Das Weiße Haus hat Untersuchungen zum Potenzial des „solar geoengineering“, einem Verfahren zur Bekämpfung des Klimawandels, nun „moderat unterstützt“.
Innerhalb der USA sind derzeit jedoch erwartungsgemäß keine derartigen Programme geplant.
Wissenschaftler warnen vor erheblichen Umweltfolgen
Das Weiße Haus in Washington hat eine „moderate Unterstützung“ für die Idee der sogenannten Solaren Strahlungsmodifikation (SRM) geäußert.
Dabei geht es um ein Verfahren, die Sonnenstrahlen zu blockieren, um ihre Auswirkungen auf die Erde zu begrenzen und die globale Erwärmung zu verlangsamen, schreibt dazu auch Politico.
SRM ist ein höchst umstrittenes Konzept. Das Grundprinzip besteht darin, einen natürlichen Prozess künstlich zu reproduzieren, bei dem Wolken oder Partikel von Vulkanausbrüchen die Sonnenstrahlung reflektieren um deren Eintreffen auf die Erde zu verringern.
Wie Politico dazu bemerkt, hat SRM angeblich das Potenzial, zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen. Einige Wissenschaftler warnen jedoch vor den Folgen einer Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre.
Störung der Atmosphären-Zusammensetzung als Folge
In einem 44-seitigen Bericht des Weißen Hauses, der am 30. Juni veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Regierung von Joe Biden sich offen für die Möglichkeit ausgesprochen hätte, SRM zu untersuchen.
Politico zu Folge bedeute dies jedoch nicht, dass die Behörden für neue Lösungen bereit seien, um diesen Prozess, der auch als Solares Geoengineering (die gezielte Beeinflussung des Klimas zur Bekämpfung der Erwärmung) bezeichnet wird, in Gang zu setzen.
In dem Dokument heißt es, es gäbe „derzeit keine Pläne für ein umfassendes Forschungsprogramm, das sich mit der Veränderung der Sonneneinstrahlung befasst“.
Doch auch wenn das Weiße Haus dem SRM-Verfahren skeptisch gegenüberstünde, sei die Reaktion der US-Behörden bekanntlich „wegweisend“.
In dem Dokument des Weißen Hauses ziehen die Behörden mehrere Möglichkeiten in Betracht, um den Einfluss der Sonne auf die Erdoberfläche zu begrenzen.
Eine davon bestünde darin, die Stratosphäre mit atmosphärischem Aerosol zu besprühen, also mit winzigen festen Partikeln, die das Sonnenlicht reflektieren und so die Temperatur der Erde senken würden. Ein ähnlicher Prozess würde bei Vulkanausbrüchen stattfinden.
Zuvor hatten die Wissenschaftler Gernot Wagner von der Harvard University und Wake Smith von der Yale University darauf hingewiesen, dass die Umsetzung dieses Plans zwei bis 2,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr kosten würde.
Als mögliche Folgen nannten die Experten den Abbau der Ozonschicht in der Atmosphäre und Dürre in den Ländern Afrikas und Asiens.
Im Januar 2022 warnten mehr als 60 Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern, dass Pläne zur Verringerung der Auswirkungen der globalen Erwärmung, auch durch SRM, gefährlich sein könnten, und forderten die Regierungen auf, Projekte in diesem Bereich zu verbieten.
Wie erwartet, berät man auch seitens der EU bereits intensiv über Geoengineering wie auch Plänen zur Verringerung der Sonneneinstrahlung.