Wie wichtig alternative Medien und insbesondere ein alternativer, reichweitenstarker Fernsehsender ist, beweisen die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten praktisch jeden Tag – und mit fast jeder Sendung. Denn obwohl die öffentlich-rechtlichen Medien unter einem besonderen Neutralitäts- und Objektivitätsgebot firmieren, mit dem sie bekanntlich das Eintreiben von Zwangsgebühren rechtfertigen, ist davon in ihren Programmen praktisch nirgendwo mehr etwas zu merken.
So gibt es kaum noch eine Sendung, in der nicht auch die Behauptung vom menschengemachten Klimawandel Beachtung findet. Oder die globalistische LGBTQ-Agenda, bei deren Propagieren sich der ORF gerade besonders hervortut.
Reine Ideologie statt Kultur
Wie es der einstmals beliebte und vor Jahrzehnten durchaus kreative österreichische Staatssender heutzutage schafft, jede Sendung in den Dienst ideologischer Zielsetzungen zu stellen ist durchaus beachtlich. Jüngstes Beispiel: Der aktuelle „Kulturmontag“ mit Clarissa Stadler. Die 90-minütige Sendung bestand aus acht Beiträgen, die überwiegend wenig bis nichts mit Kultur im eigentlichen Sinn zu tun hatten, sieht einmal von der Kunst ab, in jedem x-beliebigen Beitrag kulturmarxistische Indoktrination unterzubringen. Gleich zwei Beiträge beschäftigten sich da mit der vermeintlichen Klimakrise, ein weiterer warb für Solidarität mit Dragqueens.
Linke Narreteien allerorten
„Männer & Macht“ beschäftigte sich mit den Vorwürfen gegen „Rammstein“, wobei zumindest unterschwellig die angeblich toxische Männlichkeit als eigentliche Problemursache dargestellt wurde. Ein besonderes Schmankerl war jedoch der Beitrag „‘Lechts & Rinks‘: Die überforderte Gesellschaft“, in der es zu bemerkenswerten Eingeständnissen über das linke Demokratieverständnis kam. Den Aufhänger für den zehnminütigen Beitrag lieferte die schwarz-blaue Koalition in Salzburg, deren Zustandekommen zu einem Sturm der Entrüstung im Wasserglas linkslinker Gutmenschen führte.
Heinischs perverses Demokratieverständnis
Diese ließ der ORF dabei ausführlich zu Wort kommen, etwa den Politologen Reinhard Heinisch, der erklärte, dass in einer sogenannten liberalen Demokratie nicht die Mehrheit herrsche: „Es gibt die Grenzen der Verfassung, es gibt die Grenzen des Rechtsstaats, es gibt die Medien die eine Kontrollfunktion ausüben.“ Wie wunderbar das Ganze funktioniert hat, konnte jeder während der Corona-Plandemie feststellen, wo die Einschränkung und Aufhebung der Grund- und Freiheitsrechte von den aufgezählten Instanzen nicht beanstandet wurde. Was Heinisch sagen wollte, war aber wohl etwas anderes: Demokratie ist das, was die Gutmenschen als solche definieren.
Ausgrenzung Andersdenkender
Wer nicht ins linke Demokratieverständnis passt, hat in politischen Entscheidungsprozessen nichts verloren. Und wen man nicht dabeihaben möchte, den schließt man kraft eigener Definitionshoheit einfach aus. Hier spielt die linke Kulturblase eine nicht zu unterschätzende Rolle: Sie sind schnell auf den Barrikaden, wenn es gilt, ihre Hegemonie zu verteidigen, und sind gnadenlos und effektiv, wenn es gilt echte Oppositionelle als „Anti-Demokraten“ oder Unmenschen zu brandmarken. Es ist auch interessant Heinischs Definition von liberaler mit Orbáns illiberaler Demokratie gegenüberzustellen.
Liberale Demokratie versus Volksherrschaft
In der liberalen Demokratie herrschen in der Praxis Linke und Globalisten mit Hilfe der Medien. In Orbáns illiberaler Demokratie herrscht die Mehrheit und die von ihr legitimierte Regierung. Die globalistischen Hintergrundkräfte und ihre Medien haben es in mehreren Anläufen nicht geschafft, Orbán aus dem Amt zu jagen – weil das Volk hinter ihm steht. Wenig überraschend also, dass die „Mehrheitsdemokratie“ im ORF-Beitrag als undemokratisch abgelehnt wird. Noch deutlicher wird diesbezüglich der Linksintellektuelle Karl-Markus Gauß, der im Beitrag großzügig erklärte, er wolle die FPÖ zwar nicht verbieten, diese hätte aber „keine Legitimität – und schon gar nicht unter demokratischen Schlagworten – wirklich sowas wie Regierungsverantwortung zu übernehmen“.
Schwarz–Blau als Hassobjekt der Linken
Die gestern in Salzburg angelobte schwarz-blaue Landesregierung sollte sich also keinen Illusionen hingeben, dass es ihren hasserfüllten Gegnern jemals recht machen könnte. In Acht nehmen sollte man sich vielmehr vor Lob aus dieser Ecke: Wenn freiheitlichen Politikern von ihren Gegnern in der Form Rosen gestreut werden, dass sie „moderat“ und nicht so schlimm wie Herbert Kickl seien, dann sollte sie sich ernsthaft die Frage stellen, ob sie wirklich alles richtig machen.
Zum Autor: Konrad Reisinger war nach seinem Geschichte- und Philosophie-Studium viele Jahre als Verlagslektor tätig. Als Autor und Lektor begleitete er den „Wochenblick“ seit seiner Gründung. Dabei war er auch für die erfolgreichen „Wochenblick“-Spezialmagazine verantwortlich. Nach einem zwischenzeitlichen Gastspiel bei der konservativen Wiener Zeitschrift „Der Eckart“ ist er seit dem Sendestart im Mai 2021 Redakteur bei den „Nachrichten AUF1“.
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