Horst D. Deckert

Medien: Einseitiger Fokus auf den Krieg in der Ukraine

Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 blickt die Weltöffentlichkeit auf die Ukraine. In Medien und Politik hat der Krieg in der Ukraine nahezu alle anderen Themen verdrängt. In den Hintergrund rückte dabei, dass in den vergangenen Wochen in mehreren anderen Ländern ebenso militärische Angriffe stattgefunden haben.

Hierzu nur einige Beispiele: Saudi-Arabien führte Dutzende von Angriffen auf Jemen durch, Israel startete mehrere Raketenangriffe auf Syrien und die USA bombardierten Somalia zuletzt wieder. Das Online-Medienportal Mintpress News zeigte anhand einer Medienanalyse auf, wie diese Konflikte im Zuge des Ukraine-Kriegs medial systematisch vernachlässigt wurden.

«Diese vier tödlichen Vorfälle ereigneten sich zeitgleich. Nach der Medienberichterstattung zu urteilen, ist es jedoch höchst unwahrscheinlich, dass viele von den letzten drei Ereignissen überhaupt Kenntnis haben», schreibt Mint Press News.

Das Online-Nachrichtenportal untersuchte anhand von fünf grossen Mainstream-Plattformen den medialen Fokus in der Berichterstattung. Kaum verwunderlich: Der Ukraine-Krieg erhielt dabei am meisten Aufmerksamkeit. Überraschend ist trotzdem, wie wenig Gewicht den restlichen geopolitischen Konflikten geschenkt wurde. Mintpress News untersuchte unter anderem die Berichterstattung in der Woche vom 21. Februar bis 27. Februar für Fox News, die New York Times, die Washington Post, CNN und MSNBC.

Ergebnis: Während die erwähnten Medien über den Krieg in der Ukraine 1300 Berichte produzierten, ignorierten dieselben Portale die restlichen Konflikte weitgehend. Dem israelischen Angriff auf Syrien widmeten die Medien zwei, den Bombardierungen in Somalia einen und dem Krieg im Jemen keinen einzigen Bericht.

Ähnliche Nachrichten