Die mächtigsten und einflussreichsten Menschen der Welt halten sich derzeit in Lissabon auf. Bei der Bilderberg-Konferenz 2023 werden sie sich vom 18. bis 22. Mai unter anderem über KI, Bankensysteme, die Energiewende, Europa, die NATO, grenzüberschreitende Bedrohungen und globale Krisen austauschen, von denen sie viele mitverursacht hätten, schreibt der unabhängige Journalist Jordan Schachtel.
Der Mainstream würden keinerlei Interesse daran zeigen, über dieses geheime Treffen zu berichten, kritisiert er. Auch die Website des Bilderberg-Clubs hinke in der Berichterstattung hinterher. Diese habe sich bis vor kurzem noch auf dem Stand von 2022 befunden, die Teilnehmerliste sei gerade erst veröffentlicht worden.
Wie immer sind globale Schwergewichte mit dabei. Darunter Top-Spionagechefs, mehrere Staatsoberhäupter und einige der mächtigsten Wirtschaftsführer der Welt. Die jährliche Bilderberg-Konferenz, die man im Grunde genommen als «Davos auf Steroiden» bezeichnen könne, umfasse einige der mächtigsten und einflussreichsten Personen der Welt, selbst der fast hundertjährige Henry Kissinger sei wieder mit dabei.
«Obwohl die Konferenz in erheblichem Masse mit öffentlich gewählten Vertretern besetzt ist, bleiben die Diskussionen, die während der Bilderberg-Konferenzen stattfinden, ein streng gehütetes Geheimnis. Es überrascht nicht, dass dies viele zu dem Verdacht veranlasst hat, dass die mächtigen globalistischen Ideologen, die an diesen verdeckten Kriegsplanungsdiskussionen teilnehmen, nichts Gutes im Schilde führen. Die Organisatoren verteidigen die Geheimhaltung der Konferenz mit der Behauptung, dass sie es den Teilnehmern ermöglicht, informell unter Gleichgesinnten zu sprechen.»
Auf der Teilnehmerliste 2023 finden sich viele neue und wiederkehrende Stars der geopolitischen Crème de la Crème. Zum US-amerikanischen Kontingent gehören unter anderem:
- Albert Bourla von Pfizer
- Sam Altman von ChatGPT
- Avril Haines, Amerikas oberste Geheimdienstbeamtin als Director of National Intelligence der Biden-Administration
- Henry Kissinger, ehemaliger US-Aussenminister
- Satya Nadella, CEO von Microsoft
- Matthew Pottinger, früherer nationaler Sicherheitsbeamter, der in den USA eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung von Covid Lockdowns spielte
- Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google
- General Christopher Cavoli, Kommandeur des U.S. European Command
Die nicht-amerikanische (meist europäische) Seite umfasst:
- Borge Brende, der Präsident des Weltwirtschaftsforums
- Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO
- Bernard Emie, Leiter der obersten französischen Spionagebehörde
- Jeremy Fleming, langjähriger britischer Top-Spionagebeamter
- Chrystia Freeland, stellvertretende Premierministerin Kanadas und Leiterin des Weltwirtschaftsforums, berüchtigt für ihr hartes Durchgreifen gegen die Redefreiheit
- Mette Frederiksen, Premierministerin von Dänemark
- Dmytro Kuleba, ukrainischer Minister für auswärtige Angelegenheiten
- Sanna Marin, finnische Premierministerin
- Radoslaw Sikorski, polnischer Politiker, der sich bei den USA für die Bombardierung der Nord Stream-Pipeline bedankte
- Mathias Döpfner, Vorsitzender und Geschäftsführer des Axel Springer-Verlags
- Bélen Garijo, Vorsitzende und Geschäftsführerin Merck KGaA
- Anton Hofreiter, Vorsitzender des Ausschusses für europäische Angelegenheiten
- Norbert Röttgen, Deutscher Bundestag
- Schallenberg, Alexander, Minister für europäische und internationale Angelegenheiten
- Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister für besondere Aufgaben
Seit 1954 kommen bei diesen «informellen» Treffen etwa 130 hochkarätige Persönlichkeiten aus Politik, Militär, Geheimdiensten, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Hochschulen und Hochadel aus Europa und den USA zusammen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen.
Trotz des informellen Charakters sind kritische Beobachter der Meinung, dass bei diesen Konferenzen jeweils die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Mit dabei sind der harte Kern, das Steering Committee (Lenkungsausschuss), dessen Mitglieder regelmässig teilnehmen, sowie geladene Gäste.
Vorwürfe, eine Weltregierung anzustreben, weisen die Mitglieder der Bilderberg-Gruppe üblicherweise zurück. Doch der bereits verstorbene US-amerikanische Jurist und Diplomat George Ball, der unter anderem Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten unter John F. Kennedy und Lyndon Johnson war, definierte die wahren Ziele der Bilderberg-Treffen bereits bei einer Konferenz in Kanada im Jahr 1968 (wir berichteten).
Diesbezüglich schrieb der Investigativ-Journalist Daniel Estulin in seinem Buch «The True Story of The Bilderberg Group»:
«Im Wesentlichen präsentierte Ball einen Überblick über die Vorteile einer neokolonialen Weltwirtschaftsordnung, die auf dem Konzept einer Weltfirma basiert, und er beschrieb einige der Hindernisse, die für ihren Erfolg beseitigt werden müssen. Das erste und wichtigste Hindernis, das beseitigt werden müsse, so Ball, sei die archaische politische Struktur des Nationalstaates.»