Horst D. Deckert

Schock: Giftige Flüssigkeit in Schul-Schnelltests entdeckt

Seit einigen Wochen müssen sich auch in Deutschland Kinder verpflichtend regelmäßig testen lassen, damit sie überhaupt am Präsenzunterricht teilnehmen können. Das ist nicht nur lästig – sondern wie sich herausstellte, mitunter auch gefährlich. Denn in einem weit verbreiteten Fabrikat wurde nun eine hochgradig giftige Flüssigkeit entdeckt. 

Wie die „Welt“ am Donnerstag berichtete, handelte es sich dabei um die Testkits der koreanischen Marke SD Biosensor, die vom Schweizer Pharmahersteller Roche in Umlauf gebracht wurde. Bis April hatte die Politik in der Hansestadt insgesamt zwei Millionen dieser Tests für den Gebrauch in Schulen mit 9,9 Mio. Euro an Steuergeld geordert. Bei der bedenklichen Chemikalie handelt es sich um Octylphenol, das in der EU als „besonders bedenklicher Stoff“ gilt. Der Test ist auch in Österreich im Einsatz.

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Einsatz des Giftstoffes steht sogar im Beipackzettel

Beunruhigend ist vor allem, dass die Sache eigentlich längst bekannt sein müsste. Der „Corona-Blog“ berichtete etwa schon vor einigen Wochen über mögliche gefährliche Stoffe in den Schnelltest-Kits mehrerer Hersteller, darunter dem von Roche vertriebenen Korea-Test. Dass dieses Mittel verwendet wurde, steht zudem bereits auf der ersten Seite des Beipackzettels. In Hamburg zieht man nun wenigstens Konsequenzen und will den Test in Schulen nicht mehr einsetzen.

Auch in Österreich wurde der Test flächendeckend angewendet. Zwar nicht in den Schulen, aber zumindest in Teilen bei der ersten großen Massentest-Tranche im Dezember. Dafür bestellte die Kurz-Regierung mehrere Millionen der Selbsttests von Roche. Dieser ist auch weiterhin zur Verwendung in Österreich freigegeben.

Aus mangelnder Verfügbarkeit einfach umetikettiert

Der „Welt“-Artikel beschwichtigt, dass es sich dabei ohnehin nur um die Reagenz-Flüssigkeit handle, die mit dem Körper nicht in Kontakt käme. Dennoch war der Test ursprünglich nicht dafür gedacht, in Kinderhände zu gelangen, sondern bedurfte der Durchführung durch medizinisches Fachpersonal. Dass dies dennoch passierte, war offenbar der Eile geschuldet.

„Laut Auskunft der Gesundheitsbehörde waren zum Zeitpunkt der Bestellung keine alternativen Selbsttests in ausreichender Menge verfügbar, sodass man auf Schnelltests zurückgegriffen und diese durch Austausch des Stäbchens zu Schnellselbsttests gemacht hat“, so die Erklärung der zuständigen Schulbehörde zur skandalösen Umetikettierung .

Österreich: Allergische Reaktion auf Ethylenoxid

Apropos Selbsttests und Schulen: In Österreich kommt hier bevorzugt der Test von LEPU Medical zu Einsatz. In diesem kommt zwar kein Octylphenol vor – möglicherweise aber ein anderer Giftstoff. Denn wie der FPÖ-Politiker Peter Wurm in einer Rede im Nationalrat herausstellte, soll ein Kind in Österreich nach einem Selbsttest eine allergische Reaktion auf Ethylenoxid gezeigt haben.

Dabei handelt es sich um ein entzündliches Gas, das seit Jahren zur Desinfektion von medizinischem Zubehör verwendet wird. Beim Einatmen ist es giftig und steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. Es ist nicht der erste Bericht über mögliche Belastungen mit dem gesundheitsschädlichen Stoff nach Antigentests – bislang konnten einschlägige „Faktenchecker“ diese Erzählungen aber stets als vermeintlich „unbelegt“ abtun. Der Fall aus Tirol nährt aber die bereits länger bestehenden Spekulationen einmal mehr.

 

LEPU-Test ursprünglich nur für Erwachsene

Dieser Test sollte zudem eigentlich nur bei Erwachsenen verwendet werden. „Der Test darf von volljährigen Personen in Eigenanwendung oder von medizinischem Fachpersonal an Patienten durchgeführt werden“, so die Information im Beipackzettel.

Mit dieser ursprünglichen Einschränkung auf medizinisches Fachpersonal wurde im Jänner sogar argumentiert, weshalb man die Tests nicht für den Privatgebrauch zuhause freigebe. Bereits damals war aber klar, dass das Bildungsministerium die Tests von LEPU Medical in den Schulen einsetzen möchte. Inzwischen wirbt das Unternehmen sogar offiziell mit dieser Kooperation für sein Produkt. Dabei wurde diese Zulassung  sogar nur mithilfe eines Tricks des Staates möglich!

Giftstoff in „Alltagsmasken“ entdeckt

Es ist nicht das erste Mal, dass Giftstoffe in Corona-Utensilien, die auch für den Gebrauch bei Schülern bestimmt sind oder waren, für negative Schlagzeilen sorgen. Wie Wochenblick berichtete, gab es im Dezember eine Rückrufaktion zu einem Mund-Nasen-Schutz. Der Grund: Das stark giftige Färbemittel Anilin wurde dort festgestellt!

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