Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Die Freien erschienen.
Immer mehr Menschen leiden unter den Folgen der Covid-Spritze oder einer Corona-Erkrankung und werden mit ihren Problemen allein gelassen. Der Verein Aletheia hat deshalb die Aletheia Gesundheitsförderung AG gegründet und eine Koordinations- und Anlaufstelle eröffnet, um Patienten zu behandeln und an geeignete Ärzte und Therapeuten weiterzuvermitteln. Wir sprachen mit dem Arzt Niek Rogger, dem Leiter der Koordinationsstelle.
«DIE FREIEN»: Was ist der Zweck der neuen Anlaufstelle von Aletheia?
Niek Rogger: Das Ziel ist einerseits, Menschen mit Impfschäden oder Long Covid entweder gleich in unserer Praxis zu behandeln oder an Ärzte und Therapeuten schweizweit zu vermitteln. Ausserdem geht es darum, die Kenntnisse im Umgang mit diesen Beschwerden weiterzuentwickeln und Ärzte zu schulen. Das Wichtigste ist, dass man die Patienten überhaupt erstmal ernst nimmt und anerkennt, dass die gesundheitlichen Probleme da sind. Viele werden von ihren Ärzten nach Hause geschickt, weil sie behaupten, dass ihr Leiden psychosomatisch sei.
Ist Long Covid nicht ein Begriff, mit dem Impfschäden vertuscht werden sollen?
NR: Es gibt viele Menschen, die Long Covid entwickelt haben und nicht geimpft sind. Zu sagen, dass jeder Long-Covid-Fall ein Impfschaden ist, wird diesem Problem nicht gerecht. Oft hat jedoch ein Long-Covid-Patient eine Impfung gehabt. Da stellt sich natürlich die Frage: Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Aber wenn du die Berichte der Spitäler siehst, dann steht die Impfung nie als Differentialdiagnose drin. Obwohl es zumindest eine legitime Frage wäre, ob es einen Zusammenhang gibt. Das ist weiterhin ein völliges Tabu.
Kommt die herkömmliche Schulmedizin hier an ihre Grenzen?
NR: Schulmedizin ist in akuten Situationen super. Bei chronischen Erkrankungen kommt man damit manchmal nicht weiter. Da macht es Sinn, andere Therapieoptionen hinzuzuziehen: Traditionelle Chinesische Medizin, Naturmedizin, Homöopathie, Anthroposophie – entscheidend ist, mit einem offenen Geist heranzugehen und diese Ansätze zusammenzubringen. Es gibt für uns nicht diese Hierarchie, wo zuerst der Arzt kommt, dann kommt lange nichts mehr, und am Schluss der Therapeut. Unsere Idee ist, zusammenzusitzen und auf die verschiedenen Möglichkeiten – und auch die Wünsche des Patienten – einzugehen.
Dann werden die Behandlungsansätze so vielfältig sein wie die Leiden selbst?
NR: Klar. Bei Impfschäden oder Long Covid gibt es ja keine Diagnose im herkömmlichen Sinn, es handelt sich mehr um einen Symptomkomplex oder ein Syndrom, das von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ist und eine Behandlung nötig macht, die man je nachdem noch gar nicht kennt. Darum sammeln wir, was es weltweit an Informationen, Protokollen, Ideen dazu gibt und koordinieren, wie man den geeigneten Arzt oder Therapeuten mit dem jeweiligen Patienten zusammenbringt.
Welche Krankheiten treten häufig im Zusammenhang mit der Impfung auf?
NR: Die Impfung wirkt oft als Trigger für Krankheiten, die vorher im Körper schlummerten – dann ist es wichtig zu erfahren: Was war vorher? Sehr oft siehst du, dass es subklinisch vorbestehende Probleme gab, die jetzt ausbrechen. Was wir häufig sehen, sind Autoimmunkrankheiten, neuropathische oder dermatologische Probleme, Ermüdung, Brain-Fog, Thrombosen, Herzinfarkte, Schlaganfall, Lungenembolie, Myokarditis, eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus …
Wieviele Ärzte arbeiten mit Aletheia zusammen?
NR: Schwierig zu sagen. Es gibt ja einige Ärzte, die den Kopf oben halten, zum Beispiel Andreas Heisler, dem ärztlichen Leiter der Koordinationsstelle. Aber es gibt natürlich viele, die sich nicht öffentlich äussern, und die wollen wir ebenfalls an Bord holen, ohne sie zu exponieren.
