Horst D. Deckert

Problem Verwandten-Ehen in Großbritannien: Totgeburten und Behinderungen

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In der pakistanischen Parallelgesellschaft Großbritanniens sind Ehen unter Cousins und Cousinen besonders beliebt. Folge: Hunderte junge Frauen trauern um ihre Totgeborenen oder leiden mit ihren kranken Babies. Ein Problem, das seit Jahren bekannt ist. Geändert hat sich nichts. 

Alle paar Jahre ploppt sie wieder hoch: Eine neue Studie, die auf das Leid von „Inzuchtkindern“ hinweist. Besonders in den muslimisch-pakistanischen Hochburgen wie Bradford und Birmingham werden die beliebten Ehen unter Cousins und Cousinen zur stillen Familientragödie.

Die neue „Born In Bradford-Studie“ zeigt auf, daß jedes Jahr die Hälfte der Babys in der Stadt von pakistanischen Müttern geboren werden. Zwei Drittel dieser Frauen sind entweder mit Cousins ​​ersten oder zweiten Grades verheiratet, was das Risiko erhöht, dass ihre Nachkommen sterben oder behindert oder behindert zur Welt kommen.

Auch in Großbritanniens zweitgrößte Stadt Birmingham, in der laut businesslive 2014 erstmals mehr muslimische als christliche Kinder geboren wurden, wird nach den Ursachen der hohen Säuglingssterblichkeit gesucht, die dort doppelt so hoch ist wie der nationale Durchschnitt.

Ein Fünftel aller Todesfälle bei Säuglingen seien auf genetische Probleme zurückzuführen, die verursacht werden, wenn Cousins ​​​​und Cousinen untereinander heiraten und Kinder bekommen, heißt es in einem Bericht des Stadtrats von Birmingham. Babys pakistanischer und südasiatischer Herkunft sind überproportional betroffen. So werde eines von 188 Babys tot geboren. Im „weißen“ Teil der Gesellschaft sei es nur eines von 295, heißt es in dem Bericht.

Babys, die in Cousin/Cousinen-Ehen geboren werden, können an sogenannten „rezessiven“ genetischen Störungen leiden, die mit schwerer Behinderung und frühem Tod einhergehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Paar beide der ursächlich gleichen Genvariante hat, beträgt in der Gesamtbevölkerung 100 zu eins. In Cousine-Ehen kann sie auf acht ansteigen, weil Menschen, die miteinander verwandt sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit dieselben Fehler in ihrer DNA tragen, so die MailOnline. ein Problem, das sich von Generation zu Generation verschärfe, so das Blatt. Insgesamt stammten ein Drittel – 33 Prozent – der Kinder mit genetischen Geburtsfehlern aus diesen Verbindungen.

Die gesundheitlichen Folgen für die Kinder sind enorm. Ihnen drohen Blind- oder Taubheit, Blutkrankheiten wie Thalassämie – die die Betroffenen anämisch machen können – Herz- oder Nierenversagen, Lungen- oder Lebererkrankungen und unzählige komplexe neurologische oder Gehirnerkrankungen. Trotz der gesundheitlichen Gefahren sind geschätzte 55 Prozent der pakistanischen Ehepaare in Großbritannien Cousin und Cousine.

Das diese Verwandschaftsehen so beliebt sind, habe weniger mit der Religion als mit Geld zu tun, weiß der ehemalige Staatsanwalt Nazir Afzal, der darüber ein Verbot nachdenkt. „Familien wollen ihr Gold nicht riskieren, indem sie ihrem Kind erlauben, einen Außenseiter zu heiraten. Einige Brüder verloben ihren Jungen oder ihr Mädchen bei der Geburt miteinander“, so bleibe das vermögen in der Familie, erklärt Afzal. „Dieses Problem betrifft Tausende von Paaren in Bradford, Birmingham, im ganzen Land. Es ist etwas, das nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden sollte“, findet Afzal.

Ein Problem, das sich nicht nur in Großbritannien ausbreitet. Auch in Deutschland sind Ehen zwischen Cousin und Cousine erlaubt. Nur die katholische Kirche verbietet sie. Und so steigt die Säuglingssterblichkeit – „unerklärlicherweise“ auch hier. „Etwa drei von tausend Neugeborenen sterben in Berlin im ersten Lebensjahr. Einzig in Neukölln sind es statistisch fast doppelt so viele – etwas mehr als fünf von tausend Babys“ zitierte vor drei  Jahren der Tagesspiegel den Gesundheitsbericht „Zur gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationshintergrund“.

Einen Zusammenhang mit den Verwandten-Ehen will man aber auf keinen Fall herstellen, das wäre ja zu sehr „AfD“ und damit tabu. Und so nimmt man das Leiden der betroffenen Eltern und Kinder offenbar auch hierzulande gerne in Kauf, um keine Kritik an der angestrebte bunten Gesellschaft aufkommen zu lassen. (MS)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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