Horst D. Deckert

Rostocker Bau-Azubis müssen Wohnungen für Ukrainer räumen

Da Deutschland längt nicht mehr in der Lage ist, den aktuellen Migrantenansturm zu bewältigen, geht der Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten immer mehr zu Lasten von Privatpersonen: Enteignungen, Entmietungen und Zwangausquartierungen häufen sich landauf, landab. Wohnungsbetreiber wittern in dieser Notlage schnelle Verdienstmöglichkeiten. Dies bekommen derzeit auch Lehrlinge des Baugewerbes in Rostock zu spüren. 

“Solidarität” für die Tonne: Azubis müssen weichen

In Mecklenburg-Vorpommern werden die Azubis des Landes zentral ausgebildet; allerdings wohl nur noch bis zum Jahresende – denn für den Stichtag 31. Dezember wurde ihnen der Mietvertrag zweier Immobilien gekündigt: Diese will der Betreiber der Stadt nun stattdessen zur (für ihn lukrativeren) Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge zur Verfügung stellen.

Der Bauverband kritisierte in einem Brief an die Rostocker Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück (Die Linke), dass die Kündigung völlig überraschend erfolgt sei. Wenn es auch “wichtig” sei, Flüchtlingen zu helfen, hätten die Auszubildenden und Berufsschüler keine Unterkunft mehr, weil es für die Betreiber offenbar gewinnbringender sei, an die Stadt zu vermieten. Den Lehrlingen drohe nun möglicherweise der Abbruch ihrer Ausbildung und den Betrieben der Verlust künftiger Fachkräfte.

Fachkräfte müssen “Fachkräften” weichen

Den Appell des Verbandes an Unterstützung durch die Stadt beantwortete Sozialsenator Steffen Bockhahn (ebenfalls Die Linke) mit der üblichen nichtssagenden Zusicherung, man arbeite an einer gemeinsamen Lösung,  „Aufgeregtheiten“ würden aber nicht weiterhelfen. In Rostock setzt sich damit eine Entwicklung fort, die auch andernorts bereits vermehrt zu beobachten ist: In Stuttgart wurde 100 Mietern gekündigt, weil  damit die Hausverwaltung das Gebäude der Regierung für die Unterbringung von Flüchtlingen anbieten konnte.

Nicht nur für Ukrainer, sondern auch für Asylanten aus aller Herren Länder müssen Deutsche Platz machen…:

Die Einheimischen haben das Nachsehen

Und 15 Bewohner eines Seniorenheims bei München mussten ins Obergeschoss des Gebäudes ausweichen, damit im unteren Teil ukrainische Flüchtlinge einziehen konnten; die alten Menschen, die bewusst die leicht zu erreichenden Appartements im Erdgeschoss gebucht hatten, finden sich nun auf einem Flur mit schwer Demenzkranken wieder, während im Erdgeschoss junge aktive Migranten hausen. Und der Landrat im bayerischen Fürstenfeldbruck lässt die Beschlagnahmung öffentlicher oder privater Liegenschaften prüfen, weil er Migranten nicht in Schulturnhallen unterbringen will. 

Rekordzuwanderung von 2015 wird noch getoppt

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) rechnet damit, dass bis Jahresende die Rekordzahl von 2,1 Millionen Zuwanderern aus dem Jahr 2015 übertroffen wird. Die Ukraine-Vertriebenen, von denen sich fast eine Million in Deutschland bereits ansiedelte, sind in dieser Statistik noch nicht eingerechnet. Angesichts dieser Ausmaße sind die Kommunen schon lange völlig mit der Unterbringung überfordert.

Es ist also davon auszugehen, dass profithungrige Vermieter und der deutsche Staat nach immer neuen Möglichkeiten suchen werden, um der einheimischen Bevölkerung so viel Wohnraum wie möglich zu entziehen. 

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