Horst D. Deckert

Robert Habeck überreizt es: Verbot „fossiler“ Heizungen ab 2040?

von AR Göhring

Offensichtlich motiviert von der Entscheidung des EU-Parlamentes, ab 2035 keine Verbrennermotoren neu zuzulassen, will Wirtschaftsminister Habeck ab 2040 in Deutschland keine Heizungen mehr zulassen, die 100% „fossile“ Energieträger wie Kohle oder Erdgas verbrennen – es müssen 65% „erneuerbare Energien“ enthalten sein.

Außerdem werden bereits vorher kaum zu schaffende Auflagen für ältere Heizungen zu erfüllen sein – die dann vor Ablauf ihrer Betriebsfähigkeit- gegebenenfalls raus müssen. Welche Heizanlagen können die Bürger dann überhaupt noch neu kaufen? Die Auswahl erscheint, theoretisch zumindest, noch reichhaltig: Wärmepumpen für Luft und Boden, Fernwärme, reine Elektroheizungen (?) wie in Schweden, und Verbrenner für nachwachsende Pflanzenöle, zum Beispiel Raps.

Verboten werden hingegen Mineralölheizungen, Erdgasanlagen und andere Gasheizungen (Butan etc.). Schon jetzt sind in einigen Wohnlagen, meist Innenstädten, Holzheizungen zum Neueinbau untersagt.

Der Plan aus dem Wirtschaftsministerium hat eine regelrechte Protestwelle in den alternativen und sozialen Medien hervorgerufen. Auch unabhängig von der Richtigkeit der CO2-getriebenen Erderwärmungshypothese griffen sich viele Fachleute an den Kopf und gaben zu bedenken, daß weder jetzt noch später genug personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen, um das wahnwitzige Vorhaben umzusetzen.

Bereits seit einiger Zeit sind Handwerkertermine für den Einbau einer Wärmepumpe nur mit sehr langer Wartezeit zu bekommen. Das kann nämlich nicht jeder Gas-Wasser-Installateur, sondern nur spezialisierte Heizungsbauer. Doch auch wenn sie das lernten, wären es immer noch viel zu wenige. Hinzu kommt, daß etwa 50-60% aller Gebäude in Deutschland dafür schlicht ungeeignet sind. Und selbst wenn es ginge – viele in Altbauten zu installierende Wärmepumpenheizungen benötigen einen Vorlauftemperatur, die nur mit zusätzlichem Gas- oder Elektromodul erreicht werden kann. Und zusätzlich gilt, wenn all diese Probleme gelöst würden, bliebe der Strommangel als finales Hauptproblem – ohne Kernkraft, nur mit Flatterstrom-Lieferanten wie Wind und Sonne, bliebe an zahlreichen Dunkelflautetagen (meist im Winter) das Netz ohne genügend Strom. Wie in den letzten 8 Wochen beinahe jeden einzelnen Tag. Aber besonders dann, wenn die schnell regelbaren teuren (!) Gaskraftwerke, weil nicht vorhanden, den nötigen Strom für die Wärmepumpen nicht werden liefern können.

Robert Habeck erklärte nun vor einigen Wochen, wie er sich das Strommangel-Problem konkret vorstellt: Waschen, wenn der Wind weht, und dann kann man die saubere Wäsche gleich zum Trocknen in den Wind hängen. Will er, daß wir es auch so machen, wenn die Wohnung kühl ist? Heizen, wenn der Wind weht?

Ein Buchhändler aus Berlin-Mitte, der im Augenblick eine Gasheizung im Geschäftshaus betreibt, erzählte uns, daß er bald wohl an das Fernwärmerohr in der Nähe muß. Dafür gibt es aber nur einen Anbieter – Wettbewerb adé. Und das heiße Wasser wird von einem Kraftwerk ein paar Kilometer entfernt geliefert, das – ausgerechnet – mit Erdgas betroeben wird. Er muß also seine Erdgasheizung rausreißen, um von einer sehr großen zentralen Erdgasheizung beliefert zu werden. Auch wenn Fernwärmeleitungen mit ihrem ca. 1m Durchmesser ganz gut isoliert sind, treten vor allem bei winterlichen Temperaturen ordentlich Verluste auf.

Die Ingenieure unter den geneigten Lesern mögen nun den Plan entwickeln, ihren Mineralölverbrenner umzurüsten, um später auf Rapsöl umsteigen zu können. Aber Vorsicht: Während Mineralölprodukte überwiegend aus gesättigten Alkanen bestehen, sind in biologischen Ölen, vor allem von Raps und Lein, nicht wenige ungesättigte Fettsäuren enthalten, die gerne miteinander reagieren und so Konglomerate bilden – der Chemiker spricht von Verharzung. Es hat einen Grund, warum man Leinöl zur Oberflächenbehandlung von Holz oder als Basis von Linoleumboden nimmt. Ob der Einbau eines neuen Brenners reicht, aus einer Fossil- eine Pflanzenölheizung zu machen?

