Horst D. Deckert

Petition gegen die Maskenpflicht für Erstklässler im Kanton Bern

Zahlreiche Kantone in der Schweiz haben inzwischen bereits ab der 1. Klasse eine Maskenpflicht eingeführt. Kurz vor Weihnachten verfügten auch die Berner Behörden für die Erstklässler ab dem 10. Januar eine Maskenpflicht. Mit dieser Massnahme will die Behörde den hohen Covid-19-«Fallzahlen» entgegenwirken.

Klar ist aber auch: Für viele Eltern geht der Regierungsrat damit eindeutig zu weit. Um sich gegen die einschneidende Massnahme zur Wehr zu setzen, haben sie jüngst eine Petition lanciert. Im Folgenden geben wir diese auszugsweise wieder:

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Diese Petition spricht sich gegen die Maskenpflicht an Schulen auf Eingangsstufe aus. Verschiedene Gründe führen zum Schluss, dass eine Maskenpflicht für diese Altersstufe unangemessen ist.

Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) geht davon aus, dass die Anwendung der Maske bei jüngeren Kindern oft nicht korrekt erfolgt und das zuverlässige Tragen einer Maske über längere Zeit schwierig ist. Es wird generell empfohlen, bei Kindern unter zwölf Jahren keine Maskentragepflicht anzuordnen. Diese Position wird ebenfalls von «Pädiatrie Schweiz» vertreten.

Die Co-Ki-Studie der Universität Witten/Herdecke berichtet von vielfältigen – teils gravierenden – Nebenwirkungen bei Kindern, die über längere Zeit eine Maske tragen. Gerade die emotionalen Auswirkungen sind bei kleineren Kindern schwer aufzufangen, da die Eigenreflektion und das Verständnis für die Situation oft noch fehlt.

Dazu kommt, dass die Mimik speziell beim Spracherwerb und beim Erlernen des Lesens essenziell wichtig sind (vgl. das Lehrmittel Leseschlau). Deshalb ist die Maskentragepflicht während dieser Lernphase besonders nachteilig.

Nicht zuletzt gibt es auch aus medizinischer Sicht gute Gründe, in der Maskenfrage nach Alter zu differenzieren. Tatsächlich spricht einiges dafür, dass es insbesondere bei kleinen Kindern durch das Tragen von Masken leichter zu Nebenwirkungen kommen kann als bei Erwachsenen – die physiologischen und anatomischen Verhältnisse zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheiden sich nun einmal deutlich (vgl. Blog von Kinderarzt Renz-Polster).

Bei hoher Aktivität aber können Gesichtsmasken nach den vorliegenden Studien zu teils deutlichen physiologischen Veränderungen und teils starker subjektiver Beeinträchtigung führen. Da kleinere Kinder praktisch nur über zwei Aktivitätsniveaus verfügen (ruhiges Spiel oder aber hohe Aktivität), ist dieser Aspekt nicht zu vernachlässigen.

Aus all diesen Gründen wird der Regierungsrat gebeten, das generelle Maskenobligatorium ab der 1. Klasse per sofort aufzuheben.

Hier finden Sie die Petition.

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