
Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Jarosław Kaczyński betonte auch, dass Viktor Orbán zwar immer eine andere Meinung zu Russland gehabt habe, der ungarische Ministerpräsident aber ein treuer Verbündeter Polens sei.
Medienfreiheit in Deutschland ist Fiktion
Das polnische Portal Wpolityce führte ein Interview mit Jarosław Kaczyński, in dem der stellvertretende Ministerpräsident auf die Frage antwortete, ob er die „Lex TVN“ (Anmk. d. Redaktion: Ein Gesetzentwurf der besagt, dass kein außereuropäischer Eigner mehr als 49 Prozent an einem polnischen Medienunternehmen halten darf, was wiederum regierungskritische Medien wie TVN24 angeblich benachteiligen würde) nicht als einen ersten Schritt in Richtung des ungarischen Modells betrachte, bei dem seiner Meinung nach „unabhängige Redaktionen abgeschafft werden“:
„Ein solches Modell wird es in Polen nicht geben. In Ungarn sehe ich das auch nicht, obwohl die Behörden dort sicherlich eine stärkere Position in den Medien haben als in Polen, aber bei weitem nicht so stark wie in Deutschland, wo Medienfreiheit eine Fiktion ist. Es geht uns nur um die Aufrechterhaltung der Ordnung. Ich weiß sehr wohl, dass TVN weiterhin regierungsfeindlich ist“.
Viktor Orbán ist ein treuer Verbündeter
Kaczyński wurde auch zur Russland-Politik von Viktor Orbán und zum Treffen mit führenden europäischen Rechten in Warschau befragt. In dem Interview sagte der Politiker, dass Orbán schon immer eine andere Meinung zu Russland hatte und der ungarische Premierminister diese nie versteckt hat.
„Das kommt für uns nicht überraschend, was aber nichts daran ändert, dass Orban ein treuer Verbündeter geblieben ist“, so der polnische Politiker. Der PiS-Vorsitzende bezog sich auf die Äußerungen der französischen Politikerin Marine Le Pen, die gesagt hatte, die Ukraine befinde sich in der Zone des russischen Einflusses. Kurzum, wir müssen Politik in der realen Welt machen und das Wesentliche verteidigen“, fügte er hinzu.