Kollegen Habeck ab

Es wirkte auf viele verstörend, wie Anna-Lena Baerbock ihren Kollegen Robert Habeck, mit dem sie die Doppelspitze der Grünen anführt, zurechtwies: „Ich Völkerrecht – du Schweinebauer“. Man stelle sich nur das Theater vor, wenn eine Frau von einem Mann derart abgekanzelt würde. Habeck hat einen Doktor in Literaturwissenschaft und stoppte als Grüner Landesminister von Schleswig-Holstein zuvor den Bau eines Kohlekraftwerks. Baerbocks Abschlüsse stehen hingegen im Verdacht, erschummelt worden zu sein. Eine Völkerrechtlerin ist sie entgegen ihrer Behauptung, nicht. Ihr Lebenslauf ist der einer typischen Parteiprivilegierten. Doch obwohl sie für die Grünen weniger zustande gebracht hat, als ihr Kollege Habeck, tritt sie für die Partei ins Rennen um die Kanzlerschaft.

„Ich Völkerrecht – du Schweinebauer“:

Der Grund ist einfach: Baerbock ist eine Frau. „Schweinebauer“ Habeck ist das nicht. Und dieser Geschlechtervorteil zahlt sich für Baerbock auch in der Plagiatsdiskussion aus: Ihren Lebenslauf und ihre Abschlüsse zu hinterfragen, das sei sexistisch. Weil Baerbock ja eine Frau ist.

Ein Twitter-Nutzer kritisiert den Frauenbonus:

Ich ertrage dieses Maß an Wehleidigkeit nicht mehr. Die schummelt beim Lebenslauf, bei Publikationen, schlicht bei allem Wesentlichen zur Qualifikation und Kompetenz. Und ihr schiebt es auf „Runterschreiben von Frauen“? Sicher habt ihr das bei Aschbacher auch gesagt …

— LE0P0LD St4MMLER (@StaLeop) July 5, 2021

Frauen auf einer anderen Stufe?

In einer Dokumentation schildert Autorin Svenja Flaßpöhler, wie schwer sich Anna-Lena Baerbock dabei tue, in die Rolle der Spitzenpolitikerin hineinzuwachsen: „Ich finde, dass sie von Monat zu Monat leichtfüßiger wird. Dass sie mehr dahin kommt, zu vertrauen in das, was sie kann und darauf zu spielen lernt. Dass sie freier im ganzen Auftreten wird.“ Bisher galt es bei Spitzenpolitikern – jeglichen Geschlechts – als selbstverständlich, dass sie sich beweisen müssen. So wie das eben in jedem anderen Job auch üblich ist. Doch wie Flaßpöhler schildert, sei das bei Frauen nun anders: „Das ist ein langsamer Prozess und funktioniert anders als bei Habeck, der von Anfang an so war. Das hat etwas hiermit zu tun: Wir sind vom Geschlechterverhältnis her noch auf einer anderen Stufe. Frauen sind immer mehr gezwungen als die Männer, zu zeigen, was sie überhaupt können. Die müssen erst mal beweisen: Ich weiß das auch alles. Ich bin nicht nur nettes Ornament, sondern ich kann was und weiß was.“

Probleme, über die Merkel wohl nur den Kopf schütteln kann

Dass die mutmaßliche Plagiatserstellerin Baerbock schlichtweg – unabhängig ihres Geschlechts – unfähig ist, scheint für die Autorin und Philosophin keine denkbare Option zu sein. Ein starkes Stück liefert Flaßpöhler jedoch damit, dass sie Frauen auf eine andere Stufe setzt. Nur weil Baerbock nichts drauf hat, seien „wir“ gleich alle auf einer anderen Stufe. Probleme, über die Angela Merkel wohl nur den Kopf schütteln kann. Man kann vieles an ihr kritisieren, doch niemand würde wohl bestreiten, dass sie „ihren Mann steht“, wenn sie ohne mit der Wimper zu zucken, ganze Horden von Nordafrikanern nach Deutschland „einlädt“.

Diskriminierter Wissenschafter: Zuflucht in der Privatwirtschaft

Wie viele fähige, grüne Männer ließ die meist stammelnde Baerbock wohl während ihrer Karriere bei den Grünen hinter sich zurück? Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Gerade in linken Parteien nahmen die Genderquoten ihren Ursprung. Von dort aus werden sie im den staatlichen Bereich implementiert. So trifft es die Wissenschaft und die Universitäten mittlerweile sehr schwer. Quoten-Opfer Willand sah nach Jahren des Kampfes um seine Professur ein, dass dieser keinen Sinn hat. Er wechselte in die Privatwirtschaft. Und solange die Politik die Quoten-Diktatur noch nicht vollends im privaten Sektor ausgerufen hat, haben dort auch fleißige Männer in den nächsten Jahren noch eine Chance. Solange, bis sich das Genderregime eben auch dort vollends durchgesetzt hat. Willand ist glücklich über seine Entscheidung: „Sogar gestandene Professoren sagten mir, sie würden sich eher entleiben, als sich unter heutigen Bedingungen erneut für einen akademischen Karriereweg zu entscheiden.“

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