Horst D. Deckert

Hochverrat? Ukrainischer Abgeordneter hingerichtet, pro-russischer Bürgermeister erschossen

Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine (SBU) soll im Zuge einer Verhaftung ein Mitglied der Delegation erschossen haben, die die ersten Friedensgespräche mit Russland zu Beginn dieser Woche geführt hatte. Denis Kireev soll als Doppelspion auch für die russische Seite aktiv gewesen sein. Der Vorwurf: Hochverrat! Lässt Selenski, der von manchen Medien gar als “Held” gefeiert wird, in den eigenen Reihen kritische und unliebsame Stimmen zum Schweigen bringen? Erst Anfang der Woche wurde ein ukrainischer Bürgermeister erschossen aufgefunden.

Von ukrainischem Geheimdienst SBU ermordet

Die erste Meldung über den Tod von Denis Kireev kam von Aleksandr Dubinsky, einem umstrittenen Abgeordneten und Journalisten, berichtet RT. In einem Telegram-Beitrag behauptete er, Kireev sei von Agenten des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU bei dem Versuch getötet worden, ihn zu verhaften:

„Ein Mitglied der ersten ukrainischen Delegation aus Gomel, Denys Kireev, wurde während der Festnahme durch SBU-Beamte getötet. Er wurde des Verrats verdächtigt. (…) Von 2006 bis 2008 arbeitete Denis Kireev im Sicherheitsdienst der Ukraine. Denis Kireev arbeitete bei SCM Finance, wo er die Position des stellvertretenden Generaldirektors innehatte. Kireevs nächste Arbeitsstelle war die österreichische GROUP SLAV AG der Kliuyevs mit Sitz in Wien (Anm.: Andriy Klyuyev gilt als 7. einflussreichste Person in der Ukraine). Gleichzeitig war Denis Kireev zwischen 2006 und 2012 Mitglied des Aufsichtsrats der Ukreximbank. Von 2010 bis 2014 war er Erster Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Oshchadbank im Auftrag der Kliuyevs. (…) Wie kam er dazu, der ukrainischen Delegation anzugehören, die mit den Besatzern verhandeln sollte – das würden wir gerne vom Präsidialamt erfahren.“ (Anm.: automatisierte Übersetzung mit DeepL)

Bestätigung der Meldung durch Medien

Diese Behauptung wurde später von zwei ukrainischen Medien bestätigt, die sich beide auf ihre eigenen anonymen Quellen beriefen. Der TV-Sender Obozrevatel veröffentlichte ein teilweise unscharfes Foto, auf dem angeblich die Leiche des Mannes zu sehen war. Auf dem Bild war eine Person zu sehen, die mit dem Gesicht nach oben auf dem Bürgersteig lag und anscheinend Blut im Gesicht hatte, das sich unter dem Kopf sammelte.

Durch Kopfschuss hingerichtet?

Eine abweichende und noch dramatischere Beschreibung des angeblichen Geschehens wurde von Anatoly Sharij, einem ukrainischen Politiker und Journalisten, veröffentlicht. Dieser behauptete, Kireev sei in der Nähe eines Gerichtsgebäudes in Kiew “durch einen Kopfschuss hingerichtet” worden.

Kireev, der aus dem Bankwesen stammte, wurde bei der ersten Runde der Friedensgespräche mit Russland am Montag zusammen mit anderen ukrainischen Beamten ganz rechts am Verhandlungstisch sitzend fotografiert. Aus irgendeinem Grund enthielt die offizielle Liste der sechs Vertreter, die Kiew an die Medien weitergab, nicht seinen Namen. Seine Funktion bei den Gesprächen bleibt daher vorerst unklar.

In diesem Video der ersten Verhandlungsrunde ist Kireev markiert:

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Weitere abweichende Darstellung

Andere Medien berichten, dass der militärische Geheimdienst GUR den Hergang anders schildert. Auf Facebook wurde ein Beitrag veröffentlicht, wonach Kireev als Kundschafter für den GUR tätig war. Er sei bei der Verteidigung der Ukraine gestorben, heißt es. Seine Taten hätten die Ukraine näher zum Sieg gebracht. Kireev soll einer von drei GUR-Männern gewsen sein, die bei einer Spezial-Operation ums Leben kamen. Sie hätten ihrem Land einen heldenhaften Dienst erwiesen und seien bei dessen Verteidigung ehrenvoll gefallen, schreibt der Militärdienst auf seiner Facebook-Seite. Welche der Darstellungen der Wahrheit entspricht, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen.

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Ukrainischer Bürgermeister tot aufgefunden – von Ukrainern als Staatsfeind erschossen

Am Mittwoch wurde ebenfalls ein mysteriöser Todesfall in der Ukraine gemeldet, und zwar in der Region Luhansk. Vlodymyr Struk war 2014 Organisator eines Pseudoreferendums in Luhansk und wurde 2020 zum Bürgermeister von Kreminna gewählt. Jetzt wurde er tot aufgefunden. Man kann davon ausgehen, dass er von einem ukrainischen Kommando entführt und erschossen wurde, da er sich pro-russisch geäußert hatte und seine Stadt übergeben wollte. Seine Frau behauptete, er sei einen Tag zuvor von Unbekannten in Tarnkleidung entführt worden. In sozialen Medien kursiert auch ein Bild, das den Ermordeten zeigen soll:

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Berater des Innenministers Anton Geraschtschenko via Telegram:

Es gibt einen Verräter weniger in der Ukraine. Vlodymyr Struk (…). In der letzten Woche nahm er aktiv eine pro-russische Position ein, indem er sich für die Aufnahme von Gesprächen mit der Russischen Föderation (…) einsetzte und zu diesem Zweck Abgeordnete einberief. (…) Doch als die russischen Truppen 15 Kilometer nach Kremlinitz marschierten, wurde Vlodymyr Struk vor ein Militärgericht gestellt. Offenbar wurde er von nicht identifizierten Patrioten als Staatsfeind im Sinne des Kriegsrechts erschossen“, schrieb Geraschtschenko. (Anm.: automatisierte Übersetzung mit DeepL)

Korruption in der Ukraine

Die Vorgänge in der Ukraine sind derzeit äußerst undurchsichtig und schwierig zu beurteilen. Wie die Pandora Papers enthüllten, führt die Ukraine die Liste mit 38 genannten Politikern in den “Pandora Papers” klar vor Russland mit der Hälfte (19) an (Wochenblick berichtete). Auch Selenski soll gemeinsam mit Freunden und Geschäftspartnern an einem Netzwerk von Offshore-Firmen beteiligt gewesen sein. Über die Details von Selenskis finanziellen Machenschaften wird Wochenblick zeitnah berichten.

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