Horst D. Deckert

Litauen: Erneute Großdemo in Vilnius (Wilna)

Von unserem Korrespondenten aus Litauen

 

Zehntausende Bürger demonstrierten gegen anhaltende Diskriminierung der klassischen Familie, gegen widersprüchliche Covid-Maßnahmen und ausufernde Einschränkungen von Freiheitsrechten.

Nach den vorangegangenen Großdemonstrationen vom 15. Mai und 10. August dieses Jahres, an denen Zehntausende teilnahmen, wurde heute, am Freitag den 10. September, von den litauischen Organisatoren des „Marsches für die Familie“ zu einer erneuten Demonstration in Vilnius aufgerufen. Bereits in den frühen Morgenstunden füllte sich der Platz vor der im Zentrum der Hauptstadt gelegenen katholischen Hl. Stanislaus und Wladislaus Kathedrale mit Protestierenden aus allen Teilen Litauens.

Vor Beginn des offiziellen Teils der Demonstration wurde bekannt, dass die Polizei  eine große Anzahl von Bussen mit Demonstrationsteilnehmern, die aus der Provinz nach Vilnius fuhren, festgehalten hat und nicht in die Stadt ließ. Viele Protestierende von außerhalb kamen dennoch „durch“, weil sie mit privaten PKWs oder öffentlichen Linienbussen nach Vilnius fuhren.

Als um zehn Uhr vormittags die  Demonstration eröffnet wurde, war der Kathedralenplatz voll mit Protestierenden.

Bildquelle: Respublika.lt

Verschiedene Sprecher aus der oppositionellen Politik, aus Recht, Wissenschaft, Kultur und Kirchen beklagten unter großem Beifall die von der Regierung forcierten galoppierenden Veränderungen im Lande, die wegführen von den in der litauischen Bevölkerung festverankerten Traditionen familiärer, nationaler und christlicher Art. Kritisiert wurden auch die meisten Medien, die den Kurs der Regierung willfährig mitmachen. Ein weiterer breit behandelter  Protestpunkt waren die aktuellen Covidmaßnahmen der Regierung, die zu einer Spaltung der Bevölkerung führen. So dürfen ab 13. September Ungeimpfte nicht mehr in großen Supermärkten einkaufen und keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Der Zwang sich impfen zu lassen, wird so drastisch erhöht.

Gäste aus dem Ausland waren ebenfalls zur Demonstration gekommen. So gab es eine viel beachtete Ansprache vom außenpolitischen Sprecher der österreichischen FPÖ, Axel Kasseger, von Stefan Korte von der AfD sowie von Vertretern aus Lettland und Weißruthenien (Belarus).

Die Demonstration verlief friedlich und wurde um 15 Uhr mit einem gemeinsamen Gebet und einer Segnung, durchgeführt vom katholischen Priester Robertas Grigas, beendet.


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