Hat das Rote Kreuz bei der Beschaffung der Corona-Masken geschludert? Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft der Rettungsorganisation jetzt vor, „rechtswidrig und schuldhaft gehandelt“, die „zumutbare Sorgfalt außer Acht gelassen“ und die Republik Österreich damit um mehr als zwanzig Millionen Euro geschädigt zu haben.
Der Maskentragezwang für die Bevölkerung während der Corona-Zeit war eine nutzlose Schikane, zumal der verordnete Mundschutz auch qualitativ nichts taugte. Er war mangelhaft!
Das hatten Testergebnisse schon zu Beginn der Pandemie gezeigt, über die jedoch schnell der Mantel des Schweigens gebreitet wurde. Dabei dürfte das Verteidigungsministerium von den negativen Testergebnissen gewusst haben, da der damalige Generalsekretär Dieter Kandelhofer mit dem in Südtirol ansässigen Oberalp-Konzern wegen der Masken telefoniert hatte. Denn das Heeresgutachten war ziemlich kritisch ausgefallen.
Unsummen für Corona-Masken und Schutzanzüge
Beim Oberalp-Konzern handelt es sich um jenes italienische Unternehmen, das die Masken aus China für Österreich beschaffte. „Nach dem Telefonat mit dem Generalsekretär des Verteidigungsministeriums, heißt es in einer internen E-Mail des Oberalp-Chefs, bleibe das Gutachten unter Verschluss. Hat auch die Regierung von den negativen Gutachten Kenntnis gehabt?
Auf jeden Fall wurde das Rote Kreuz von der Regierung beauftragt, die Corona-Schutzmasken zu besorgen und die „ÖRK Einkauf & Service GmbH“, die Tochterfirma des Roten Kreuzes, kaufte bei Oberalp Schutzmasken im Gesamtkaufpreis von 36,6 Millionen Euro ein.
Zudem bestellte sie bei Oberalp noch „aseptische Schutzanzüge“ im Wert von 24 Millionen Euro, die in Österreich allerdings nicht in Umlauf gebracht werden hätten dürfen. Die Republik-Verantwortlichen wollen davon nichts gewusst haben.
WKStA ermittelt wegen der Beschaffung
Die Finanzprokuratur als Anwältin der Republik hat daher sowohl wegen der Masken als auch wegen der Schutzanzüge Anzeige gegen das Rote Kreuz erstattet und die WKStA (Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft) hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Vorwürfe wiegen schwer, zitiert die Zeitung „Der Standard“ die WKStA: „Entscheidungsträger des Roten Kreuzes hätten rechtswidrig und schuldhaft gehandelt, die zumutbare Sorgfalt außer Acht gelassen und damit dazu beigetragen, die Republik Österreich um mehr als 20 Millionen Euro zu schädigen.“
Rotes Kreuz dementiert – Oberalp schweigt
Das Rote Kreuz bestreitet die Vorwürfe und erklärt, dass die seinerzeitigen Beschaffungsmaßnahmen von der Republik Österreich umfangreich geprüft und auch ihr Einkaufsunternehmen für gut befinden worden sei.
Die Firma Oberalp schweigt zu allem, aber von der Justiz wird deren Managern vorgeworfen, schreibt der „Standard“, dass diese die Organisation (das Rote Kreuz) getäuscht und damit schweren Betrug begangen hätten. Konkret heißt es im Ermittlungsakt: Verschwiegen worden sei, dass Zertifikate gefehlt hätten, dass Testberichte gefälscht und vereinbarte Qualitätsstandards nicht eingehalten wurden. Die Republik sei dadurch um mindestens 15,62 Millionen Euro geschädigt worden.
Zum Autor: Kurt Guggenbichler war Mitbegründer und Chefredakteur des „Wochenblick“. Sein journalistisches Handwerk hat er bei der „Goslarschen Zeitung“ in Norddeutschland erlernt, wo er acht Jahre lang als Redakteur, Reporter und Kolumnist tätig war. Wieder zurück in seiner Heimat, arbeitete Guggenbichler in der Funktion eines Ressortleiters dann 25 Jahre lang für die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Zum „Wochenblick“ wechselte er einige Zeit nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Tageszeitung „Oberösterreichs Neue“ und für AUF1-Info ist Guggenbichler nun als Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz.
Wir sind unabhängig, weil Sie uns unterstützen!
AUF1 ist durch seine Zuseher finanziert. Wenn Ihnen unser Angebot gefällt, dann bitten wir Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu helfen. Nur mit dieser Hilfe können wir ein tägliches Programm aufrechterhalten und weiter ausbauen.