Die Lage für Julian Assange ist alles andere als gut. Möglich ist, dass der Wikileaks-Gründer Julian Assange den juristischen Kampf schon bald verlieren könnte. Ihm droht die Auslieferung an die USA.
Das sagte WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson gegenüber dpa in London am Montag.
Assange wartet gegenwärtig noch immer auf die Entscheidung über einen Berufungsantrag. Einen solchen hatten seine Anwälte im vergangenen Sommer beim Londoner High Court eingereicht.
Die britische Regierung hatte zuvor die von der US-Administration beantragte Auslieferung genehmigt. Dagegen wehrt sich Assanges Team und will Berufung einlegen. Sollte eine Berufung nicht zugelassen werden, wäre das nach den Worten von Hrafnsson «skandalös».
Allerdings sei im Fall Assange aber «alles möglich», so der Wikileaks-Chef. Es gebe dann noch weitere juristische Möglichkeiten. Zum Beispiel den Antrag auf eine Revision, eine Berufung vor dem Supreme Court oder die Anrufung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Doch diese Möglichkeiten könnten «innerhalb von Wochen» ausgeschöpft sein. Zudem sei nicht sicher, ob die britische Regierung einer Entscheidung der Richter in Strassburg Folge leisten werde.
Zur Erinnerung: Die US-Justiz will Assange den Prozess machen. Bei einer Verurteilung drohen ihm wegen «Spionage» bis zu 175 Jahre Haft. Assange sitzt seit seiner Festnahme 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh.
Davor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London aufgehalten. Ein Ende der Strafverfolgung Assanges fordert inzwischen sogar auch die australische Regierung.
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