Stopthesethings, 06.08.2023
Früher galten Umweltschützer als „Baumknutscher“, doch heutzutage kann der neue „grüne“ Kult im Weg stehende Bäume nicht schnell genug vernichten.
Demmig, Baumknutscher VGN
In den schottischen Highlands haben sie bisher über 14 Millionen Bäume abgeholzt , verteilt auf mehr als 17.000 Hektar, um den Weg für Tausende dieser industriellen Monstrositäten freizumachen; Und nein, sie pflanzen sie nicht neu – jeder große Baum ist ein Hindernis für die „Produktivität“, da er den Luftstrom beeinträchtigt und die Windgeschwindigkeit und damit die Windkraftleistung verringert. Wenn sie also einmal weg sind, sind sie für immer verschwunden.
Der deutsche Schwarzwald wurde überrannt, mit Kettensägen, Bulldozern und brennenden Fackeln, die den Weg für unsere sogenannte „grüne“ Energiewende ebnen.
Und aus dem gleichen Grund drohen Hunderte uralte Eichen im tausendjährigen Märchenwald, dem Reinhardswald, gefällt und zerkleinert zu werden.
Im Amazonasbecken vernichtet die Windindustrie munter jungfräulichen Regenwald, um die „Lunge der Erde“ von den Millionen Tonnen Balsaholz zu befreien, die jedes Jahr für den Bau von Hunderttausenden 50-80 m langen Rotorblättern benötigt werden. Sie wissen einfach, dass es für die Umwelt sinnvoll ist, oder?
Das bringt uns zu den tropischen Trockenwäldern im Norden Queenslands, die wie ihre Gegenstücke auf der nördlichen Hemisphäre allesamt zum Hacken sind, wenn es nach Queenslands wind- und solarbesessener Regierung geht.
Nick Cater liefert unten die empörenden Details – mit ein paar Bildern von STTs FNQ-Mitarbeitern, aufgenommen in Kaban, wo die große Regenwaldvernichtung durch die Windindustrie bereits begonnen hat.
Wird Chalumbin der neue Franklin-Staudamm sein?
The Australian, Nick Cater, 24. Juli 2023
In Nord-Queensland gibt es nur noch 83.000 Hektar feuchten Sklerophyll Wald. Ark Energy ist nur noch einen winzigen Schritt davon entfernt, tausende Hektar zu zerstören, um eine industrielle Windkraftanlage zu errichten.
Ark Energy, eine Tochtergesellschaft von Korea Zinc, wird im September erfahren, ob Umweltministerin Tanya Plibersek bereit ist, die Ruhe des Chalumbin-Waldes in der Nähe von Ravenshoe in den Atherton Tablelands zu stören, um Platz für 86 Megawatt -Windräder zu schaffen.
[[ Der Franklin-Staudamm (auch Franklin Dam oder Gordon-Franklin Dam) war ein Projekt in Tasmanien zur Stromerzeugung, das bei Fertigstellung das ursprüngliche Gebiet des Franklin River und des Gordon River geflutet hätte. Diese Flusslandschaften zählen zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten der Welt. Eine Protestbewegung verhinderte den Bau des Staudamms, einer der größten Erfolge der Umweltbewegung Australiens.]]
Chalumbin ist der neue Franklin, ein entscheidender Moment in der Politik- und Umweltgeschichte, der die australische Landschaft über Jahrzehnte prägen wird. Diesmal ist allerdings kein Baumliebhaber zu sehen. Von der Australian Conservation Foundation, dem World Wildlife Fund, Friends of the Earth oder einem der üblichen Verdächtigen gab es keine Piepser.
Im wichtigsten Umweltkampf unserer Zeit befinden sich die Grünen in einem tiefen Konflikt. Das gilt auch für die klitzekleinen Unabhängigen, deren Kampagnen von Einzelpersonen und Unternehmen finanziert wurden, die stark in den erneuerbaren Sektor investiert haben. Nichts, was sie zu diesem Thema sagen, ist vertrauenswürdig.
