Horst D. Deckert

Kantonsspital Winterthur baut fleissig Intensivbetten ab – mitten in der «Pandemie»

Politik und Medien schüren regelmässig Panik und warnen vor einer Überlastung der Spitäler. Doch das hindert Spitäler nicht daran, inmitten der «Pandemie» weiter Betten abzubauen. So beabsichtigt das Zentrum für Intensivmedizin am Kantonsspital Winterthur (KSW) die gegenwärtig 18 betriebenen Betten auf lediglich noch 12 Betten zu reduzieren, wie Medinside berichtet.

Recherchen des Online-Magazins für die Gesundheitsbranche ergaben, dass der Abbau im Verlauf des nächsten Jahres erfolgen soll. «Eine KSW-Sprecherin sagt, dass das Zentrum für Intensivmedizin seit dem Jahr 2018 14 Betten betreibe. In der ersten Welle wurden die Betten mit Hilfe von Anästhesie und OPS-Personal auf 44 Betten erhöht, die aber nie belegt wurden. Für die zweite und dritte Welle betrieb das KSW mit dem zur Verfügung stehenden Personal dann 18 Betten, was von jedem Mitarbeitenden Überstunden im dreistelligen Bereich erforderte», berichtet Medinside.

Aktuell würden die üblichen 14 Intensivbetten betrieben. Es komme aber auch vor, dass durch Krankheitsabwesenheiten weniger Betten zur Verfügung stünden. «Zum Beispiel führte die Booster-Impfung zu Ausfällen von 12 Pflegefachpersonen», schreibt Medinside.

Auf die Frage nach den Überlegungen für die Reduktion der Intensivbetten inmitten der Corona-Krise habe das Spital keine wirkliche Erklärung genannt. Dazu Medinside: «Es gibt demnach mehrere mögliche Erklärungen: Entweder rechnet das KSW zum Beispiel im nächsten Jahr mit einem Abflachen der Pandemie-Wellen – und damit mit weniger schweren Fällen. Oder aber das Spital hat wie andere Spitäler und Kliniken einfach grosse Mühe, Personal für die Intensivstationen zu rekrutieren und sieht sich deshalb gezwungen, die Betten zu reduzieren.»

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