Vorbemerkung: Cap Allon stellt seit Längerem an jedem Werktag der Woche ein Bulletin mit Meldungen zusammen – und immer kann er von Kalt-Ereignissen weltweit berichten. Diesmal taucht wiederholt die Antarktis in den Meldungen auf. Das war im vorigen Jahr ja auch schon so. Zwar sind die Landmassen der Südhemisphäre durch die Antarktische See rund um den kalten Kontinent vor direkten Kaltluftausbrüchen von dort geschützt, aber man darf gespannt sein, ob es im bevor stehenden Südwinter ähnlich wie im vorigen Jahr zu erneuten Kälterekorden in Australien und Südamerika kommt.
Meldungen vom 31. März 2025:
Japan: Verspäteter Frühling – Schnee in Otaru
Japans außergewöhnlich schneereicher Winter zeigt keine Anzeichen eines Nachlassens, zumindest nicht in Otarou. Starke Schneefälle überziehen die Stadt weiterhin, obwohl der Kalender bereits auf April umstellt.
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Norwegen: Auch im Süden des Landes Neuschnee
In Südnorwegen kam es am Wochenende zu Neuschneefällen, welche die bereits beträchtlichen Schneehöhen weiter erhöhten.
In Hovden ist die Schneehöhe durch den Neuschnee auf 50 cm gestiegen, im nahe gelegenen Brokke liegt sie bei 70 cm.Weiter westlich meldet Voss Fjellandsby – Myrkdalen Schneehöhen bis 125 cm, Gausta Skisenter 80 cm und Geilo 70 cm. Gleichzeitig wird vor starkem Wind und Schneeverwehungen auf den Bergpässen gewarnt.
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Antarktis: Rekorde brechende Kälte
Die Antarktis erlebt zum Ende des Monats März einen intensiven und für die Jahreszeit untypischen Kälteeinbruch, bei dem die Temperaturen an der Concordia-Station auf rekordverdächtige Tiefstwerte sinken.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen sind die Temperaturen unter -70 °C gesunken, was selbst mitten im Winter eine Seltenheit ist – ganz zu schweigen von der Übergangszeit im Herbst:
- 28. März: -72.4°C
- 29. März: -75.5°C
- 30. März: -75.1°C
Der Messwert von -75,5°C am 29. März (um 22:08 UTC) stellt ein neues monatliches Minimum für den März in Concordia dar und bricht den alten (und weniger zuverlässigen) Rekord von -75,2°C, der am 27. März 2013 aufgestellt worden war. Er liegt auch nur 0,6 °C über der niedrigsten jemals aufgezeichneten März-Temperatur weltweit.
Die niedrigste Märztemperatur jemals in der Antarktis ist nach wie vor der Wert von -76,1°C am 31. März 1994 in AGO-4 AWS. Allerdings wird auch dieser Wert als unzuverlässig angesehen, da es keine unterstützenden Metadaten gibt.
Andernorts stellte Dome CII AWS am 29. März mit -73,9°C ein neues März-Minimum auf und übertraf damit den bisherigen Rekord von -73,8°C vom 27. März 2013.
Ein weiterer bemerkenswerter Tiefstwert wurde am Byrd AWS in der Westantarktis gemessen: -52,9°C wurden dort am 30. März registriert.
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USA: Frühjahrs-Kälte und -Schnee
Auch wenn die Anzeichen dafür vorhanden sind, weigert sich der Frühling in weiten Teilen der USA, vollständig zu erwachen.
Die heftigen Schneefälle in vielen Gebieten werden bis weit in den April hinein andauern. Vor allem im Westen der USA wird es im April noch einmal kräftig schneien, was die beeindruckende Bilanz des vergangenen Schneejahres noch einmal aufwertet. So viel zu Kaliforniens 1200-jähriger Megadürre-Hysterie. Allen Unkenrufen zum Trotz ist dies die dritte solide Saison in Folge: Der Schnee in der Sierra fällt weiter, die Stauseen füllen sich weiter, und die Wasserversorgung des Staates ist weit entfernt von dem apokalyptischen Ödland, das die Prophezeiungen vorausgesagt haben.
Nach der jüngsten Erhebung des Department of Water Resources liegt die Schneedecke in der Sierra Nevada jetzt bei 90 % des Normalwerts, und die Stürme, die nächste Woche kommen, werden sie über den Durchschnitt hinaus steigern.
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Die Schneedecke in der nördlichen Sierra liegt bereits bei 108 % des Durchschnitts für dieses Datum. Die zentrale und die südliche Sierra liegen mit 83 % bzw. 81 % etwas zurück – solide Zahlen, wenn man die zusätzlichen Stürme am Horizont bedenkt.
