Horst D. Deckert

Linksextremisten-Krieg um pro oder contra Antisemitismus: Antifa-Mob attackiert Antifa-Asylhaus mit Schweinefett

LEIPZIG – Die jüngste Eskalation im Nahost-Konflikt ordnet die Trennlinien der gesellschaftlichen Bewertung neu. Auch im linksextremen Antifa-Milieu: Dieses zeichnete sich schon bislang durch Uneinigkeit darüber aus, ob man sich mit Israel oder Palästina uneingeschränkt solidarisch zeigen soll. In der Antifa-Hochburg Leipzig eskalierte die Situation nun: Anstatt wie üblich einen politischen Gesinnungsterror auf Andersdenkende zu verüben, wurde ein Antifa-Asylheim nun zum Ziel eines Anschlages.

„Antideutsche“ vs. „Antiimperialisten“

Seit Langem spaltet der Nahost-Konflikt das linksradikale Lager:

? Die Fraktion der sogenannten „Antideutschen“ unterstützt traditionell Israel und besucht auch Demos mit seinen Flaggen.

? Die „Antiimperialisten“ wiederum sehen Israel als Apartheidstaat und stehen auf Seiten der Palästinenser.

Meistens lassen sich die Gegensätze im Antifa-Alltag ausblenden – doch seit zwei Wochen ist alles anders. Um seinen Standpunkt durchzusetzen, greift man auf das übliche Mittel der Wahl: Rohe politische Gewalt.

Antifa-Anschlag auf Antifa-„Antisemiten“

Schauplatz der linksextremen Eskalation im importierten Konflikt ist die „Ganze Bäckerei“ in Leipzig. Dabei handelt es sich um ein besetztes Objekt, nach Selbstverständnis ein „emanzipatorischer, selbstorganisierter Raum für Stadtteiltreffen, Diskussionsgruppen, kollektive Lebensmittelversorgung und politischen Aktivismus“. Neben einem selbstverwalteten Bäckerladen gehört auch ein Wohnprojekt, in dem außereuropäische Migranten untergebracht sind. Dass dort zuletzt auch Gruppen auftraten, die im aktuellen Konflikt auf der Seite der Palästinenser stehen, war antideutschen Antifa-Vertreter ein Dorn im Auge.

? Um sich mit Israel als jüdischem Staat solidarisch zu zeigen, warf man pogromartig die Scheiben der „Ganzen Bäckerei“ mit Gefäßen ein. Ein Bekennerschreiben erklärt:

„Das Leid der Palästinenser:innen interessiert sie nur, insofern sie ihre Revolutionsfantasien darauf projizieren und ihren Antizionismus ungeniert ausleben können.“

„Antifa heißt Antisemit:innen angreifen!“

Um den Gruppen „ihre antisemitische Hetze zu erschweren und als Warnung“, habe man die Einrichtung nun angegriffen, denn „Antifa heißt Antisemit:innen angreifen!“ Die Angegriffenen sprechen von einem „feigen Akt“, man werde sich „nicht dem deutschen Mainstream-Narrativ aus Angst vor der ‚anti-deutschen Antifa‘ beugen.“

Unbekannte Substanz war Schweinefett – „islamophob und rassistisch“

Nach Ermittlungen der Polizei stellte sich heraus, dass es sich bei der unbekannten Substanz innerhalb der Gefäße mutmaßlich um Schweinefett handelt. Aus diesem Grund sprechen die Vertreter der „Ganzen Bäckerei“ von einer „islamophoben und rassistischen Attacke“. Auf einem linksradikalen Portal erschien indes ein Solidaritätsposting, in dem darauf hingewiesen wird, dass es sich bei der Einrichtung um eines der wenigen Hausprojekt handle, in dem „nicht fast ausschließlich weiße Szenelinke wohnen“. Man verurteile die „rassistische und islamfeindliche“ Botschaft und fragt sich, warum ein „Angriff gegen vermeintlichen Antisemitismus sich antisemitischer Symbolik bedient“.

Vom Antifantten zum „bewaffneten Nazi“

Es kommt noch kurioser: Weil viele Linksextreme nicht verstehen, wieso Antifa-Gruppen nun aufeinander losgehen, spinnt man sich seine eigenen Verschwörungstheorien zusammen: „Das war nicht die Antifa, denn Antifa heißt Zusammenstehen.:

„Man faselt irgendetwas von einer ehemaligen Bastion gegen die NPD, von angeblich untergetauchten ‚500 bewaffneten Nazis‘ sowie von ‚Zeiten, in denen die faschistische AfD bald stärkste Kraft in Sachsen ist.‘“

Aber vielleicht landet es ja ohnehin als „rechte Straftat“ in der Statistik…

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Der Status



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