Horst D. Deckert

Krieg komprimiert den Lauf der Zeit

Von Peter Haisenko 

Die Geschichte hat gezeigt, dass große, fundamentale Veränderungen, Entwicklungen, während oder nach Kriegen abgelaufen sind. Entwicklungen, von denen man annahm, dass für deren Fortschritt ein Vielfaches an Zeit hätte verstreichen müssen. Krieg hat das enorm beschleunigt. Zum Guten oder Schlechten. Der Krieg in der Ukraine lässt uns jetzt beobachten, wie Entwicklungen geradezu im Zeitraffer ablaufen.

Zeit ist auf der einen Seite eine Grundlage unserer Existenz, aber auf der anderen ein ungelöstes Mysterium. Vergleichbar mit der Unendlichkeit des Universums. Beide können weder Anfang noch Ende haben. Beides überfordert die menschliche Denkfähigkeit. Kann es ein Ende der Zeit geben und was ist hinter der Unendlichkeit, sind unlösbare Fragen. Aus unserem Leben wissen wir aber, dass Zeit relativ ist. Mal vergeht sie quälend langsam und dann überstürzen sich die Ereignisse. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, kann sich zumindest unser Geist manchmal durch die Zeit bewegen, Dinge in der Zukunft sehen. Aber selbst die fähigsten Wahrsager haben ein Problem mit der Zeit. Sie können zwar sagen, dass etwas geschehen wird, aber nicht wann. Die meisten ihrer Vorhersagen beziehen sich auf eine Abfolge anderer Ereignisse. Wenn das geschehen ist, dann wird das folgen. Zeit ist ein Mysterium.

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