BILD tat, was es am besten konnte: Mit einfachen Bildern einen Sachverhalt boulevardesk veranschaulichen:
„Deutschland geht den Bach runter …Faeser geht baden!“
Geschichts- und Polit-Vergessenheit
Was sich freilich eine linke Sponti-Ministerin nicht im Klaren ist: Dass man sich in ihrer Position – noch dazu zu weltpolitisch und meteorologisch ungünstigen Zeiten nicht so einfach in einem 5‑Stern-Hotel verstecken kann.
BILD war also unerbittlich und „entdeckte die Innenministerin auf Mallorca“. Und zeigte keine Milde mit einer Spitzenpolitikerin, die ihre historische Verantwortung schwänzt: Weder „ein harter Wahlkampf“ noch ihre Mutter- und Familienrolle, und auch nicht der Deutschen liebste Beschäftigung, dass nämlich endliche Hurra-Ferien sind, gehen da durch… Denn für die wichtigst Ministerin gilt „für einen verdienten Familienurlaub“ – ob einer 2000-jährigen Völkerwanderung die Einschränkung: „eigentlich“
In welchem Land und in welcher Zeit lebt eigentlich die – in die Jahre gekommene Politblondine mit dem schon etwas aufgedunsenen Gesicht?
Bild rückt also den Zusammenhang wieder richtig:
…“Auf Deutschlands Straßen tobt ein Judenhasser-Mob. Es herrscht Terror-Angst.“ (BILD)
Islam-Terror
Außerdem war die „Flip-Flop-Ministerin“ (BILD) auch säumig in der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus: Schloss sie doch weder die Grenzen, noch hat sie die palästinensische Terror-Organisation Hamas verboten. Obwohl das „der Bundeskanzler vor knapp zwei Wochen angekündigt“ hatte.
BILD deutet sogar an: Man habe den kurzen Ausspann-Trip- der „Frotee-Ministerin“ aus „aus ihrem direkten Umfeld“ erfahren. Der Unmut muss also selbst unter Linken gewaltig sein – ob der derzeit katastrophlane Umfrageergebnisse für die Ampel-Koalition.
„Fünf-Sterne-Hotel mit 25m-Buffet“
Was BILD noch zu berichten weiß:
Als Alt-68erin, die sich endlich ganz oben im „Schweinesystem“ (Grüner Ex-Vizekanzler Joschka Fischer) eigenistet hat, „entspannt Faeser für eine Woche im Fünf-Sterne-Hotel Steigenberger, Camp de Mar“. Darunter geht nichts. Und das Hotel darf sich freuen ob der Gratis-Werbung:
„Über 25 m Buffet, Eierbratstation, selbst gemachte Marmelade, frisches Obst, alle Köstlichkeiten, die die Insel so zu bieten hat. Ein Zimmer für zwei Personen: ab 230 Euro. Großer Pool, 400 Meter zum Strand.“
Ostsee-Katastrophen-Sturm-Tief
Hinzu kommt: Faeser wäre auch noch Katastrophenschutzministerin. Vielleicht war ihr auch deshalb eine zweite, nämlich meteorologische Katastrophe, nämlich das Ostsee-Sturmtief einfach zu viel bei der geopolitischen Dauerkrise, und „düste sie nach Malle“ ab.
Wirklich nervend waren in den letzten Tagen zudem in Deutschland, und v.a. Berlin…:
„Auf den Straßen im Dauereinsatz: neben der Polizei auch Faesers Bundespolizei-Bereitschaft im Dauer-Alarm wegen Judenhasser-Demos vor Regierungsgebäuden (Auswärtiges Amt).“ BILD)
„Faeser ist immer Dienst“ (BMI-Sprecher)
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums ließ das alles nicht gelten: Sei doch eine deutsche „Bundesinnenministerin Faeser immer im Dienst.“
Vielleicht tut man der Polit-Blonden aber auch nur unrecht: Vielleicht tankt sie auf ihrem Malle-Trip auch nur viel Kraft, weil sie ja am Mittwoch…
„ihr umfassendes Gesetzespaket mit Regelungen für mehr und schnellere Rückführungen von Menschen ohne Bleiberecht in Deutschland ins Kabinett einbringen und anschließend vorstellen“ wird. (BMI-Sprecher)
Und da werden ihr die Jusos die Hölle heiß machen…
Böser Vergleich
Böse Vergleiche werden dann auch gezogen: Faeser Urlaub – mitten in der Krise – erinnert frappant an den von Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der sich während des Flüchtlings-Katastrophen-Sommers-2015 mit seiner Gattin nach Palma versteckte.
Sicher „tole Menschen getroffen mit im Krieg“ auf Malle
Möge es der deutschen polit-blonden Entscheidungsträgerin bald so ergehen wie ihrer polit-blondinen Ex-Kollegin und Ex-Verteidigungsministerin Lambrecht: Als sie sich zu einer freakigen Neujahrsansprache verleiten ließ, in der sie beglückt-zufrieden eingestand, dass sie „mitten im Krieg tolle Menschen getroffen hat.“
Danach war sie weg von der politischen Bühne.
Polit-Schlafwandler_-innen seit Merkel
Herman Broch: „Die Schlafwandler“ (1930/32)
Hermann Broch (1886–1951) übertrug den Begriff „Die Schlafwandler“ (1930/32) auf eine Epoche des politischen Zerfalls (1888–1918). Die Reaktionen der handelnden Subjekte auf diesen Sinn- und Werteverlust sind: rückwärts gewandte romantisch-nostalgische Verleugnung der Wirklichkeit, gefolgt von Orientierungslosigkeit zwischen Wertesystemen, und abschließend eine sachlich-zynische Unterordnung aller Wertesysteme unter die Maxime des kommerziellen Profits (Merkels Verdrusswort „alternativlos“).
Dieser Weg führt in die Katastrophe; ohne dass sich die Handelnden dessen freilich bewusst wären, sind sie doch ganz in einer fatalen Selbst-Voreingenommenheit gefangen: Besessen vom Wunsch, eine verlustig gegangene Ordnung wiederherzustellen…
Hintergründe der Flüchtlingskrise (1): Waren Merkel und Konsorten nur Schlafwandler der Weltpolitik?