Horst D. Deckert

NBC-Reporter landet wegen ehrlichem Krim-Bericht auf ukrainischer Todesliste

Westliche Medienvertreter finden nur selten den Weg auf die Krim, um von dort zu berichten. Ein NBC-Reporter, der dies tat, landete nun auf einer ukrainischen Todesliste. Warum? Weil er es wagte, die offensichtliche Wahrheit zu sagen.

Es gibt Dogmen und Narrative, die von westlichen Mainstream-Journalisten eigentlich beachtet werden müssen. Im Falle der Krim lauten diese, dass die Halbinsel immer noch ukrainisch sei, von den ukrainischen Truppen zurückerobert werde und die sich als Ukrainer fühlenden Menschen dort dann befreit werden, nachdem sie von russischen Soldaten bei dem Referendum 2014 dazu gezwungen worden seien, sich für den Anschluss an Russland zu entscheiden. Doch dass diese Narrative nicht unbedingt den Realitäten entsprechen, ist keine “russische Propaganda”. Dies zeigt auch ein Vor-Ort-Bericht eines NBC-Journalisten.

Keir Simmons, der leitende internationale Korrespondent von NBC News, berichtete nämlich von der Halbinsel. Und das mitten in Kriegszeiten, in denen das Interesse an Ansichten, die nicht der gängigen Propaganda entsprechen, nicht sehr groß ist. Insbesondere, was die Mainstreammedien betrifft. Doch Simmons, inmitten einer gewaltigen russischen Militärpräsenz in Sewastopol, dem Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, teilte den Zusehern zu Hause in einer Live-Sendung mit, dass die Rückeroberung durch die ukrainischen Truppen völlig unrealistisch sei.

BREAKING: NBC News / MSNBC concedes that Zelensky’s goal of retaking Crimea is unrealistic and dangerous.pic.twitter.com/fb2RCRBHOn

— David Sacks (@DavidSacks) March 1, 2023

Dies vor allem auch, weil “die Leute dort sich als Russen betrachten”. Der NBC-Korrespondent merkte auch an, dass er und sein Nachrichtenteam so nahe an der russischen Schwarzmeerflotte seien wie kein anderes US-amerikanisches Nachrichtenteam seit vielen Jahren. Er erklärte auch: “Wladimir Putin wird entschlossen sein, diesen Hafen zu verteidigen”, und dass niemand ihm diesen wegnehmen werde. Der russische Staatschef werde “so ziemlich alles unternehmen, um zu versuchen, dies zu erreichen.”

“Es ist ein sehr, sehr gefährliches Patt. Es ist schwer vorstellbar, wie man da eine Verhandlung erreichen kann. Es gibt überall Militär, es ist eine Militärstadt”, fuhr er fort, bevor er sagte: “Wenn zum Beispiel Victoria Nuland davon spricht, dass wir [die USA] zumindest wollen, dass die Krim entmilitarisiert wird, dann stehe ich da und frage mich, wie um alles in der Welt das gehen soll.”

NBC told Americans the truth about Crimea for the first time and its reporter wound up on the Ukrainian government’s kill list alongside several other US citizens, journos, clergy and even children.

Will NBC now report on this list? Will “press freedom” groups denounce it? https://t.co/rHLxjYdqos

— Max Blumenthal (@MaxBlumenthal) March 2, 2023

Doch dafür gelangte Simmmons auf die berüchtigte “Todesliste” der Ukraine, die “Feinde der Ukraine” enthält, welche quasi zum Abschuss freigegeben wurden. Denn in Kiew werden solche Aussagen nicht geduldet. Presse- und Meinungsfreiheit? Interessiert niemanden. Zumindest nicht in der ukrainischen Führungsriege. Ungarns Premierminister Orban und Kroatiens Präsident Milanovic landeten für ihre Aussagen und Aufrufe für die Aufnahme von Verhandlungen mit Moskau nämlich auch schon auf dieser Todesliste.

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