Die gleichen Leute, die früher gejammert haben, dass Kalifornien zu einer durch den Klimawandel ausgelösten Megadürre verdammt sei, sind zu diesem Thema plötzlich furchtbar still geworden – wahrscheinlich zu sehr damit beschäftigt, Teslas zu testen.
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Meldungen vom 1. April 2025:
HINWEIS: Die Meldungen von heute sind KEINE Aprilscherze!
Kanada: Stromausfälle in Ontario durch einen Eissturm
Ein spät-saisonaler Eissturm fegte durch Ontario und legte die Stromversorgung von mehr als 400.000 Haushalten und Unternehmen lahm.
Eisstürme dieses Ausmaßes Ende März sind in Ontario selten. Zwar kann es zu gefrierendem Regen kommen, doch ist eine anhaltende Eisbildung wie diese – vor allem in den südlichen Regionen – ungewöhnlich.
Am Sonntag wurde in Orillia und Peterborough der Notstand ausgerufen, da es zu weitreichenden Stromausfällen, umgestürzten Bäumen und tückischen Straßen kam. Die Einwohner wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und Wasser zu sparen, um die Kanalisation nicht zu überlasten.
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Der Norden Ontarios hat sowohl mit Schnee als auch mit Eis zu kämpfen. In Sault Ste. Marie und Timmins fiel am Montag sogar eine ganze Menge Schnee, in einigen ländlichen Gebieten sogar 50 cm. Es wird mit gefährlichen Fahrten gerechnet, insbesondere auf den Highways 11 und 17.
Zu Beginn des Aprils wird eine weitere starke Kaltfront mit noch winterlicheren Bedingungen heranziehen.
Auch in Michigan hat ein lang anhaltender Frühjahrs-Eissturm den Norden im Griff. Die extremste Eismenge wurde aus Elmira, Otsego County, gemeldet, wo sich 38 mm bildeten – eine der höchsten Mengen, die in über zwei Jahrzehnten lokaler Vorhersagen gemessen wurden. Bäume und Stromleitungen wurden schwer beschädigt, so dass mehrere Bezirke Notunterkünfte einrichten mussten.
Einschub des Übersetzers: Derartige Eisstürme habe ich selbst in meiner Zeit in den USA erlebt. Wohnort war das östliche Pennsylvania. Anders als bei einem Schneesturm, der zwar auch massive Probleme mit sich bringt, aber zumindest nicht an den Bäumen haften bleibt, gefriert der Regen an jedem kleinen Ästchen der Bäume. Man stelle sich zwei Stunden lang wolkenbruchartigen Starkregen vor – bei Temperaturwerten zwischen -5°C und -1°C; Regenmenge (gemessen!) über 50 l/m².
Außerdem ist Eis um einiges schwerer als Schnee. Der Anblick auf dem Bild ist mir daher vertraut. Natürlich werden nicht nur Bäume und Äste immer schwerer, sondern auch Überland-Stromleitungen. Ursache hierfür ist aufgleitende tropische Meeresluft aus dem Golf von Mexiko auf die bodennahe kontinentale Kaltluft. In einem Fall gab es dann fast nach Ende des Eisregens noch einen kuriosen, aber verheerenden Effekt für Autos: Nach Durchgang einer Kaltfront gab es durch die auftretenden Sturmböen vorübergehend eine Durchmischung der Warmluft oben mit der Kaltluft unten. Die Temperatur stieg für ein paar Stunden über den Gefrierpunkt – was dazu führte, dass sich riesige Schauer von Eisklumpen von den Bäumen lösten und die Scheiben von darunter fahrenden Autos zerschlugen. – Ende Einschub
Die Temperaturen blieben am frühen Montag unter dem Gefrierpunkt, wobei einige anhaltende Schneeschauer bis zum Mittag abklangen. Es folgten lebhafte nordwestliche Winde und teilweise Aufklaren, was nach tagelangen harten Bedingungen etwas Erleichterung brachte.
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Antarktis: Rekord-Kälte geht in die Verlängerung
Die letzten Märztage haben der Antarktis eine seit Beginn von Messungen beispiellose Kältewelle beschert. Die Temperaturen sind seit Tagen anomal niedrig (unter -70 °C), z. B. an der Station Concordia zwischen dem 28. und 31. März:
- 28. März: -72.4°C
- 29. März: -75.5°C
- 30. März: -75.1°C
- 31. März: -74.6°C
Dieser viertägige Zeitraum ist einer der strengsten Kälteeinbrüche so früh im Jahr in der Geschichte der Aufzeichnungen.
