Horst D. Deckert

Milliarden-Schadenersatz für schwarze und latinostämmige Durchfaller bei Tests in New York

Ein besonders bizarrer Fall von zeitgeistiger Rechtsbeugung sucht derzeit New York heim: Die Stadt muss über 1,8 Milliarden Euro Schadenersatz an angebliche „Rassismusopfer“ zahlen. Interessenverbände von Schwarzen und Latinos hatten das Board of Educations, die Schulbehörde, verklagt, weil ihrer Ansicht nach zwischen 1994 und 2004 ein „rassistischer“ Eignungstest für städtische Lehrkräfte vorgeschrieben war.

Da diesen Test im fraglichen Zeitraum zwar 90 Prozent aller weißen und asiatischen, jedoch nicht einmal 50 Prozent aller afroamerikanischen und latinostämmigen Bewerber bestanden hatten, folgerte eine Bundesrichterin nun allen Ernstes, der Test müsse „rassistisch“ konzipiert gewesen sein, indem er gezielt Schwarze und Latinos „diskriminiert“ habe.

Sind ganz normale Fragen rassistisch?

Interessanterweise kann aber nicht einmal das Gericht selbst erklären, worin der angeblich „rassistische“ und „diskriminierende“ Zuschnitt des Tests bestanden haben soll: Denn darin ging es ausschließlich um die Abfrage von Allgemeinbildung; so etwa die Zuordnung von Gemälden zu bestimmten Epochen, um simple Rechenaufgaben (wie etwa die Quadratwurzel aus 16 zu ziehen) oder um Fragen zur US-Geschichte. Außerdem wurden die Testresultate offenbar anonymisiert ausgewertet, so dass die Korrektoren gar nicht wissen konnten, welche Hautfarbe oder Herkunft der jeweilige Bewerber hatte.

Perverse US-Justizentscheidung

Eine erstinstanzliche Entscheidung war zugunsten der Stadt ausgegangen. In der Berufungsinstanz jedoch kam die Bundesrichterin Kimba Woods – unter anderem unter Berufung auf den Civil Rights Act von 1964 – bereits 2012 zu dem Ergebnis, dass es sich bei den ethnisch unterschiedlichen Testresultaten um strukturellen Rassismus handeln müsse. Erst jetzt jedoch wurde über die „Wiedergutmachung“ der angeblichen 5.200 Opfer entschieden.

Und da sich seither, in Zeiten von „kritischer Rassentheorie“, „Black Lives Matter“ und postkolonialer Scham, das öffentliche Klima massiv aufgeheizt hat, wurde nun am Freitag eine Entscheidung gefällt, die sogar noch über die Erwartungen der Kläger weit hinausging.

Die Stadt New York muss jetzt 5.200 abgelehnten schwarzen und Latinos, die damals durch den Eignungstest rasselten, das komplette Gehalt erstatten, das sie im Falle ihrer Einstellung als Lehrer seither bezogen hätten.

Besserstellung der Schwarzen und Latinos

Da die Lehrerlizenz jeweils für maximal 10 Jahre gilt und der fragliche Zeitraum von 1994 bis 2014 reicht, summieren sich die Beträge auf bis zu 2 Millionen Euro pro Kopf, zuzüglich Rentenansprüchen und Krankenversicherungsbeiträgen. Damit werden die angeblich „Diskriminierten“ nun schlagartig bessergestellt als die, die den Test damals aus eigener Leistung und mit Fleiß bestanden hatten – denn die Begünstigten der richterlichen Wahnsinnsentscheidung mussten für das Geld, das ihnen nun zufließt, keinen Tag arbeiten. 

Urteil widerspricht US Supreme Court

Für viele ist das Urteil wie ein Jackpot. Dem sozialen Frieden und der Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung in den USA freilich ist damit ein Bärendienst erwiesen. Eigentlich hatte der US Supreme Court vergangenen Monat erst die sogenannte „Affirmative Action“, die Bevorzugung von Minderheiten durch Quoten bei Einstellungen, strikt untersagt – eben um die Gräben nicht noch weiter zu vertiefen…

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

Wir sind unabhängig, weil Sie uns unterstützen!

AUF1 ist durch seine Zuseher finanziert. Wenn Ihnen unser Angebot gefällt, dann bitten wir Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu helfen. Nur mit dieser Hilfe können wir ein tägliches Programm aufrechterhalten und weiter ausbauen.

Ähnliche Nachrichten