Horst D. Deckert

Nicht nur in London: Islamisierung in Echtzeit

Londons muslimischer Mayor Sadiq Khan (r.) (Foto:Imago)

Der gemächliche, schleichende Shift der Wertmaßstäbe vollzieht sich üblicherweise in einem solchen Schneckentempo, dass sich seine gravierenden und umumkehrbaren Folgen erst dann ins Bewusstsein brennen, wenn alles schon zu spät ist. Bis dahin werden intellektuelle Dehnübungen zur Erträglichmachung etwaiger Überstrapazierungen von Toleranz vorgeturnt. Am effektivsten erweist sich hierbei die Abstumpfung gegenüber Doppelmoral, wie sie uns in diesen Tagen an allen Ecken und Enden anspringt. Zuwanderung, die nur eine bestimmte Sorte hochproblematischer Zuwanderung meint, aber andere Formen problemloser Zuwanderung ausblendet. Religiöse Toleranz, die nur Toleranz für eine bestimmte Religion meint. Kampf gegen Extremismus, der nur aus in Richtung als solcher erkannt wird.

Dass sich moderne Weltoffenheit und Islam nicht ausschließen, wird bei uns so beharrlich gepredigt wie die Impfung, wobei das kollektive psychomanipulative Kunststück gelang, selbst die anachronistischen, vorsintflutlichen Begleiterscheinungen dieser mit aufgeklärt-westlichen Paradigmen vermeintlich kompatiblen Religion zum Beweis ihrer Fortschrittlichkeit umzudichten. Hippe Kopftücher von Nike bis McDonald’s, Hijab als modisches Nonplusultra, der Verzicht auf nackte Haut als woke, antisexistische MeToo-konforme Selbstbehauptung (zumindest bei Cis-Frauen), die Scharia als dem BGB ebenbürtiger Wertekanon. Öffentliche Gebetsrufe sind hip, und muslimische Quotenpolitiker mit noch so fragwürdigen islamistischen Verbindungen gelten als Musterintegrierte.

Reaktionäre Musterintegrierte

Auf diesem Holzweg ist man – länger schon als bei uns – auch in Großbritannien, und feiert sich dort mit ähnlicher Begeisterung wie hier für seine Vielfalts-Herrenmenschentum. Dass etwa London als erste europäische Hauptstadt und Metropole mit Sadiq Khan seit Mai 2016 einen muslimischen Bürgermeister hat, löst bei kontinentalen Kulturmarxisten und islamophilen Linksaktivisten aller Parteien feuchte Träume aus.

Ob es mit Khans sunnitischen Glauben oder mit einer auf der Insel noch weiter fortgeschrittenen Degeneration politischen Anstands und Verschiebung der politischen Moral zusammenhängt, lässt sich nicht genau sagen – doch Tatsache ist, dass in der britischen Hauptstadt in jüngster Zeit schamlose israelfeindliche Werbebotschaften im öffentlichen Raum ungehinderte Verbreitung finden, ohne dass dem seitens der Verwaltung der City of London irgendein Riegel vorgesetzt wird:

(Screenshot:Twitter)

Der Einwand, Khan hätte hierauf keinen Einfluss, zerbröselt wie Baklawa in der Mittagssonne, vergegenwärtigt man sich, wie Londons Bürgermeister aktuell mit anderer Reklame anderer Art verfährt:

(Screenshot:Twitter)

Antisemitische „Israelkritik“ hui, freizügige Werbung pfui: Wer hier noch an einer kranken, verhängnisvollen Verschiebung der Reizschwellen und Geschmacksgrenzen zweifelt, leidet fraglos unter Wahrnehmungsstörungen. Man kann die Tendenz, die sich aus dieser buchstäblich „plakativen“ Gegenüberstellung beider Beispiele von Londoner Reklame und der politischen Reaktion darauf ablesen lässt, auch als das bezeichnen, was sie ist: Islamisierung. Und zwar in einer ganz schonungslosen, unumwundenen Form. Hier ist quasi in Echtzeit zu beobachten, wie ein auf dem Rückzug befindlicher westlich-liberaler Lebensstil durch übererfüllte Erwartungshaltungen des politischen Islam verdrängt wird. Demnächst dann auch bei uns in Deutschland.

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