Die Antarktis kühlt ab. Das ist für die CAGW-Kabale ein Ärgernis. Aber es ist eine Tatsache.
[Hervorhebung im Original]
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Meldungen vom 2. April 2025 – wobei es mit der Antarktis gleich weitergeht:
Antarktis: –73°C in Wostok
Die Antarktis hat in letzter Zeit heftige Tiefstwerte erlebt: Concordia verzeichnete vier Tage in Folge Temperaturen unter -70 °C.
Auch Wostok hat sich mit einem anomalen Tiefstwert von -73 °C angeschlossen, reghistriert am 1. April registriert wurde.
Der Winter hat am Südende der Welt schon früh begonnen.
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Italien: Erhebliche Schneefälle auf den Bergen
Der Monat hat auch auf den europäischen Gipfeln kalt und schneereich begonnen.
Im italienischen Campo Imperatore in L’Aquila in den Abruzzen gab es am Dienstag erhebliche Schneefälle. In dem Gebiet fielen 36 cm, was zu festen Pulverschneebedingungen auf den Pisten führte. Zwei Skilifte waren in Betrieb und ermöglichten den Zugang zu etwa 8 km offenen Pisten.
So starker Schneefall im April ist selten.
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Nordamerika: verbreiteter Frühjahrs-Schneefall
Ein kräftiger Wintersturm fegt in dieser Woche über Nordamerika hinweg und sorgt vom wüstenhaften Südwesten bis in die Weiten Kanadas für Schnee und Rekordkälte.
In New Mexico warnt der Nationale Wetterdienst vor einer dramatischen Veränderung, wenn ein starkes pazifisches Sturmsystem heranrollt, das schweren Schnee in den Bergen bringt und die Temperaturen in den östlichen Ebenen bis Samstag bis 19 Grad Celsius unter den Normalwert sinken lässt.
Böige Winde und aufgewirbelter Staub werden in den Tusas und den Sangre de Cristo Mountains den Niederschlag in Schnee übergehen lassen, und es wird bitterkalt werden.
Im Norden, in der Upper Peninsula in Michigan, gibt es bereits rekordverdächtige Schneefälle. Am 30. März fielen in Marquette County innerhalb von nur 24 Stunden 48 cm Schnee und brachen damit den bisherigen Rekord von 7 cm. Dies ist der jüngste Schlag für eine Region, die sich immer noch von einem früheren Eissturm und einem Schneesturm erholt, der bis zu 60 cm Schnee fallen ließ.
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Meteorologen zufolge werden die Schneefälle den Aprilrekord brechen. Den Bewohnern wird geraten, Reisen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Der Schnee wird von einer für die Jahreszeit untypischen Kälte begleitet sein. In einigen Gegenden werden bereits Rekorde aufgestellt, wie in Rivière aux Feuilles im Norden Quebecs, wo am Dienstagmorgen -36,8 °C gemessen wurden – ein neuer Tiefstwert für diesen Monat.
In Fairbanks, Alaska, ist ebenfalls Neuschnee gefallen, womit sich die ungewöhnlich winterliche Wetterlage im Norden fortsetzt, die auch weiterhin anhalten wird
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Meldungen vom 3. April 2025:
Antarktis: Der sechste Tag mit Temperaturwerten unter –70°C
Am 2. April meldete die Station Concordia einen weiteren Tiefstwert unter -70 °C – den sechsten in Folge.
Am selben Tag meldete Wostok einen Tiefstwert von -75,4°C, was nur 0,1°C unter dem Saisonrekord liegt (der am 31. März in Concordia aufgestellt worden war).
Dies ist ein früher Wintereinbruch am Südende der Welt, und da die Sonne den größten Teil des Tages unter dem Horizont bleibt, werden die Temperaturen nur noch weiter sinken.
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Portugal: Seltener Frühjahrs-Schnee auf Madeira
Schneefall bedeckte heute Morgen die höchsten Gipfel Madeiras, ein ungewöhnlicher Anblick für den April auf der normalerweise milden portugiesischen Insel.
Auf dem Pico do Areeiro* sank die Temperatur kurz vor 7 Uhr morgens auf -2°C, während der nahegelegene Chão do Areeiro -0,3°C registrierte – anomale Aprilkälte, die es ermöglichte, dass sich Schnee auf den Berggipfeln festsetzte.
Der Schneefall, der an einem regionalen Feiertag eintraf, zog viele Menschen an – obwohl vereiste Straßen und gesperrte Wanderwege den Zugang für viele unmöglich machten.