Tanya Plibersek [Umweltministerin von Australien] ist im Konflikt. Das Zurückdrängen von Chalumbin wird Labor nicht dabei helfen, die Herausforderung der Grünen auf Sitzen in der Innenstadt, einschließlich ihres eigenen, abzuwehren. Energieminister Chris Bowen, der sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 alle 18 Stunden eine 9-MW-Windkraftanlage zu errichten, wird die Lippen verziehen. Es wird ein Test für Pliberseks Fähigkeit sein, eine leidenschaftslose Beurteilung vorzunehmen.
Wenn Plibersek das Chalumbin-Projekt stoppt, wird das ein Zeichen dafür sein, dass die Regierung nicht bereit ist, den „greater glider“ [? ~das große Ganze?] zu opfern, um den Eisbären zu retten. Es wird eine längst überfällige Anerkennung sein, dass die räuberischen, landhungrigen Forderungen des Sektors der erneuerbaren Energien gegen den Schutz der Artenvielfalt und die spirituelle Verbindung zum Land der Aborigines abgewogen werden müssen. Wenn sie es nicht tut, ist alles möglich. Wenn dieses Land nicht heilig ist, was dann?
Hässliche Umweltschlachten sind Ravenshoe nicht fremd. Im Jahr 1987 wurde Bob Hawke‘s Umweltminister, Graham Richardson, von Holzfällern geschlagen und gestoßen, die wütend darüber waren, dass ihre Industrie schließen würde. Der damalige Premierminister von Queensland, Joh Bjelke Petersen, lehnte Hawkes Plan, einen Eintrag in die Liste des Weltkulturerbes zu beantragen, vehement ab. Bob Katter, damals Minister in der Petersen-Regierung, sagte, Cairns sollte eine Partnerstadt mit Berlin anstreben, weil die Stadt „im Begriff sei, von einer Mauer – wie Berlin, hier jedoch der Regenwald, eingesperrt zu werden, aus der sie niemals entkommen könnten“.
Chalumbin wird die Umzäunung der Kleinstadt Ravenshoe mit Stahl, Beton und Glasfaser fertigstellen. Es wird Dutzende Hektar der Wälder zerstören, die der Umweltminister Richardson retten wollte. Einen Vorgeschmack auf die Zerstörung bietet der neu errichtete Kaban-Windpark im Norden der Stadt. Die 28 Windkraftanlagen sind dreimal höher als die Story Bridge. Sie sitzen in bis zu 15 Meter tiefen Felseinschnitten, die in den Hang gesprengt wurden. Riesige Haufen aus entwurzelten Bäumen liegen am Straßenrand.
Die Auswirkungen auf den Chalumbin-Wald sind weitaus schwerwiegender. Es grenzt an das Weltkulturerbe Wet Tropics. Wenn ich von einem benachbarten Hügel aus auf Chalumbin blicke, wie ich es letzte Woche in Begleitung alteingesessener Besitzer getan habe, ist es unmöglich zu sagen, wo die Grenze verläuft. Der dichte Tropenwald erstreckt sich soweit das Auge reicht und in der Mitte liegen die Bergrücken, auf denen 86 Windräder errichtet werden.
Der Wald ist die Heimat gefährdeter einheimischer Arten, darunter der Riesengleitbeutler und der Prächtige Brutfrosch. Es ist das Jagdrevier für den Roten Habicht, einen der seltensten Raubvögel Australiens. Ihre Flugrouten und die unglückliche Angewohnheit, in Richtung Hügel zu fliegen, um einen größeren Auftrieb zu erzielen, machen sie besonders anfällig für Verletzungen durch Windräder.
