Horst D. Deckert

Interner Bericht bei Nestlé: Mehr als die Hälfte verpackter Produkte des Unternehmens „nicht gesund“

Laut einem Bericht der „Financial Times“ entspricht ein Großteil der herkömmlichen Nahrungsmittel und Getränke von Nestlé nicht der „anerkannten Definition von Gesundheit“. Nur 37 Prozent der Produkte sollen internationale Gesundheitsstandards erfüllen.

Mehr als 60 Prozent der herkömmlichen verpackten Nahrungsmittel- und Getränkeprodukte von Nestlé entsprechen nicht dem international anerkannten Gesundheitsstandard. Das geht aus internen Dokumenten des Unternehmens hervor, die der Financial Times vorliegen sollen.

„Einige unserer Kategorien und Produkte werden niemals ‚gesund‘ sein, egal wie sehr wir renovieren“, stellt das Unternehmen in einer Präsentation fest, die für Top-Führungskräfte des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns bestimmt ist. Nestlé CEO Mark Schneider hatte im September gegenüber der Newsseite Bloomberg erklärt, dass das Unternehmen weiterhin in die Gesundheit seiner Produkte investiere. Er fügte aber auch hinzu:

„Süßwaren und Schokolade sprechen ein tiefes menschliches Bedürfnis an und werden hier sein, um zu bleiben.“

Die für den internen Bericht angewandte Definition von „gesund“ stammt aus dem australischen Health Star Rating System, das Produkte anhand einer Fünf-Sterne-Skala bewertet. Sie wird von internationalen Forschern wie der Access to Nutrition Foundation verwendet. Ein Produkt muss mindestens 3,5 Sterne erreichen, um als gesund zu gelten.

Skalen wie das Health-Star-System „ermöglichen es den Verbrauchern, informierte Entscheidungen zu treffen. Allerdings erfasst es nicht alles“, sagte ein Unternehmenssprecher in einer Stellungnahme gegenüber der Plattform Business Insider.

„Etwa die Hälfte unseres Umsatzes wird von diesen Systemen nicht erfasst. Dazu gehören Kategorien wie Säuglingsnahrung, spezielle Gesundheitsprodukte und Tiernahrung, die regulierten Ernährungsstandards folgen.“

Der Sprecher fügte hinzu:

„Wir glauben, dass eine gesunde Ernährung bedeutet, eine Balance zwischen Wohlbefinden und Genuss zu finden. Dazu gehört auch ein gewisser Spielraum für Genussmittel, die in Maßen konsumiert werden.“

Das Problem der Wissenschaftler

Laut dem Bericht der Financial Times zeige die interne Präsentation die Statistiken einiger der ungesündesten Produkte auf, die von Nestlé-eigenen Marken hergestellt und verkauft werden. So enthält eine Portion der „Hot Pockets Pepperoni Pizza“ satte 48 Prozent des täglichen Natriumbedarfes, dicht gefolgt von der DiGiorno-Pizza mit Croissantkruste und drei Fleischsorten, die 40 Prozent enthält. Um das Salzige mit dem Süßen zu kombinieren, bietet Nestlé auch ein San-Pellegrino-Getränk mit Orangengeschmack an, das 7,1 g Zucker pro 100 ml enthält. Das Nesquik-Milchpulver mit Erdbeergeschmack wartet mit 8,3 g Zucker pro 100 ml auf.

Nestlé vermarktet das Produkt mit dem Satz:

„Strawberry Nesquik ist perfekt zum Frühstück, um Kinder auf den Tag vorzubereiten.“

In der internen Präsentation soll es weiter heißen:…..

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