Ohne Moos nix los. Das gilt auch für die Weltgesundheitsorganisation (WHO), welche ohne die US-Beiträge nicht mehr über genügend Mittel zur Bezahlung der Gehälter verfügt. Nun wurde eine Massenentlassung angekündigt. Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten könnten ihren Job verlieren.
Als sich die Mitgliedsstaaten am 16. April auf einen Vertragsentwurf zum umstrittenen WHO-Pandemievertrag einigten, welcher der Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly) am 19. Mai zur Abstimmung vorgelegt werden soll, war den Unterstützern dieses dystopischen Machwerks sicher noch nicht wirklich bewusst, wie schlecht es um die globalistische Organisation steht.
Mit dem Rückzug der Vereinigten Staaten von Amerika unter Präsident Trump fehlt es der WHO an finanziellen Mitteln. Ohne die Gelder aus Washington – seit 2010 flossen mehr als 3,5 Milliarden Dollar – kann der laufende Betrieb nicht mehr gewährleistet werden. WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus ließ deshalb verlautbaren, dass es eine “große Gehaltslücke” gebe und man “keine andere Wahl” habe, “als den Umfang unserer Arbeit und Belegschaft zu reduzieren.”
In Trumps Exekutivverordnung vom 20. Januar, die die US-Finanzierung der UN-Organisation stoppte, verwies der Präsident auf die “Misswirtschaft der WHO bei der Covid-19-Pandemie, die in Wuhan, China, ihren Ursprung hatte”, sowie auf andere globale Gesundheitsprobleme. Kritik, die der Republikaner bereits im Jahr 2020 äußerte, als er ebenfalls schon einen WHO-Austritt der Vereinigten Staaten anordnete.
Laut Tedros bedeutet “die Weigerung der USA, ihre festgelegten Beiträge für 2024 und 2025 zu zahlen, kombiniert mit Kürzungen der offiziellen Entwicklungshilfe einiger anderer Länder, dass wir für das Biennium 2026–27 eine Gehaltslücke von 560 bis 650 Millionen Dollar haben.” Das untere Ende dieses Spektrums “entspricht etwa 25 Prozent der Personalkosten”, fuhr er fort und fügte hinzu, dass dies “nicht unbedingt eine Kürzung der Anzahl der Stellen um 25 Prozent bedeutet”. Dennoch “werden wir uns von einer erheblichen Anzahl von Kollegen verabschieden müssen”. Damit ist der Abbau von mindestens 1.500 der mehr als 8.000 Beschäftigten zu erwarten.
Der WHO-Direktor betonte, dass die größten Auswirkungen wahrscheinlich am Hauptsitz der Organisation in Genf zu spüren sein werden. “Wir beginnen mit Kürzungen im oberen Management”, sagte er. “Wir reduzieren das Führungsteam am Hauptsitz von 12 auf sieben, und die Anzahl der Abteilungen wird um mehr als die Hälfte, von 76 auf 34, reduziert”, erklärte Tedros. Die regionalen Büros der WHO würden “in unterschiedlichem Maße” betroffen sein, fügte er hinzu, und einige Länderbüros in wohlhabenderen Ländern würden wahrscheinlich geschlossen. Ob er sich selbst das Gehalt – immerhin rund 240.000 Dollar netto in diesem Jahr, inklusive Repräsentationszulage, plus sonstige Leistungen – kürzen wird, ist nicht bekannt.
Wenn man bedenkt, dass die WHO-Mitgliedstaaten erst im Jahr 2022 eine erhebliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschloss, dürfte eine weitere Aufstockung wohl kaum eine Option sein. Insbesondere auch deshalb, weil viele der größten Beitragszahler (Deutschland zahlt für das Biennium 2024/2025 beispielsweise mehr als 61 Millionen Dollar) selbst Haushaltsprobleme haben.