Von PETER WÜRDIG | In der Planung der neuen Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche (CDU), ist die Errichtung von Gaskraftwerken mit einer Gesamtleistung von 20 Gigawatt (GW) vorgesehen. Dazu gibt es jetzt auch Kritik.
Dass es 20 GW werden sollen, ist auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD festgehalten. 20 GW, das entspricht ungefähr 40 Kraftwerksblöcken. Diese Kraftwerke sollen vor allem dazu dienen, die Energieversorgung zu sichern, wenn es nachts dunkel wird und auch kein Wind weht. Dass für Dunkelflauten Back-up-Kraftwerke benötigt werden, darüber herrscht Einigkeit. Kritik entzündet sich aber an der Zielmarke von 20 GW Leistung.
Der energiepolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Michael Kellner, bemängelt, dass man andere Technologien wie Speicher nicht berücksichtigen würde. Dazu ist zu sagen, dass es diese Speicher in nennenswerter Größe bisher auch nicht gibt. Außerdem hat Deutschland mit Speichern keine guten Erfahrungen gemacht. Der Versuch, auch nur die Energieversorgung einer kleinen Insel, der Insel Pellworm, mit Speichern zu gewährleisten, musste bekanntlich nach kurzer Zeit wieder abgebrochen werden (PI-NEWS berichtete).
Schnapsidee von Simone Peter
Nun warnte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, kürzlich im „Handelsblatt“, „die neue Bundesregierung dürfe die Potenziale von Speichern und weiteren Optionen zur Flexibilisierung nicht unterschätzen.“ Mit Flexibilisierung ist gemeint, man passt den Verbrauch den wetterbedingten Möglichkeiten der Lieferung an. Heißt also, man schaltet die Waschmaschine an, wenn der Wind gut weht. Das ist auch so eine Schnaps-Idee: meine Frau wäscht, wenn sie von der Waschlust übermannt wird, dann gibt es kein Halten, egal was das Wetter sagt. Das dürfte in anderen Familien auch nicht anders sein.
Die Vorgängerregierung hatte auch neue Gaskraftwerke geplant, allerdings mit einer geringeren Gesamtleistung von nur 12,5 GW. Der Großteil davon sollten wasserstofffähige Kraftwerke sein, versehen mit einer klaren Frist, wie lange der Betrieb mit Gas noch zulässig ist. Reiches neue Pläne sehen bislang keinen klaren Umstiegsplan auf die Alternative Wasserstoff vor. Der energiepolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Michael Kellner, sagt dazu: „Ohne diesen Umstieg droht der Markt für grünen Wasserstoff zusammenzubrechen“. Nun gibt es allerdings bisher keinen wirklichen Markt für grünen Wasserstoff, und wo der herkommen soll und was das dann kosten wird, das weiß auch keiner.
Kein Mut, die verfehlte Energiewende aufzugeben
Die Debatte über die Gesamtleistung, also 20 GW oder 12,5 GW, mutet seltsam an. Warum legt man das jetzt fest und wartet nicht einfach ab, wie sich die Situation entwickelt, bei der dann der Markt von alleine den notwendigen Zubau sicher stellt? Wer so denkt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, denn im Berich der Energiewende gibt es keinen Markt, nur ökosozialistische Planwirtschaft, und die notwendigen Anlagen entstehen nur, wenn erhebliche Subventionen bereitgestellt werden; ohne diese läuft gar nichts.
Dann gibt es auch Streit, wie der Subventionskuchen verteilt werden soll, abgesehen davon, dass die Subventionen von der Bevölkerung erarbeitet werden müssen. Das sind Kosten ohne Ende, die im Staatshaushalt versteckt werden – dann sieht man nicht gleich, was die Energiewende wirklich kostet. Alle diese Kosten kommen auf uns zu, weil man die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet hat und in den nächsten Jahren auch noch die für die Sicherung vorhandenen Kohlekraftwerke abschalten will. Stattdessen einfach die Energiewende aufzugeben, dazu fehlt der politische Mut.
Peter Würdig.
PI-NEWS-Autor Peter Würdig, Jahrgang 1937, ist Abgeordneter im Samtgemeinderat Land Hadeln (bei Cuxhaven). Er hat das Studium der Physik an der TU Berlin mit Abschluss Diplom-Ingenieur beendet und engagiert sich in der AfD in Landes- und Bundesfachausschuss für die Gestaltung des Parteiprogramms im Bereich Energie- und Klimapolitik. Würdig leitet ein Unternehmen, das sich mit Programmen für die medizinische Statistik und die krankenhausversorgende Apotheke beschäftigt. Aktuelles dazu erfährt man auf seiner Facebook-Seite.
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