Horst D. Deckert

Orban ante Portas: Ungarischer neo-konservativer Think-Tank startet in Brüssel

Brüsseler „Mathias-Corvinus-Collegium“ als Alternative zu linken Ideologismen

Die ungarische Regierung wird ihre in Budapest ansässige, neokonservative Denkfabrik des „Mathis-Corvinus-Collegiums“ mit einem Ableger in Brüssel noch diesen Monat starten. Dieser soll laut Eigendefinition, eine „Alternative“ zur „polarisierten Kultur“ Europas bieten. – Wie die amerikanische Zeitung Politico prophezeit, wird sich dadurch das Ökosystem der Brüsseler Think Tanks erschüttern, welche jetzt überwiegend von homogenem, pro-europäischem Ideologismen dominiert werden.

„Ungarn stellt linke post-traditionalistische Dogmen in Frage“

Der Direktor des „MCC Brüssel“, Frank Füredi, ein ungarisch-kanadischer Wissenschaftler und Soziologe schreibt bei Politico: Er wolle „eine reife, nachdenkliche Debatte über kulturelle Spannungen auf dem Kontinent fördern“ und ist sich bewusst, dass die antiungarische Stimmung seit der Wiederwahl von Viktor Orban im April zugenommen hat. Ungarn werde „von den Kulturkriegern des Westens aus dem einfachen Grund gehasst, weil es wagt, deren post-traditionalistische, identitätspolitisch angetriebene Weltanschauung in Frage zu stellen“ – so Füredi weiter. Füredi wird das Zentrum gemeinsam mit dem ehemaligen Dresdner Universitätsprofessor Werner Patzelt leiten.

Bildung, Studentenaustausch und Expertise

Der Tätigkeitsbereich des „MCC Brüssel“ soll sich vor allem auf Bildung konzentrieren, wobei es zu einem Studentenaustausch nach Brüssel kommen soll. Die erste Gruppe ungarischer Studenten war bereits letzte Woche eingetroffen, indem sie sich mit Medien und Fidesz-Abgeordneten traf, sowie Vorträge über Geschichte und Institutionen der EU hörte. Viktor Orbáns politischer Direktor, Balázs Orbán, Vorsitzender des Kuratoriums des MCC, sagte letzte Woche: Der neokonservative Think Tank würde helfen, „ein intellektuelles Kraftpaket zu werden, in dem MCC eine Schlüsselrolle spielt“.

Laut Füredi arbeite die Organisation bereits an einer Expertise mit dem Titel „Wovor haben die Menschen in Europa Angst?“ Außerdem sei ein jährliches Angstbarometer über Themen in Planung, welche „die Menschen in den verschiedenen EU-Ländern beunruhigen“.

Start am 15. November

Zur Zeit beschäftigt das „MCC Brüssel“ eine Handvoll Mitarbeiter in der Rue des Poissonniers 13, darunter zwei Forscher, Verwaltungspersonal und einen Kommunikationsdirektor. Das Personal soll sich aber im nächsten Jahr verdoppeln. Das Zentrum soll am 15. November offiziell die Diskussionen über die Zukunft Europas eröffnen. Laut Füredi kommen die Referenten und Teilnehmer aus wie Polen, Italien, Großbritannien und Ungarn.

Die links-nihilistischen Gänse schnattern bereits nervös

So äußerte sich der sozialistische ungarische Ex-EU-Abgeordnete István Ujhelyi gegenüber der Soros-Plattform 444.hu nervös ob der zu befürchtenden Konkurrenz: Fidesz versuche nämlich seit langem, ein EU-feindliches, rechtsextremes politisches Kraftfeld in Brüssel zu schaffen. Und weiter: „Es ist schade, dass der MCC dabei zu einem Instrument geworden ist“.

Die ultra-liberale ungarn-feindliche EU-abgeordnete Katalin Cseh meinte verunsichert: Fidesz habe stark in die „Schaffung eines intellektuellen Alt-Right-Universums rund um ihre Politik“ investiert, wobei bereits viele „Trump-istische amerikanische Prominente“ in Budapest angekommen wären. Csehs Hoffnung: Dass die derzeitige Ausweitung eines Versuchs, eine rechtsextreme Koalition zu bilden, wegen Orbans „extremer Isolation“ in Brüssel und der westlichen Orientierung der ungarischen Jugend zum Scheitern verurteilt sei. Wobei Cseh natürlich einem typisch linken Trugschluss aufsitzt: Dass Budapest eben nicht Ungarn ist.

Auf alle Fälle ist die Aufregung der Linken groß: Der „illiberale ungarische Ministerpräsident“ störe nämlich mit seinem MCC-Start das Brüsseler Ökosystem und löse heftige Gegenreaktionen von Gegnern zu Hause aus – wie es bei Politico heißt.

Orban schlägt Soros mit seinen eigenen Mitteln

Sind jene linken Kräfte eben verunsichert, dass die Orban-Regierung die Unterminierungsversuche gegen die ungarischen+ Politik durch Soros-NGOs nicht unbeantwortet lässt.

UM berichtete: „Philanthropische Subversion: Wie das Soros-Netzwerk in Mitteleuropa und auf dem Balkan arbeitet“ und „Ungarns Soros-Opposition mit ausländischem Geld finanziert“

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