Bliebe alternativ noch die klassische Elektroheizung, was ohne eine hohe Kern- oder Wasserkraftdichte wie in Frankreich oder Schweden aber nicht zu machen ist. Man stelle sich die groteske grüne Fantasie im Jahr 2040 vor: Während einer mehrtägigen Dunkelflaute im Winter springen sämtliche Elektro-und Fernwärmeheizungen an, gleichzeitig laden alle noch verbliebenen Autofahrer ihre Stromer, und Züge und Trambahnen verlangen auch noch ordentlich Power. Wenn es dann keine dichte Ersatz-Infrastruktur mit Gaskraftwerken gäbe, bräche die Versorgung sofort zusammen. Nur – schaffen Scholzens Mannen es, nach baldiger Abschaltung sämtlicher Kohle- und Kernkraftwerke genügend Leistung mit Gas bereitzustellen? Das darf bei der Chaostruppe, deren manch ein Mitglied nach einer 360°-Umdrehung eine Umkehr vermuten und von Ländern „Hunderttausende Kilometer von uns entfernt“ sprechen, nicht erwartet werden.

Und selbst wenn deutsche Ingenieure (sofern sie noch da sind) ein letztes Mal ein Wunder vollbrächten, und sämtliche Windräder und Photovoltaikplatten mit Gaskraftwerken abzusichern – Erdgasverbrennung ist die teuerste Art, Strom zu erzeugen.

Unser gebeutelter Innenstadt-Buchhändler sprach daher von „Quasi-Enteignung“ vieler Hausbesitzer. Denn was heute schon an Grundsteuer zu zahlen ist, zwingt einige Bewohner bereits, ihren Immobilienbesitz zu verkaufen. Was, wenn Rentner, die sich das Wohneigentum zur Alterssicherung zugelegt haben, die mehrere 10.000 Euro teuren neuen Heizanlagen nicht werden leisten können? „Kredit aufnehmen“, sagt ein Habeck oder eine Baerbock nun vielleicht. 30.000 Euro Kredit für 70jährige Rentner? Welche Bank vergibt solche Kredite?

Man hat den Verdacht, die Regierung arbeite nicht nur an der Desindustrialisierung Deutschlands, sondern tatsächlich auch an der kaum mehr zu verschleiernden schleichenden Enteignung der Bevölkerung. Und an wen geht das enteignete Vermögen dann? Weg ist das Geld ja nie – es haben nur andere, wie nach dem Börsenkrach 2008. Vielleicht an von der Regierung vertretene Interessensgruppen.

ARD und ZDF werden die Pläne wie üblich wahrscheinlich wieder verteidigen, auch wenn Robert Habeck mit seinem Satz „die gehen nicht pleite, die hören nur auf zu produzieren“ eigentlich klar gemacht hat, daß er von der Wirklichkeit überhaupt nichts weiß, und ihm das letztlich auch egal ist. Geht man den Menschen aber massenweise diekt an die Existenz, lassen sie sich von Schönfärberei durch Hofjournalisten deutlich weniger beeindrucken – die rund 2.200 Corona-Spaziergänge jeden Montag während der Zeit der drohenden RNA-Injektionspflicht bewiesen dies eindrucksvoll.

Leider muss auch daran gezweifelt werden, daß Habecks Pläne nicht umgesetzt werden, ähnlich wie auch bei der weltfremden Richtlinie der EU, ab 2035 keine Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Die Parteien werden sich zwar erbittert darüber streiten, wer in den Augen der Medien der weiße oder der schwarze Ritter sein darf. Doch am Ende wird es einen faulen Kompromiss geben, der all diese vernichtend – irrsinnigen Phantasien umzusetzen erlaubt. Wenn nicht sofort, wie jetzt angekündigt, dann eben etwas später, etwas weniger, etwas komplizierter. Dafür werden die Grün-Linken in den Altparteien und ihren journalsitiscnen Hilfstruppen schon sorgen. Garantiert.

Habeck und seine Mannen meinen die wirre Idee, Deutschland zu dekarbonisieren und zu ent-atomisieren, wirklich ernst, während alle anderen um uns herum fleißig Kohle- und Kernkraftwerke bauen. Ob sie es überreizen? Das glaubt wohl nur ein unverbesserlicher Optimist

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