Horst D. Deckert

Phoenix‘ Rekord-Sommerwärme spiegelt sich nicht in den Daten der umliegenden Wetterstationen wider

Cap Allon

Ein Mann namens Luke Howard war der erste, der den Effekt der städtischen Wärmeinsel (UHI) dokumentierte – vor 190 Jahren (The Climate of London).

Die Städte haben sich seit 1833 erheblich ausgedehnt und die ursprüngliche Landschaft durch Flächen mit hoher Wärmekapazität wie Gebäude, Bürgersteige und Abwärmequellen ersetzt. Dies führt heute zu einer UHI-Wärme von +5°C oder mehr, vor allem nachts.

Der UHI-Effekt und die damit verbundenen „rekordverdächtigen“ Temperaturen würden auch dann bestehen, wenn der Mensch kein einziges Pfund Kohlendioxid in die Atmosphäre emittieren würde. Dennoch wird uns in den Medien routinemäßig erzählt, dass die anomale Wärme in den Städten „die Fingerabdrücke des Klimawandels“ zeigt und nicht aufgetreten wäre, wenn wir Menschen nie Kohle verbrannt hätten.

Der Miami Herald vermeldete, dass im Sommer 2023 in den Städten des Südens eine Rekordhitze verzeichnet worden ist:

Die städtische Wärmeinsel mit dem „globalen Kochen“ in Verbindung zu bringen, ist ein leichtes Spiel für die MSM – und es wird von ihnen verlangt, dies zu tun.

Der Bericht des Herald fügt pflichtbewusst hinzu: „Prominente wissenschaftliche Institutionen rund um den Globus, einschließlich der National Oceanic and Atmospheric Administration, sind sich einig, dass die Erwärmung hauptsächlich durch vom Menschen verursachte Treibhausgas-Emissionen verursacht wird, so die NASA.“

„Sehen Sie, wie das funktioniert?“, schreibt der ehemalige NASA-Wissenschaftler Dr. Roy Spencer. „Eine Stadt hat einen Wärmerekord, also muss es an der globalen Erwärmung liegen, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird.“

Der Süden der USA verzeichnete einen ungewöhnlich heißen Sommer, besonders im August – das bestreitet niemand.

Laut der Analyse von Dr. Spencer, welche die um die Verstädterung bereinigten durchschnittlichen Sommertemperaturen (auf der Grundlage der homogenisierten GHCN-Temperaturen der NOAA) für alle verfügbaren Stationen in den unteren 48 Bundesstaaten verwendet, war der Sommer 2023 der 13.-wärmste in der Geschichte (seit 1895):

Graphik: Sommerliche Temperaturschwankungen in den Lower-48 (CONUS), 1895-2023, berechnet aus „adj“ (homogenisierten) GHCN-Daten, im Vergleich zu diesen Daten, die um die aufgrund der Bevölkerungsdichte geschätzte UHI-Erwärmung bereinigt wurden.

Die Medien wählen die städtischen Meldestationen oder zumindest die Flughäfen aus, die die großen städtischen Gebiete bedienen, und das aus gutem Grund – dort ist die Hitze am größten. Bleibt man in Phoenix, so zeigt sich der „rekordverdächtig heiße Sommer“ der Stadt nicht an den umliegenden Wetterstationen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes von Dr. Roy Spencer, dessen Team an der Universität von Huntsville den durchschnittlichen städtischen Wärmeinseleffekt und dessen Wachstum im Laufe der Zeit in Abhängigkeit von der Bevölkerungsdichte quantifiziert, untersuchte er die offiziellen monatlichen NOAA-GHCN-Temperaturdaten am Flughafen Phoenix Sky Harbor (rote Kurve in der unten stehenden Grafik) im Vergleich zu allen ländlichen Stationen (0 bis 100 Personen pro km²) im Umkreis von 10 bis 100 km um Phoenix (blaue Kurve unten). Spencer wendete auch eine kleine Urbanisierungskorrektur an den ländlichen (oder fast ländlichen) Stationen an, die auf ihrer individuellen Geschichte des Bevölkerungswachstums basiert.

Das Ergebnis? Der Sommer 2023 war nur der 11.-wärmste Sommer in der Geschichte der Stadt.

„Wir sehen, dass der städtische Wärmeinseleffekt die Hauptursache dafür war, dass der Sommer 2023 in Phoenix ein Rekordjahr war“, schreibt Dr. Spencer. Es ist sonnenklar, dass die umliegenden ländlichen und fast ländlichen Stationen weitaus kühler waren.

Alarmisten werden wahrscheinlich auf die blaue Linie zeigen und protestieren, dass selbst die ländlichen Stationen noch einen starken Erwärmungstrend aufweisen.

„Nun“, fährt Spencer fort, „das liegt zum Teil daran, dass ich nur ‚homogenisierte‘ Temperaturdaten verwendet habe, die von der NOAA bereits bis zu einem gewissen Grad angepasst wurden, was dazu führt, dass die Temperaturtrends aller nahe gelegenen Stationen mehr oder weniger gleich sind.“

Dr. Spencer sagt, er versuche noch herauszufinden, ob er die „rohen“ Daten für solche Vergleiche verwenden könne, da bei der Homogenisierung der Daten durch die NOAA weitere Datenanpassungen vorgenommen wurden, in die ich nicht eingeweiht bin.

Ein letzter Punkt: In den MSM wird regelmäßig die Behauptung der NOAA nachgeplappert, dass diese neuen Temperaturrekorde auf Daten beruhen, die bis ins Jahr 1895 zurückreichen. Im Allgemeinen ist dies nicht wahr, stellt Dr. Spencer fest. Die meisten dieser Stationsaufzeichnungen reichen nicht annähernd so weit zurück. Für den Standort Phoenix Sky Harbor zum Beispiel beginnen die Daten im Jahr 1933. Einige der anderen „rekordverdächtigen Städte“ aus dem Jahr 2023 sind Miami, FL (1948), Houston, TX (1931), und Mobile, AL (1948).

Städte sind wärmer als ihre ländliche Umgebung, und zwar in zunehmendem Maße – das ist eine unbestrittene, aber verschwiegene Tatsache.

Falsche Korrelationen und unhaltbare Schlussfolgerungen stehen jedoch nach wie vor im Mittelpunkt der Berichterstattung der Medien.

Link: https://electroverse.info/phoenixs-record-summer-warmth-not-reflected-in-surrounding-weather-station-data/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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