Horst D. Deckert

Nach Cyber-Angriff: Neuseeländische Post und Banken kurzfristig lahmgelegt

Neuseeland kämpft berichten zufolge mit Cyberangriffen. «Die Websites mehrerer neuseeländischer Finanzinstitute und des nationalen Postdienstes waren am Mittwoch kurzzeitig nicht erreichbar, da sie nach offiziellen Angaben mit einem Cyberangriff zu kämpfen hatten», schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Das Computer Emergency Response Team, CERT), das für die Computersicherheit im Land zuständig ist, erklärte, Kenntnis von einem sogenannten DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) zu haben. Dieser ziele auf eine Reihe von Organisationen im Land ab. Bei DDoS-Angriffen werden die Server hochrangiger Institutionen durch den eingehenden Verkehr überflüssiger Anfragen überlastet.

Das CERT arbeitet mit den betroffenen Parteien zusammen und beobachtet die Situation, schreibt das Team auf seiner Website. Lokalen Medienberichten zufolge seien unter anderem die neuseeländische Website der Australia and New Zealand Banking Group (ANZ.AX) und die NZ Post von dem Angriff betroffen.

Auf Facebook teilte die ANZ ihren Kunden mit, dass einige von ihnen nicht auf Online-Banking-Dienste zugreifen konnten, schreibt Reuters. «Unser technisches Team arbeitet mit Hochdruck an der Behebung des Problems und wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die dadurch entstanden sind», hiess es in dem Facebook-Beitrag, auf den die Nachrichtenagentur verweist. Laut der NZ Post seien die «zeitweiligen Unterbrechungen» auf ihrer Website auf ein Problem bei einem ihrer Drittanbieter zurückzuführen.

Betroffen sind laut Reuters auch noch weitere Unternehmen. «Mehrere Kunden meldeten in den sozialen Medien Ausfälle bei der Kiwibank, einem kleinen Kreditinstitut, das teilweise der NZ Post gehört. Die Kiwibank entschuldigte sich in einem Twitter-Posting bei ihren Kunden und erklärte, sie arbeite daran, den ‹zeitweiligen Zugang› zu ihren Diensten in der App, dem Internetbanking, dem Telefonbanking und der Website zu beheben.» Cyberangriffe erfolgten in Neuseeland in letzter Zeit immer wieder. «Im Januar führte ein Cyberangriff zu einer schweren Datenpanne bei der neuseeländischen Zentralbank», schreibt Reuters.

Zur Erinnerung: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) warnte zuletzt mehrfach vor Cyberangriffen. Am 9. Juli 2021 fand zudem das Event «Cyber-Polygon 2021» statt (Corona-Transition berichtete). Während des Planspiels simulierten Konzerne künftige Cyberattacken. Kritiker warnen, dass Grosskonzerne, die sich gemeinsam mit staatlichen Behörden dem Kampf gegen Cyberkriminalität verschrieben haben, damit letztlich nur die Überwachung und Kontrolle der Bürger weitervorantreiben.

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