Horst D. Deckert

Geert Vanden Bossche: Bedeutet die Theorie der natürlichen Immunität eine Rückkehr in die Zeit vor der Impfung, als jährlich 2,5 Millionen Kinder starben?

Geert Vanden Bossche, DVM, PhD, Generaldirektor bei Voice for Science and Solidarity

Antwort:

Wie üblich ist es nie eine gute Idee, Äpfel mit Birnen zu vergleichen:

Erstens haben wir es bei SARS-CoV-2 mit einer PANDEMIE zu tun, und das wird auch so bleiben, solange wir keine Herdenimmunität erreichen, die bekanntlich (weit!) unerreichbar ist, wenn man mitten in einer Pandemie nicht sterilisierende Impfstoffe einsetzt.

Bei Masern, Polio und anderen Kinderkrankheiten ist die Herdenimmunität weitgehend hergestellt. Dies reduziert das Auftreten dieser Viruskrankheiten auf (lokale) „Ausbrüche“, wann immer eine Lücke in dieser Herdenimmunität auftritt, insbesondere in Ländern/Regionen, in denen das Virus endemisch bleibt und sich auf dem Hintergrund der Herdenimmunität asymptomatisch ausbreiten kann (z. B. in mehreren Ländern der Dritten Welt). Außerdem sind Polio und Masern im Gegensatz zu SARS-CoV-2 akute, selbstlimitierende Infektionen mit strenger Wirtsselektivität für den Menschen. Aufgrund dieser Beschränkungen der Virusausbreitung (d. h. Herdenimmunität und Übertragung nur von Mensch zu Mensch!) ist es möglich, einen Ausbruch (aber niemals eine Pandemie!) durch Impfstoffe zu beenden oder zu verhindern. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man LIVE-ATTENUIERTE Impfstoffe verwendet, da letztere eine vollwertige natürliche Immunität (d.h. INNATE! und adaptiv) induzieren. Je besser die Umwelthygiene (Vermeidung von Überbelegung, ausreichende Belüftung, angemessene sanitäre Grundversorgung, Zugang zu Trinkwasser usw.), desto geringer ist die Durchimpfungsrate, die zur Eindämmung eines Ausbruchs erforderlich ist.

Jedes Massenimpfprogramm, das keine sterilisierende Immunität auf Bevölkerungsebene (d. h. Herdenimmunität) erzeugt, wird zwangsläufig die Ausbreitung akuter, selbstlimitierender Virusinfektionen in einer immunologisch naiven Bevölkerung nicht verhindern können. Dies gilt insbesondere, wenn nicht replizierende Impfstoffe (z. B. alle C-19-Impfstoffe) eingesetzt werden, um akute, selbstlimitierende Virusinfektionen zu bekämpfen, die sich auch über andere Tierarten ausbreiten und replizieren können (z. B. SARS-CoV-2).

Wenn man diesen bewährten Grundsatz ignoriert, werden Impfstoffe unweigerlich die natürliche Selektion und die Ausbreitung von infektiöseren und letztlich virulenteren SARS-CoV-2-Varianten fördern. Die Entstehung der letzteren wurde bereits in vitro dokumentiert (z. B. Omikron BA.4 und BA.5), und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese (Unter-)Varianten auch in vivo eine erhöhte Virulenz aufweisen werden.

Kinder verfügen über eine erstaunliche angeborene Immunkapazität zur Erzeugung einer sterilisierenden Immunität. Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit (Herdenimmunität!) ist es daher wichtig, dass wir die Kinder in Ruhe lassen. Der Schutz unserer Kinder vor der C-19-Impfung ist aber auch aus der Sicht der individuellen Gesundheit von entscheidender Bedeutung, da die Impfung mit diesen nicht replizierenden Impfstoffen eine angemessene Ausbildung ihres Immunsystems verhindert. Dies liegt daran, dass die Spike (S)-spezifischen, nicht neutralisierenden Antikörper (Abs), die ständig von den zirkulierenden Omikron (Sub)-Varianten abgerufen werden, die angeborenen Abs immer mehr verdrängen und dadurch verhindern, dass die angeborenen Abs des Kindes das Immunsystem anleiten, „selbst“ von „selbstähnlich“ zu unterscheiden. Ferner ist es sehr wahrscheinlich, dass die Impfung älterer Kinder zu einer Ab-abhängigen Verstärkung der C-19-Erkrankung führt, da nicht-neutralisierende, infektionsverstärkende Abs dem Virus ermöglichen, das angeborene Immunsystem zu durchbrechen, wenn dieses noch nicht ausreichend trainiert ist[1]. Das wird besonders problematisch, wenn das Virus die durch den Impfstoff induzierte adaptive Immunität vollständig untergräbt und das Kind somit seinem (untrainierten) angeborenen Immunsystem ausgeliefert ist!

Natürlich kann man es vorziehen, die Wissenschaft zu ignorieren oder das Risiko einzugehen, aber selbst dann bleibt die Frage, warum wir unsere Kinder nicht schon in der Vergangenheit gegen die saisonale Grippe geimpft haben (vorzugsweise mit nicht-replizierenden Impfstoffen!) und warum kein einziger Kinderimpfstoff nicht-replizierende Viren verwendet, um Kleinkinder gegen glykosylierte Viren (z. B. Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Rotavirus) zu immunisieren? Trotz aller „modernen“ Technologien ist die Vakzinologie eine empirische Angelegenheit geblieben. Allerdings haben die Impfforscher manchmal den Nagel auf den Kopf getroffen: Wir wissen heute, dass diese replikationskompetenten Kinderimpfstoffe die angeborene Immunantwort bei Kindern trainieren, während dies bei nicht replikationskompetenten Impfstoffen nicht der Fall ist. Das ist der Grund, warum abgeschwächte Lebendimpfstoffe – unter bestimmten Bedingungen – nützlich sein können, um Ausbrüche zu verhindern oder aufzuheben, und warum sie noch nicht durch modernere/ausgereiftere Impfstofftechnologien ersetzt worden sind!

[1] Von den aktualisierten Omikron-Impfstoffen kann nicht erwartet werden, dass sie neue neutralisierende Abs aktivieren, anstatt infektionsfördernde Abs abzurufen: https://www.voiceforscienceandsolidarity.org/scientific-blog/novel-bivalent-c-19-vaccines-what-does-common-immunological-sense-predict-in-regard-to-their-impact-on-the-c-19-pandemic

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