Horst D. Deckert

Hoppla: Panzer begann auf deutscher Straße zu feuern – zum Glück nur mit Übungsmunition

Kann ja mal passieren, im besten Deutschland aller Zeiten: Bei einer Spritztour auf einer Straße in Bayern sollen sich aus einem Bordgeschütz eines Bundeswehr-Panzers einige Schüsse „gelöst“ haben. (Zumindest: Panzerbesatzungen wissen: Schüsse lösen sich nicht durch Zufall.) Bei dem Zwischenfall trafen Patronenhülsen das Auto einer 32-jährigen Frau, die auf der Gegenfahrbahn unterwegs war. Verletzt wurde niemand – die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In deutschen Medien liest sich die Nachricht, wortgleich aus der Feder der dpa, recht harmlos. Ein Panzer war auf der Bundesstraße 12 in Niederbayern unterwegs. Nicht bekannt ist der Typ des Panzers, ebenso nicht, ob er verladen war oder selbständig auf der Straße fuhr.

Während dieser Fahrt in Richtung Passau „lösten sich Schüsse“. Woraus sie sich „lösten“ wurde auch nicht näher erörtert. Man darf aber davon ausgehen, dass es ein kleineres Automatikgeschütz und nicht eine Hauptwaffe eines Kampfpanzers gewesen ist. Denn mehrere Patronenhülsen sollen bei dieser Aktion das Auto einer Frau getroffen haben, die damit gerade in die Gegenrichtung unterwegs war.

Zur Beschwichtigung heißt es, die Waffen wären „mit Platzpatronen geladen“ und „nach oben gerichtet gewesen“. Speziell jene, die beim Bundesheer gedient haben und Teil einer Panzermannschaft waren, wissen genau: Panzergeschütze welcher Art auch immer gehen nicht von selbst los. Es „lösen sich auch keine Schüsse“. Es gibt Sicherheitsmechanismen – damit Bordwaffen eines Panzers feuern, muss man schon manuell daran herumspielen oder absichtlich ein paar Salven Freudenfeuer abgeben wollen.

Die Staatsanwaltschaft Passau habe bei diesem Vorfall Ermittlungen aufgenommen. Über Schäden am Fahrzeug der Frau ist nichts bekannt, Verletzt wurde wohl glücklicherweise niemand. Ob der Vorfall zur neuen Staatsdoktrin zählt, dass Deutschland schnellstmöglich kriegstauglich werden müsse, ist unbekannt. Nachdem zahlreiches Kriegsmaterial nahezu ständig durch Österreich transportiert wird, werden sich die Bürger nun gewiss noch wohler und sicherer fühlen, wenn sie an solchem Kriegsmaterial vorbei müssen.

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