Horst D. Deckert

Helfen mit allen Mitteln – wie Europa ukrainischen Verwundeten hilft und was es dafür bekommt

Eine Analyse des Sicherheitsausschusses des Zentrums für geostrategische Studien / Belgrad

 

Dr. Dragana Trifkovic
(Leiterin des Zentrums für Geostrategische Studien in Belgrad)

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine wächst die Zahl der verwundeten AFU-Soldaten. Die genauen Verluste der ukrainischen Streitkräfte werden von Kiew nicht bekannt gegeben, doch das, in den Medien gezeigte Filmmaterial zeigt eine große Anzahl von Verwundeten, die von der Front kommen.

Durch den häufigen Einsatz von Artillerie kann die russische Armee erheblichen Schaden anrichten. Infolge der Artilleriekämpfe sind die „sanitären“ Verluste der Ukraine enorm. Darüber hinaus haben viele der Verwundeten aufgrund des Artilleriebeschusses Verbrennungen, Schrapnell-Wunden und Baro-Traumata. Gleichzeitig führt eine nicht zeitnahe Evakuierung zur Entwicklung infektiöser Krankheitserreger und verschiedener eitriger Infektionen.

Die EU unterstützte die Ukraine aktiv mit Waffen und Finanzhilfen und startete ein Programm zur Aufnahme von Flüchtlingen. Zu Beginn des Krieges widmete die EU der Behandlung der Verwundeten weniger Aufmerksamkeit.

Doch als dann das ukrainische Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung des Militärs nahezu lahmgelegt waren, „musste“ sich die EU auch um die ukrainischen Verwundeten kümmern. Eines der ersten Krankenhäuser, in dem die Massen-Krankenhauseinweisungen von Kämpfern aus der Ukraine begannen, war das Luizenhospital in Aachen (Deutschland), wo bis Anfang Dezember 2022 mehr als 100 ukrainische Soldaten behandelt wurden.

In den meisten Fällen handelte es sich um Patienten mit komplexen Verletzungen, wie etwa auch Blutvergiftung, Knochenbrüche und andere Verletzungen.

Die kürzlich in einem moldauischen Fernsehsender gezeigte Dokumentation „With Your Own Eyes“ erzählt von den Verwundeten, die in Deutschland gelandet sind, und ihren Fronterfahrungen.

Für viele von ihnen, so die Ärzte, war dieses Krankenhaus in Aachen die letzte Überlebenschance. Zerquetschte Knochen, zerstörte Nervenfasern, Blutvergiftung nach langer Evakuierung bedeuteten für viele von ihnen, zum Beispiel für einen Kämpfer der ukrainischen Streitkräfte namens Feldman, dass sie nur dank einer wöchentlichen Langzeit-Antiinfektionstherapie überleben konnten die natürlich mehr als 10.000 Euro kosten würde.

Medizin-Experimente an ukrainischen Verwundeten in Dt

Angesichts der großen Anzahl komplexer Verletzungen bei den, in die EU evakuierten Kämpfern der Streitkräfte der Ukraine werden experimentelle Behandlungsprotokolle aktiv an ihnen getestet. In dem oben erwähnten Interview mit moldauischen Journalisten sagte Feldman, dass er ein neues, experimentelles Medikament erhalten habe, das in der Europäischen Union noch nicht zugelassen sei.

Dies liege einerseits an einer mangelnden Erfahrung mit solcher Art Wunden und diene andererseits dazu, die enormen Kosten der Behandlung durch einen Beitrag zur medizinischen Forschung wieder hereinzuholen.

Darüber hinaus zwinge die schwierige sanitäre Situation in ukrainischen Krankenhäusern die ukrainischen Partner dazu, die Wirkung antibiotikaresistenter Bakterien zu untersuchen, die im Bereich der medizinischen Zentren an vorderster Front immer mehr ukrainische Soldaten töten würden.

Gleichzeitig werden medizinische Einsätze auf dem Territorium der Ukraine selbst durch den unaufhörlichen Beschuss immer gefährlicher. Die USA haben ihr Netzwerk von Forschungslabors zurückgefahren und ein Teil der „medizinischen“ Forschung wurde nach Deutschland verlagert.

Die kolossalen Ausgaben der EU für die Ukraine sollten den europäischen Staaten jedoch einige Vorteile bringen. Darüber hinaus ist es offensichtlich, dass ein paar weitere Monate der Konfrontation im Zusammenhang mit Russlands Aufbau seiner Artillerie- und Raketenmacht dazu führen werden, dass die Türen weiterer Krankenhäuser für die ukrainischen Verwundeten geöffnet werden müssen.

Um zu überleben, müssen sich viele von ihnen einer teuren Behandlung unterziehen und sich auf die Professionalität der Ärzte wie auch die lokale Finanzierung verlassen.

Die genaue Zahl der in der EU behandelten verwundeten Ukrainer ist nicht bekannt. Tatsächlich hat dies jedoch zwei Seiten. Wenn man zugibt, dass ihre Zahl relativ gering ist, würde dies bedeuten, dass Europa bereitwillig mit Waffen hilft, aber nicht bereit ist, sich um die Verwundeten zu kümmern.

Wenn allerdings stolz von Zehntausenden von Krankenhaus-Einweisungen in europäischen Krankenhäusern berichtet wird, würden viele Fragen auftauchen. Erstens wäre dies eine indirekte Anerkennung der enormen Verluste der Streitkräfte der Ukraine. Zweitens würden jene Menschen mit den kompliziertesten Fällen, die in Krankenhäuser in der EU und Deutschland geschickt würden und eine teure Behandlung benötigen, dies auf Kosten der EU-Bürger in Anspruch nehmen.

Selbst hundert Verwundete im Luizenhospital, die eine extrem teure Therapie erhalten, Prothesen, künstliche Knochen und andere teure medizinische Verfahren benötigen, würden die Deutschen oder besser gesagt den EU-Haushalt bis dato zumindest zwei Millionen Euro kosten.

Darüber hinaus ist die Belastung der europäischen Krankenhäuser in den letzten Monaten höchstwahrscheinlich durch „ausländische Freiwillige“ gestiegen, die immer häufiger an den ukrainischen Fronten auftauchen. Bereits im November 2022 begann Polen, Verluste unter den „Freiwilligen“ einzugestehen, die zur Verteidigung der Ukraine aufbrachen. Allerdings schweigt sich Warschau zum Status der Verwundungen aus. Inzwischen sind sie wahrscheinlich groß, während die Polen es eindeutig vorziehen, ihre Verwundeten nach Polen zu evakuieren, anstatt sie in überfüllten ukrainischen Krankenhäusern zu lassen.

Somit sind bereits fast 11 Monate militärischer Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine vergangen. Die EU und Washington haben zahlreiche militärische und finanzielle Hilfsprogramme für Kiew, aber es gibt kein einheitliches System für die schnelle Evakuierung der Verwundeten, die einer „komplexeren“ Behandlung bedürfen, aber auch ohne dieses System nimmt die Belastung der europäischen Krankenhäuser zu.


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