Horst D. Deckert

Niederländische Partei fragt Selenskyj: Woher haben Sie Ihre 850 Millionen Dollar?

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine interessiert sich niemand mehr noch für das riesige Privatvermögen Selenskyjs, das durch die „Pandora Papers“ öffentlich wurde. Nun hat die niederländische Partei „Forum für Demokratie“ öffentlich nachgefragt.

Noch bis vor wenigen Monaten war der Komiker, „Pimmelpianist“ (Link: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj: Die Legende vom Pimmel-Pianisten) und Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj eine umstrittene Person. Der Grund dafür: als angeblicher „Oligarchen- und Korruptionsbekämpfer“ taugt er nichts. Einerseits gilt Selenskyj als Marionette des Oligarchen Kolomoyskyj, andererseits hat er laut den „Pandora Papers“ Unsummen an Privatvermögen gemacht, die er (steuerschonend) im Ausland bunkert. Luxusvillen inklusive. Dies führte dazu, dass die „Süddeutsche Zeitung“ im Februar 2021 noch einen Meinungsartikel mit dem Titel „Korrupt wie eh und je“ veröffentlichte, in dem der ukrainische Staatschef scharf kritisiert wurde. Der Autor, Florian Hassel, konstatiert darin trocken: „Würden in der Ukraine nicht Milliarden geklaut, bräuchte das Land keine Kreditmilliarden aus dem Westen.“

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) ließ es sich damals nicht nehmen, über die ganzen Verwicklungen des vormaligen Hoffnungsträgers vieler Ukrainer zu berichten. Zig Millionen Dollar wurden so herumgeschoben und kamen dabei Selenskyj, dessen Frau und drei seiner Freunde zugute. Insgesamt ein sehr undurchsichtiges Netzwerk, welches der persönlichen Bereicherung der beteiligten Personen diente. Eine niederländische politische Partei hat sich nun öffentlich für die persönlichen Finanzen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj interessiert.

Zelensky bezit een fortuin: verschillende schattingen komen uit rond de 850 miljoen. Het grootste deel hiervan kreeg hij pas na zijn aantreden als president. Waar komt dat geld dan vandaan? En belangrijker nog: waar gaat het heen? #FVD pic.twitter.com/32MktnPsXJ

— Forum voor Democratie (@fvdemocratie) April 25, 2022

„Selenskyj verfügt über ein Vermögen: Nach verschiedenen Schätzungen beläuft sich sein Vermögen auf rund 850 Millionen Dollar. Das meiste davon hat er nach seinem Amtsantritt als Präsident angehäuft. Woher kommt das Geld? Und was noch wichtiger ist, wohin fließt es?“, fragte das Forum für Demokratie am Montag in Beiträgen auf seinen Twitter- und Telegram-Konten. Die nationalkonservative und europaskeptische Partei der Niederlande hatte Selenskyjs Rede vor dem niederländischen Parlament im vergangenen Monat boykottiert und sie als Verstoß gegen eine fast zwei Jahrhunderte alte demokratische Tradition bezeichnet, die es ausländischen Staatsoberhäuptern verbietet, vor dem Abgeordnetenhaus zu sprechen. Die Partei äußerte sich auch besorgt über Selenskyjs Verbot politischer Parteien, einschließlich der wichtigsten Oppositionspartei, und über die Schließung regimekritischer Fernsehsender.

Zwielichtige Offshore-Firmen

Bevor er 2019 Präsident wurde, war Selenskyj Miteigentümer des Fernsehunterhaltungsunternehmens Kvartal 95, das er 2003 mitbegründete. Letzte Woche sagte Volodymyr Landa, stellvertretender Chefredakteur von Forbes Ukraine, dass das Unternehmen etwa 20 bis 30 Millionen Dollar pro Jahr einnimmt, wobei Zelensky einen Anteil von 25 Prozent besitzt. Vor der Wahl 2019 erwarb Selenskyjs Familie laut dem Organized Crime and Corruption Reporting Project auch eine 25-prozentige Beteiligung an der Maltex Multicapital Corp, einer Steueroase auf den Britischen Jungferninseln, über eine separate, in Belize registrierte Briefkastenfirma, Film Heritage. Selenskyj betonte nach der Wahl, dass er seine Beteiligung an dem Unternehmen aufgegeben habe, und hat das Unternehmen seit 2018 in keiner seiner Steuererklärungen erwähnt.

Im Oktober 2021 berichtete das OCCRP jedoch, dass der Präsident, seine Familie und Mitglieder seines inneren Kreises an Maltex festgehalten haben und ein ganzes Netzwerk von zwielichtigen Offshore-Firmen betreiben, von denen mindestens zwei zum Kauf von Immobilien in London in der Nähe der berühmten Baker Street 221B und der Houses of Parliament genutzt wurden. So viel also dazu, dass sich Selenskyj nicht mehr selbst bereichert.

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