Wie ist das für euch, Menschen zu helfen, die an den Folgen einer Behandlung leiden, von der ihr von Anfang an klar und deutlich abgeraten habt?
NR: Es geht uns nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Wir haben die Wahrheit nicht gepachtet. Man hat diesen Menschen vorgegaukelt – und tut es weiterhin –, dass man sich für den Grossvater impft und dergleichen. Sie haben den Behörden geglaubt und sind an keine anderen Informationen herangekommen. Wenn du jahrelang die NZZ oder den Tages-Anzeiger liest und dem Staat vertraust, dann machst du das aus dem besten Wissen und Gewissen heraus. Das ist ja nicht verwerflich. Du hast die Kenntnisse nicht und kriegst die Informationen nicht – es wird ja auch zensiert. Und dann kriegst du Probleme wegen der Impfung und wirst fallen gelassen – das ist doch tragisch! Was mich stört, ist, dass die Institutionen, die das proklamieren, den Kopf nicht hinhalten. Insofern haben wir nicht die Haltung: Du bist selbst schuld, deswegen helfe ich dir nicht. Nein, du hast es nicht besser gewusst, es hat dich ja auch keiner aufgeklärt, du konntest gar keine Ahnung haben. Und weil du vertraut hast, hast du diese Entscheidung getroffen.
Ihr tut das also ganz einfach aus dem ärztlichen Berufsethos heraus, dem Menschen zu helfen?
NR: Sicher. Und es trifft einen ja! Gerade heute wurde ein 98-jähriger Patient geimpft. 98! Wozu impft man ihn? Damit kannst du nur verlieren! Vorher ging es ihm gut. Zwei Tage danach entwickelte er eine Thrombose, hatte einen Schlaganfall und ist jetzt als Palliativpatient zurück im Altersheim, um zu sterben. Das haut dich einfach um! Sowas passiert tagtäglich, und nicht nur einmal! Oder die vielen Menschen, die bisher nie etwas hatten, und seither – ständig krank. Das Gute ist, dass nur noch sechs Prozent die zweite Auffrischungsimpfung gemacht haben. Es sind schon sehr viele, die sich entschlossen haben, das nicht mehr mitzumachen.
Stichwort «Ausleitung»: Ist das bei euch auch ein Thema?
NR: Das ist ein interessanter Ansatz, unter anderem der Homöopathie. Die Vorstellung dabei ist aber nicht, dass sich das homöopathische Mittel selbst an die Spike-Proteine bindet, so dass sie ausgeschieden werden können – sondern dass das Immunsystem dahingehend aktiviert und moduliert wird, dass es selbst diese Arbeit machen kann. Das ist eigentlich der Ansatz der Naturmedizin.
Dient das moderne Gesundheitswesen überhaupt noch dem Menschen oder geht es nur noch darum, teure Behandlungen zu verkaufen? Fliegt uns dieses System nicht schon bald um die Ohren?
NR: Es ist schon die Idee, das bestehende Gesundheitssystem weiterzuentwickeln. Es gibt viele Mittel, die durchaus funktionieren, die aber niemand zahlt. Ich glaube, dass der Karren an die Wand gefahren wird, wenn wir uns nur an den Katalog halten, der schulmedizinisch abgesegnet ist und von der Grund- oder Zusatzversicherung bezahlt wird. Es geht nicht darum, die herkömmliche Schulmedizin zu verteufeln, sondern zu fragen: Was ist die Berechtigung davon und die Berechtigung all der anderen Optionen, die den Menschen auch unterstützen? Ein Beispiel: Die Analyse des Vitamin-D-Spiegels wird nicht mehr bezahlt, obwohl es immunregulatorisch wahnsinnig wichtig ist. Aber irgendwelche schweren Antikörper werden bezahlt – das macht keinen Sinn! Man vergleiche, was Prävention die Gesellschaft kostet im Vergleich dazu, was eine Behandlung im Spital kostet. Ich will die Spitalbehandlung nicht schlechtmachen. Aber man muss sie dort einsetzen, wo es sinnvoll ist und ihre Berechtigung absolut hat. Das Gesundheitssystem darf sich nicht mehr nur auf Pflästerli-Behandlung durch Unterdrückung von Symptomen fokussieren, sondern sollte sich auf Prävention ausrichten – aufs Gesundbleiben.
Du glaubst also, das Gesundheitssystem ist noch zu retten und reformierbar?
NR: Ja. Aber nicht von oben, sondern von unten. Es gibt sehr viele Menschen, die sich das wünschen.
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Christian Schmid Rodriguez ist Redaktor bei Die Freien.