Tim Nevard, außerordentlicher Professor am Cairns Institute der James Cook University, bezeichnet den Antrag, auf dem Gelände Windräder zu bauen, als lächerlich. „Sobald man anfängt, einen solchen Lebensraum zu zerstören, ist er weg und man kann ihn nicht ersetzen, egal wie man sich bemüht“, sagte er. „Biodiversität darf nicht zerstört werden, um [angeblich] den Klimawandel zu stoppen.“
Eine indigene Landnutzungsvereinbarung mit der Wabubadda Aboriginal Corporation, der eingetragenen Native Title Body Corporate, verdeutlicht den Mangel an verantwortungsvoller Vertretung der Ältesten der Aborigines.
Der Chalumbin-Wald ist das Land des Jirrbal-Volkes, das seit Tausenden von Jahren den Regenwald und die Küstenregionen im hohen Norden von Queensland bewohnt. Sie haben eine starke spirituelle Verbindung zum Land, die sich in ihren Traumgeschichten, Schöpfungsmythen und Ritualen widerspiegelt, die über Generationen weitergegeben werden.
Georgina Weiden, eine Jirrbal-Frau, brach letzte Woche in Tränen aus, als sie über Chalumbin sprach. „Eine meiner Großmütter wurde am Grund der Schlucht geboren“, sagte sie. „Diese Wasserstraßen dienten der Initiation und Geburt. Daraus entsteht für uns das Leben.“
Der Bau auf einem so steilen und unzugänglichen Gelände ist ein großer Eingriff. Dafür ist der Bau von mehr als 100 Kilometern neuer Straßen mit einer Breite von fünf bis sieben Metern erforderlich, die durch unberührte einheimische Wälder führen.
Es sind Dynamit- und Gesteinsbohrungen erforderlich, um die Hügel zu überwinden und Straßen mit geringem Gefälle zu bauen, damit 86 Meter lange Windrad-Flügel von zwei Lastwagen den Hang hinaufbefördert werden können.
Wenn Chalumbin genug Strom produzieren würde, um 320.000 Haushalte zu versorgen, wie es in der Hochglanzbroschüre des Unternehmens behauptet, könnten wir in etwas, das wie ein Akt völligen Wahnsinns aussieht, ein wenig Methode erkennen. Damit wäre jede bewohnte Wohnung nördlich von Mackay problemlos versorgt und es wäre nicht mehr nötig, weitere dieser Gräueltaten zu errichten. Es wäre nicht nötig, mit der Entwicklung des Upper-Burdekin Windparks fortzufahren, der Hunderte Hektar Koala-Lebensraum bedroht. Die umweltsensible Entwicklung von Lotus Creek könnte abgesagt werden. Kaban und das Turbinenprojekt Mount Emerald in der Nähe von Atherton könnten abgerissen und die Landschaft saniert werden.
Wir wissen jedoch, dass diese Zahlen auf der völlig lächerlichen Annahme basieren, dass die Windräder 24 Stunden am Tag und noch länger mit voller Leistung laufen. Ebenso wie die Behauptung, dass der Chalumbin-Windpark während der 30-jährigen Existenz des Kraftwerks 17 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen vermeiden wird. Ein 1200 Hektar großer feuchter Sklerophyllwald speichert zwischen der zwei- und zwanzigfachen Menge an Kohlenstoff und nimmt jedes Jahr mehr davon auf.
Was nach 30 Jahren passiert, ist unklar. Aber es gibt einen Hinweis in Kidner’s Quarry, etwa 15 km nördlich. Mehrere Dutzend abgenutzte 20-Meter-Windflügel, die aus dem 23 Jahre alten Windpark Windy Hill entfernt wurden, wurden in eine offene Grube geworfen. Es ist unklar, wie lange sie dort liegen und ob es Pläne gibt, sie an einen anderen Ort zu verlegen. Es ist nur ein weiteres schmutziges Geheimnis im Bereich der sauberen Energie.
Nick Cater is senior fellow at the Menzies Research Centre.
The Australian
Übersetzt durch Andreas Demmig