Schnee auf Madeira ist schon selten genug – aber im April ist das fast ein Novum.
[*Der Pico do Areeiro liegt auf etwa 1100 m Seehöhe. A. d. Übers.]
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Nordamerika: Frühjahrs-Blizzard im Nordosten, der Mitte und dem Westen der USA sowie in Teilen Kanadas
Der Winter kommt in Nordamerika nicht zur Ruhe. Mächtige Schneestürme in der Nachsaison fegen über den Kontinent und bringen von Vermont über den Mittleren Westen bis nach Kalifornien heftige Niederschläge.
Vermont war der Vorreiter im Nordosten. Auf dem Jay Peak fiel kürzlich 25 cm Schnee, gefolgt von anhaltendem Schnee, Graupel und gefrierendem Regen. In Smugglers‘ Notch und Stowe fielen jeweils etwa 22 cm, während Killington mit starker Vereisung zu kämpfen hatte.
Ähnliche Bedingungen herrschten in Teilen von Maine, New Hampshire und New York. In Colorado gab es zu Beginn der Woche starke Schneefälle – im Winter Park fielen 22 cm und im Arapahoe Basin sogar fast genauso viel. Alta hat mit 343 cm immer noch die höchste Schneedecke in den Rockies. Der Zustrom kalter Luft hält an, ebenso wie der leichte bis mäßige Schneefall bis zum Wochenende.
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Meldungen vom 4. April 2025:
Nordwest-USA: Epochale Schneemassen auf dem Mt. Bachelor
Mit einer Schneedecke über 1092 cm in dieser Saison und einer maximalen Schneehöhe von 399 cm Neuschnee im März hat Mt. Bachelor [Oregon] einen der schneereichsten Winter seit Jahren erlebt.
„Es war ein sehr schneereiches Jahr“, sagt Ben Suratt, Leiter der Pistenpflege. „Wir waren jede Nacht im Einsatz.“
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Kalifornien: Schneemasse höher als im Mittel
Die kalifornische April-Schneemessung an der Phillips Station ergab eine Schneehöhe von 163 cm und ein Schneewasseräquivalent (SWE) von 70 cm – 113 % des Durchschnitts. Landesweit liegt das SWE bei 73 cm oder 110 % des Normalwerts.
Die Erhebung im April markiert den Höhepunkt der Schneedecke vor der Frühjahrsschmelze.
Die Schneedecke der Sierra – Kaliforniens „gefrorenes Reservoir“ – liefert etwa 30 % des Wassers im Bundesstaat.
Die Stauseen befinden sich in einem soliden Zustand – 116 % des Durchschnitts – wobei der Oroville-See und der San Luis-See seit Januar stark gestiegen sind.
Gouverneur Newsom schloss sich der Umfrage im April an, um den California Water Plan Update 2023 vorzustellen, der sich auf die Nachhaltigkeit der Wasserversorgung und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel konzentriert – na sowas.
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Ukraine: Spät-saisonale Kältewelle wird das Land zwingen, die restlichen Gasreserven zu verbrennen
Ab dem 6. April wird für die Ukraine ein heftiger Kälteeinbruch vorhergesagt, bei dem die Temperaturen nachts auf -3°C fallen und tagsüber um den Gefrierpunkt schwanken sollen. Der Kälteeinbruch, der voraussichtlich eine Woche andauern wird, ist für den April höchst ungewöhnlich – und kommt für das ukrainische Energiesystem zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.
Berichten zufolge sind die Gasreserven in den unterirdischen Speichern (UGS) bereits auf ein kritisch niedriges Niveau gesunken. Am 1. April waren nur noch 860 Millionen Kubikmeter vorhanden – ein Rekordtief im Vergleich zu 3,4 Milliarden Kubikmetern zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres. Darin enthalten ist auch Puffergas, so dass der nutzbare Vorrat noch geringer ist.
Experten warnen, dass die Aufrechterhaltung der Wärmeversorgung während dieser Kälteperiode eine Erhöhung der Entnahme auf 50-60 Millionen Kubikmeter pro Tag erfordern könnte, wodurch die verbleibenden Vorräte schnell aufgebraucht würden. Am 1. April war die tägliche Entnahme bereits auf nur noch 10 Millionen Kubikmeter gesunken.
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Anmerkung des Übersetzers hierzu: Der hier prognostizierte Kaltluftvorstoß wird auch unser Land zumindest streifen. Mehr dazu vermutlich in der nächsten Woche.
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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 15 / 2025
Redaktionsschluss für diesen Report: 4. April 2025
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Kältereport Nr. 14 / 2025 erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.