Die Versuche grüner Verbotsfanatiker und Transformationsjünger, den Klimawandel und unliebsame Mobilitätsfolgen – ob direkt oder wenigstens indirekt – für absolut alles verantwortlich zu machen, entwickeln sich immer zur Obsession: Legionen von Forschern versuchen, durch allerlei Querverbindungen irgendwelche Verweise zur Klimaideologie herzustellen. Jetzt führt eine erkennbar politisch eingefärbte britische Studie auch noch Lungenkrebserkrankungen auf die Verbrennung fossiler Energieträger zurück.
Die Pseudo-Verwissenschaftlichung von Panikmache und Alarmismus zum Zweck tiefgreifender Verhaltensänderungen durch Angst kennen anscheinend keine Grenzen mehr: Forscher des University College London wollen die kruden angeblichen Zusammenhänge herausgefunden haben – und das ging so: Durch Auswertung von über 460.000 Patientenakten aus England, Südkorea und Taiwan sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass Menschen, die verstärkt Luftverschmutzung mit Feinstaub der Partikelgröße PM2,5 ausgesetzt seien, ein erhöhtes Risiko für Mutationen des Gens EGFR hätten.
Durch Laborversuche mit Mäusen habe man nun erkannt, dass die PM2,5-Partikel Veränderungen am EGFR-Gen und am KRAS-Gen bewirkten, die beide mit Lungenkrebs in Verbindung gebracht werden. Zudem untersuchte das Team rund 250 Lungenproben von Menschen, die nie Luftverschmutzung oder Tabakrauch ausgesetzt gewesen seien. Obwohl deren Lungen gesund waren, wurden in 18 Prozent der Proben Mutationen am EGFR-Gen und in 33 Prozent Mutationen am KRAS-Gen gefunden. Diese Erbgutveränderungen würden mit dem Alter zunehmen, erklärte der Krebs-Forscher Charles Swanton.
Weit hergeholte Schlussfolgerungen
Für sich alleine würden sie wahrscheinlich nicht ausreichen, um Krebs zu verursachen. Wenn jedoch eine Zelle Luftverschmutzung ausgesetzt sei, könne dies „eine Wundheilungsreaktion“ mit Entzündungsprozessen auslösen. Wenn die betroffene Zelle von einer entsprechenden Gen-Mutation betroffen sei, bilde sich Krebs aus. Bislang sei man davon ausgegangen, dass DNA-Mutationen durch Kontakt mit krebserregenden Stoffen, wie denen in Zigarettenrauch oder Abgasen ausgelöst würden.
Dies passe jedoch, so Swanton, nicht zu Untersuchungsergebnissen, die gezeigt hätten, dass einerseits DNA-Mutationen auftreten könnten, ohne Krebs zu verursachen, andererseits aber die meisten krebserregenden Stoffe in der Umwelt keine Mutationen verursachten. Er sieht damit lange bestehende Vermutungen bestätigt, die einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und einem erhöhten Lungenkrebsrisiko sahen. Allerdings habe man nicht wirklich gewusst, „ob die Verschmutzung direkt Lungenkrebs verursacht – und wenn ja, wie.” Die Frage, die hier nicht beantwortet wird: Da der Aktiv- und Passivkonsum von Tabakrauch nachweislich den größten Anteil von Lungenkrebsfällen verursacht, wie sollen sich da hypothetische Einflüsse sonstiger Faktoren, mit einer geringeren Wirkpotenz, überhaupt noch herausrechnen lassen?
Kombinierte Krebs- und Klimaangst
Swanton und sein Team haben in weiteren Experimenten mit Mäusen auch gezeigt, dass der Botenstoff Interleukin 1 beta, der den Entzündungsprozess auslöst, durch einen Antikörper gestoppt werden kann. Damit könne die Entstehung von Lungenkrebs bereits im Vorfeld verhindert werden. Swanton drückte die Hoffnung aus, dass damit eine „molekulare Krebs-Vorsorge” entwickelt werden könne, etwa in Form einer Tablette, die Menschen täglich vorsorglich einnehmen könnten. Auch hierher also weht der Wind: Vielversprechende neue Geschäftsmodelle für Big Pharma durch kombinierte Krebs- und Klimaangst.
Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für medizinische Onkologie in Paris präsentiert, aber noch nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Daher bleibt abzuwarten, ob sie einer Überprüfung durch medizinische Fachleute standhalten oder sich nur als weiterer Mosaikstein der Klimapropaganda herausstellen werden.