Unser bereits bekannter geopolitischer Analyst Patrick Poppel war beim ersten Wahlgang bereits am 10.4. 2022 im kaukasischen Staat Südossetien, als Wahlbeobachter anwesend gewesen. Nun gab er ein Interview zum Thema Südossetien und dem, am 8.5.2022 stattfindenden und entscheidenden Wahlgang.
Wie auch Abchasien, ist Südossetien zwar seit 2008 unabhängig, fühlt sich allerdings ethnisch und kulturell der russischen Föderation sehr verbunden. Völkerrechtlich gilt es als Teil von Georgien. Zusammen mit den ebenfalls von Russland protegierten Regionen Arzach, Transnistrien und Abchasien, die alle zur früheren Sowjetunion gehörten, bildet Südossetien die Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten.
Es ist eine gebirgige Region unmittelbar südlich des Kamms des Großen Kaukasus. Nach offiziellen Angaben zählt das Land 51.547 Einwohner und hat eine Gesamtfläche von rund 3885 km².
Anerkannt wird Südossetien von Russland, Nicaragua, Venezuela, Nauru (Inselstaat im Westpazifik) und Syrien.
Heute (8.5.2022) wählt die Bevölkerung von Südossetien ihr Staatsoberhaupt. Viele Menschen in Europa haben noch nie von dieser kleinen Republik im Kaukasus gehört, aber dennoch existiert sie.
Interview mit dem Vertreter des Außenministeriums der Republik Südossetien Patrick Poppel
Wie würden Sie die Republik Südossetien mit Ihren eigenen Worten beschreiben?
Poppel:
Südossetien ist ein Teil der Kaukasus Region Ossetien und hat sich von Georgien abgespalten. Unser Staat ist nur von einer Hand voll Staaten anerkannt, wobei die Russische Föderation der wichtigste Partner ist.
Es gibt diplomatische Beziehungen, ökonomische Abkommen und Zusammenarbeit in Bereichen von Bildung und Kultur. Wir verfügen über eine moderne Universität und eigene Medien. Die Amtssprachen sind Ossetisch und Russisch.
Das bedeutet, Südossetien ist ein echter Staat?
Poppel:
Völkerrechtlich wird das Gebiet immer noch zu Georgien gezählt, obwohl es sich vollständig selbst verwaltet. Die Republik Südossetien verfügt über alle Institutionen, welche ein Staat benötigt. Wir sprechen also hier von einem „de facto Staat“.
Nun finden Präsidentschaftswahlen statt, doch wer wird diese Wahlen anerkennen?
Poppel:
Die Bevölkerung von Südossetien wird diese Wahlen anerkennen. Aber auch die Russische Föderation, Nicaragua, Venezuela und noch einige weitere Staaten. (oben genannt)
Welche Perspektiven hat so ein „nichtanerkannter“ Kleinstaat eigentlich in unserer globalisierten Welt?
Poppel:
Wie gesagt, haben wir gute diplomatische Beziehungen zu einigen Staaten, wir produzieren eigene Produkte und sind auch ein Transitland.
Ich würde mir wünschen, dass es mehr touristische Initiativen gebe, da die Landschaft wunderschön und naturbelassen, im ursprünglichsten Sinne, ist.
Wir, seitens der Redaktion sind ebenfalls am Ausgang dieser, sonst medial „ignorierten“ Wahl interessiert. Weiters wird der Wahlgang wohl zweifellos im Schatten des großen russischen Feiertages am Montag 9.5. (Feiertag des Sieges über das deutsche Reich) stehen.
Dank unserer Kooperation mit dem, jüngst auch zum Vertreter des Außenministeriums der Republik Südossetien (wir gratulieren seitens der Redaktion), ernannten Patrick Poppel werden wir mit unseren Berichten stets am „Puls des Geschehens“ in den zukünftig zweifellos politisch spannenden Kaukasus-Regionen, sein.
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