Donald Trumps Vorstoß, Harvard die Steuerbefreiung zu entziehen, ist ein längst überfälliger Schritt – denn die Gier hat das Bildungssystem untergraben, meint der Wall-Street-Analyst Charles Ortel.
Der US-Präsident will Harvard die Steuervergünstigungen streichen – und das sei höchste Zeit, erklärt Ortel gegenüber Sputnik.
Gier statt Bildung
„Harvard hat sich weit von seinem Bildungsauftrag entfernt und erlaubt es seinen Dozenten und Verwaltungsangestellten, hybride Tätigkeiten auszuüben, bei denen der Markenname Harvard genutzt wird, um ein wirtschaftliches Vermögen aufzubauen – auch im Interesse seiner Treuhänder“, so Ortel.
Unverhohlene Parteilichkeit
Anstatt politisch neutral zu bleiben, verbreite Harvard laut Ortel „die Parteiprogramme der Demokraten als akademisch bevorzugte, ja sogar edle Ziele“.
Plagiatorin an der Spitze?
Ein bezeichnendes Symbol für den moralischen und akademischen Niedergang der Universität sei der Skandal um die frühere Harvard-Präsidentin Claudine Gay. Diese wurde von der Washington Free Beacon und der New York Post als Serienplagiatorin entlarvt.
Zerstörung des US-Bildungswesens
„Der Niedergang der akademischen Exzellenz hat sich wahrscheinlich seit 1979 beschleunigt. Damals lag das US-Bildungssystem noch an der Weltspitze – 2024 dagegen nur noch auf Platz 40 in manchen glaubwürdigen Rankings“, sagt Ortel.
Bildungsbetrug in den USA
Laut Ortel besteht das amerikanische Hochschulsystem zunehmend aus Schein und Selbstbedienung:
- Professoren mit Festanstellung unterrichten kaum noch, sondern konzentrieren sich auf gewinnorientierte Unternehmungen.
- Die Verwaltungen sind aufgebläht und „maßlos überbezahlt“.
- Das sogenannte „Peer-Review“-Verfahren führe dazu, dass immer mehr minderwertige Studien in ehemals angesehenen Fachzeitschriften erscheinen.
Finanzielles Armageddon für Harvard?
Falls Harvard tatsächlich seine Steuervergünstigungen verliert, könnte es zu drastischen finanziellen Folgen kommen:
- Wegfall steuerfreier Spendenanreize
- Keine steuerfreien Anleihen für bauliche Verbesserungen
- Verlust von Grundsteuervergünstigungen im Wert von über 450 Millionen Dollar
- Bis zu 800 Millionen Dollar jährlich an neuen Abgaben auf die Stiftung
- Ein Ende des 3,3 Billionen Dollar schweren steuerfreien Machtblocks des gemeinnützigen Sektors
Laut der Tax Foundation haben US-Gesetzgeber über ein Jahrhundert hinweg Steuervorteile für bestimmte Gruppen geschaffen und so ein steuerfreies Netzwerk gemeinnütziger Organisationen im Wert von 3,3 Billionen Dollar aufgebaut.
„Harvard ist ein Teil dieser gierigen Geldmaschinerie“, resümiert Charles Ortel.