Die US-Regierung führt bis zum heutigen Tage in Teilen Afrikas und Asiens Krieg. Spätestens nach dem 11. September 2001 haben die USA und ihre Verbündeten zahlreiche Kriege unter dem Deckmantel der «Terrorismusbekämpfung» zu führen begonnen. Ganze Länder wurden seither destabilisiert.
Und die Folgen der Kriege, die teilweise bis heute andauern, sind enorm. Dies zeigt eine neue Studie der Anthropologin Stephanie Savell, die das Watson Institute der Brown University am 15. Mai veröffentlicht hat.
Die Untersuchung, die den Titel «Wie der Tod den Krieg überlebt» trägt, geht unter anderem der Frage nach, wie sich die Kriege auf die menschliche Gesundheit auswirken. Als vier unterschätzte Hauptfolgen des Krieges nennt die Studie:
- Wirtschaftlicher Zusammenbruch, Verlust der Lebensgrundlage und Ernährungsunsicherheit;
- Zerstörung der öffentlichen Dienste und der Gesundheitsinfrastruktur;
- Umweltverschmutzung;
- und Traumata und Gewalt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass allein in den Kriegen in Afghanistan, Irak, Pakistan, Syrien, Jemen und Libyen seit 2001 4,5 bis 6 Millionen Menschen gestorben seien. Bei den Ländern handelt es sich stets um solche, in denen die USA oder deren Verbündete Krieg geführt haben.
Entsprechend dürfte auch die US-Kriegsmaschinerie eine grosse Mitschuld an den katastrophalen Folgen der Kriege haben. Die Studie will aber «keine Schuldzuweisung» machen.
Immerhin heisst es jedoch:
«Die Kriege nach dem 11. September 2001 fanden in Ländern statt, deren Bevölkerung grösstenteils schwarz und braun ist. Und sie werden oft von Ländern geführt, die eine Geschichte der weissen Vorherrschaft und der Islamophobie haben.»
Besonders leiden kleine Kinder an den Folgen der Kriege. Dazu der Bericht: «Nach Berechnungen des Berichts leiden in Afghanistan, Irak, Syrien, Jemen und Somalia mehr als 7,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung, auch bekannt als Auszehrung.»
Hervor geht aus der Untersuchung zudem: Frauen leiden gerade in Kriegen besonders unter geschlechtsspezifischer Gewalt. Männer wiederum sterben eher im Kampf.
Auch die soziale Stellung spielt eine entscheidende Rolle:
«Menschen, die aufgrund von Armut, ihres Geschlechts, ihrer Rasse, ihrer ethnischen Zugehörigkeit und/oder ihres kolonialen Erbes unter gesellschaftlicher Ungerechtigkeit leiden, haben ein höheres Sterberisiko.»