Horst D. Deckert

Nigerias Präsident: Waffen aus dem Ukraine-Krieg kommen nach Westafrika

Schon früher wurde davor gewarnt, dass Teile der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine auf dem Schwarzmarkt landen. Nun sagt der nigerianische Präsident, dass diese Waffen in Westafrika auftauchen würden. Da verdienen sich ein paar Leute eine goldene Nase.

Bereits vor einem halben Jahr gab es Berichte darüber, dass westliche Kriegswaffen für die Ukraine teilweise gar nicht an der Front ankommen, sondern im Darknet landen. Ein Umstand, der zwischenzeitlich laut Berichten dazu führte, dass US-Truppen angeblich Inspektionen in dem osteuropäischen Land durchführen. Immerhin gab es insbesondere in den Vereinigten Staaten öffentliche Kritik an der mangelhaften Kontrolle darüber, was mit all den Waffen überhaupt geschieht. Denn erst im Oktober zeigten Berichte, dass Waffen aus der Ukraine bereits längst bei kriminellen Banden in Ländern wie Finnland, Schweden, Dänemark und den Niederlanden gelandet sind.

Doch nun beschwert sich der Präsident Nigerias, Muhammadu Buhari, in einer offiziellen Stellungnahme öffentlich über den Zufluss von Kriegswaffen aus dem Ukraine-Krieg nach Westafrika. In einer offiziellen Erklärung, die auf der Website des nigerianischen Präsidialamtes veröffentlicht wurde, heißt es, dass Buhari “zu mehr Wachsamkeit und einer Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen an den Grenzen aufrief und auf die zunehmende Anzahl von Waffen, Munition und anderen Waffen aus dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine im Tschadseebecken aufmerksam machte”.

After #Nigeria‘s President Muhammadu Buhari’s clear warning, will we see more #US weapons making it into the hands of terrorist organizations?#Ukraine https://t.co/hkONcaWatV

— Al Mayadeen English (@MayadeenEnglish) December 3, 2022

Präsident Buhari sagte: “Bedauerlicherweise dienen die Situation in der Sahelzone und der tobende Krieg in der Ukraine als wichtige Quellen für Waffen und Kämpfer, die die Reihen der Terroristen in der Tschadsee-Region verstärken. Ein erheblicher Teil der für den Krieg in Libyen beschafften Waffen und Munition findet weiterhin seinen Weg in die Tschadsee-Region und andere Teile der Sahelzone. Er fuhr fort: “Waffen, die für den Krieg in der Ukraine und in Russland verwendet werden, beginnen ebenfalls, in die Region zu gelangen.”

“Dieser illegale Waffentransport in die Region hat die Verbreitung von Kleinwaffen und leichten Waffen verstärkt, die weiterhin unseren gemeinsamen Frieden und unsere Sicherheit in der Region bedrohen. Daher ist es dringend notwendig, dass unsere Grenzkontrollbehörden und andere Sicherheitsdienste rasch zusammenarbeiten, um die Verbreitung aller illegalen Waffen in der Region zu stoppen“, so Buhari.

Doch wie bei jeder Krise und in jedem Konflikt gibt es genügend Opportunisten und Profiteure, die ihr eigenes Ding drehen und sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die Ukraine tatsächlich so viele Waffen braucht, wie vom Westen geliefert werden. Denn offensichtlich besteht ein so großer Überschuss davon, dass man einen nicht unerheblichen Teil davon einfach weiterverkaufen kann.

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