Horst D. Deckert

Intensivmediziner in Deutschland fordern sofortigen Lockdown und bauen gleichzeitig Betten ab

Die Lage in den Kliniken sei besorgniserregend: «jeder Tag zählt, es brennt» sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin DIVI, gegenüber dem Handelsblatt. Die Lage sei dramatisch, es gebe einen ungebremsten Anstieg von Covid-19 Patienten. Ihr Alter liege zwischen 40 und 70 Jahren. Bei den unter 50-jährigen sterbe jeder fünfte Intensivpatient und bei den älteren im Schnitt gar jeder zweite, resümiert Marx aufgeregt.

Zusammen mit seinen Kollegen fordert er einen harten und weitergehenden Lockdown von zwei bis drei Wochen. Ohne sofortige Massnahmen wachse die dritte Welle über die zweite hinaus, warnt Marx.

Die Grafik derselben Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin DIVI, welche jetzt die Bevölkerung schreckt, zeigt allerdings ein völlig anderes Bild:

Derzeit sind in Deutschland rund 2912 von 10’397 (28%) High-Care-Intensivbetten noch frei.

Zudem wurde seit dem 24. Juli 2020 die Anzahl von verfügbaren Intensivbetten mitten in der behaupteten Jahrhundertpandemie in Deutschland stetig abgebaut. Wie aus den Tagesrapporten des DIVI Intensivregisters zu entnehmen ist, wurde die Kapazität verfügbarer Intensivbetten, im Zeitraum zwischen dem 24 Juli und dem 26. Oktober 2020, um 3566 Betten abgebaut – und zwischen dem 26. Oktober bis 7. November um weitere 1083 Betten – und der Abbau von Betten geht ohne Begründung weiter.

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