Horst D. Deckert

Gentechnik statt nachhaltiger Lösungen: Wie Bill Gates seine Patente durchsetzen will

Bill Gates hat während seines Besuchs in Nigeria erneut seine Unterstützung für den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) als Lösung für Afrikas landwirtschaftliche Herausforderungen bekräftigt. In einem Artikel der The Africa Report wird betont, dass Gates die Dringlichkeit unterstreicht, den regulatorischen Rahmen für GVO zu beschleunigen, um der weitverbreiteten Mangelernährung und Nahrungsmittelknappheit in Afrika zu begegnen. Doch diese Initiative wirft kritische Fragen auf, ob es wirklich um die Lösung der Hungerkrise geht oder vielmehr darum, Gates’ Patente und technologische Kontrolle auf dem Kontinent weiter voranzutreiben.

Bill Gates‘ erneuter Aufruf, gentechnisch veränderte Organismen (GVO) als Lösung für die Hungerkrise in Afrika einzusetzen, wirft ernste Fragen auf. Während er vorgibt, die Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen, scheint der eigentliche Fokus weniger auf der Hilfe für Not leidende Menschen zu liegen, sondern vielmehr auf der Durchsetzung seiner eigenen Patente und Technologien.

Es ist bekannt, dass Gates durch seine enormen Investitionen in die Agrarindustrie, insbesondere in Unternehmen, die GVO produzieren, ein finanzielles Interesse an der Verbreitung dieser Technologien hat. Die Forderung nach einem beschleunigten Zulassungsverfahren für GVO verstärkt den Verdacht, dass es ihm vorrangig um Macht und Profit geht, anstatt um eine nachhaltige Lösung der Hungerproblematik. Ein solches Vorgehen würde nicht nur seine eigenen Patente durchsetzen, sondern auch die Kontrolle über Afrikas Agrarwirtschaft zentralisieren und lokale Bauern in Abhängigkeit von teuren, patentierten Saatguttechnologien bringen.

Statt die strukturellen Probleme anzugehen, die die Ernährungskrise in Afrika verursachen, wie ungerechte Handelsbedingungen, politische Instabilität oder Zugang zu Wasser und Land, lenkt Gates die Debatte auf eine technologiebasierte „Lösung“, die ihm und seinen Unternehmen langfristig mehr Macht und Geld einbringt. Diese Strategie könnte letztlich die Abhängigkeit Afrikas von westlichen Technologieunternehmen verstärken, ohne die grundlegenden Probleme der Nahrungsmittelunsicherheit wirklich zu lösen.

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