Die britische Labour-Partei erhält dieser Tage eine schmerzhafte Lektion in Sachen Realpolitik. Während Ed Miliband noch von einer “klimaneutralen” Stromversorgung bis 2030 schwärmt, zieht der wichtigste Energiepartner Norwegen die Notbremse. Die Botschaft aus Oslo ist unmissverständlich: Nationale Interessen haben Vorrang vor grünen Ideologien.
Die norwegische Regierungskrise offenbart die fundamentalen Schwächen der britischen Net-Zero-Strategie. Statt auf bewährte heimische Energiequellen zu setzen, hat sich London in eine gefährliche Abhängigkeit von ausländischen Stromlieferungen manövriert. Die Rechnung dieser ideologiegetriebenen Politik präsentiert nun ausgerechnet der langjährige Partner Norwegen.
Mit dem drohenden Stopp der Stromexporte bei Windstille trifft Oslo den wunden Punkt der britischen Energiewende. Denn Labours ambitionierte Pläne basieren auf einer gefährlichen Illusion: Dass europäische Nachbarn bereitwillig einspringen, wenn die heimischen Windräder stillstehen. Ein fataler Irrtum, wie sich jetzt zeigt. Eine Lektion, die auch Deutschland bereits lernen musste, nachdem die nördlichen Nachbarn massive Kritik an der linksgrünen Energiepolitik der Bundesrepublik geäußert hatten.
Die norwegische Zentrumspartei spricht aus, was viele denken: “Wir werden nicht die Batterien Europas sein.” Der Kollaps der Regierungskoalition in Oslo ist dabei nur der Anfang. Umfragen deuten auf einen Rechtsruck bei den Wahlen im September hin – mit weitreichenden Folgen für die europäische Energiepolitik.
Besonders bitter für London: Während man das heimische Fracking verteufelt und neue Nordsee-Projekte blockiert, droht nun die komplette Abhängigkeit von amerikanischem Flüssiggas – zu Höchstpreisen, versteht sich. Die Alternative? Eine norwegische Gas-Pipeline, deren Zukunft angesichts des wachsenden Energie-Nationalismus ebenfalls ungewiss erscheint.
Die Konsequenzen dieser verfehlten Politik werden die britischen Verbraucher zu spüren bekommen. Experten warnen bereits vor explodierenden Strompreisen und möglichen Versorgungsengpässen. Der utopische Traum von einer schnellen und vor allem günstigen Energiewende könnte sich als höchst kostspieliger Alptraum erweisen. Die Ereignisse in Norwegen sind ein Weckruf. Sie zeigen, dass sich nationale Interessen nicht einfach dem Diktat klimapolitischer Zielvorgaben unterordnen lassen. Eine Erkenntnis, die in den Planungsstäben der Labour-Partei offenbar noch nicht angekommen ist.
Die britische Energiepolitik gleicht – wie jene Deutschlands – zusehends einer planwirtschaftlichen Fehlkalkulation: Während man die eigenen Ressourcen ignoriert, verlässt man sich blind auf die Solidarität der Nachbarn. Norwegen hat dieser naiven Vorstellung nun einen Riegel vorgeschoben.
Dass auch in Norwegen nicht alles eitel Wonne ist, zeigen allerdings Bemühungen im Bereich “erneuerbarer Energien” – Report24 berichtete: Da entkommt kein Vogel mehr: Windrad-Wände sollen im Meer vor Norwegen entstehen