Horst D. Deckert

Junge, gesunde und geimpfte Bevölkerung treibt die Omikron-Welle an

Über 70 Prozent der Omikronfälle seien bei den Unter-40-Jährigen aufgetreten, berichtet The Telegraph.. Während die Schnelligkeit des Virus und seine Fähigkeit, sich dem Impfstoff zu entziehen, inzwischen bekannt seien, gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse über seine Virulenz oder Schwere.

Gegenüber dem Telegraph erklärte Dr. Catherine Smallwood: «Im Allgemeinen treten die ersten Fälle bei relativ jungen, relativ gesunden und – was Europa betrifft – relativ stark geimpften Gruppen auf.» Smallwood ist eine leitende Notfallbeauftragte im Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation.

In Dänemark würden etwa 75 Prozent der neuen Fälle vollständig geimpfte Personen betreffen. Auch doppelt Geimpfte könnten das Virus ja in sich tragen. Seit Anfang Dezember seien die täglichen Fälle in Dänemark um ein Drittel gestiegen, obwohl fast 80 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft seien.

Dänemark hatte Ende letzter Woche die Beschränkungen sogar verschärft und eine nächtliche Ausgangssperre für Bars und Restaurants verhängt. Im Hinblick auf die Weihnachtsferien wurden die Schulen vorzeitig geschlossen.

Die amerikanischen Behörden gaben an, dass fast 80 Prozent der Neuinfizierten geimpft gewesen seien. Die bisherigen Daten würden laut Dr. Smallwood darauf hindeuten, dass es im Vergleich zu früheren Wellen mehr Durchbruchsfälle bei geimpften Personen gebe.

Ob die Variante eine mildere Krankheit auslöse, könne hingegen noch nicht beurteilt werden. Man müsse berücksichtigen, dass es sich bei den bislang festgestellten Fällen um eine gesunde, mobile, junge und stark geimpfte Bevölkerung handle. Experten in Südafrika mahnten ebenfalls dazu, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

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