Horst D. Deckert

Mediziner warnen vor psychologischer Pandemie, betroffen sind vor allem junge Frauen

Die Zahlen sind verheerend: Im vergangenen Jahr wurde ein Drittel mehr 15 und 17 Jahre junge Frauen mit einer Angststörung in Kliniken versorgt als noch 2019. Auch gab es deutlich mehr Behandlungen bei Essstörungen und Depressionen. Das zeigt eine Sonderanalyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit. (…)



«Die massive Zunahme von schweren Ängsten und Depressionen bei Mädchen ist ein stiller Hilfeschrei, der uns wachrütteln muss»,
sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Die anhaltenden Krisen hinterliessen tiefe Spuren in den Seelen vieler junger Menschen, wobei die aktuellen Krankenhausdaten nur die Spitze des Eisbergs seien.

«Wir befinden uns mitten in einer Mental-Health-Pandemie, deren Auswirkungen erst nach und nach sichtbar werden. Das zeigt sich bereits jetzt besonders im Bereich der Angststörungen und der Essstörungen», sagt Professor Christoph U. Correll, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Berliner Charité.

Die Zahl der Behandlungen psychischer Erkrankungen insgesamt ist in Kliniken während der Pandemie zurückgegangen, [weil die Betten von Corona-Patienten belegt wurden.]

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