Horst D. Deckert

Schwerwiegende Impf-Nebenwirkungen steigen in der Schweiz um den Faktor 68

Die schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Impfungen steigen weiter an. Laut dem letzten Bulletin der Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic vom 4. Juni wurden seit Beginn der Corona-Impfkampagne inzwischen 1294 schwerwiegende Nebenwirkungen gemeldet. Zum Vergleich: 2019, in der letzten Periode mit zuverlässigen Vergleichszahlen, verzeichnete Swissmedic im ganzen Jahr «77 medizinisch wichtige Ereignisse und 19 Ereignisse mit schwerwiegenden Folgen» (Corona-Transition berichtete).

In den vergangenen rund sechs Monaten seit Beginn der Impfkampagne haben die schwerwiegenden Nebenwirkungen somit um das Achtundsechzigfache zugenommen. Auf das ganze Jahr hochgerechnet liegt die Zunahme bei einem Faktor von 136. 624 schwerwiegende Nebenwirkungen ereigneten sich nach der mRNA-Injektion von Pfizer/BioNTech, 632 nach derjenigen von Moderna.

3419 Verdachtsmeldungen

Gesamthaft meldet Swissmedic seit Beginn der Impfkampagne 3419 «Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19-Impfstoffe». Somit handelte es sich bei 37,8 Prozent der gemeldeten Fälle um schwerwiegende. Zum Vergleich: 2019 machten die «19 Ereignisse mit schwerwiegenden Folgen» 7 Prozent aller 273 Meldungen aus, die über «unerwünschte Wirkungen» berichteten. Die von den Nebenwirkungen Betroffenen seien im Mittel 62 Jahre alt – bei den als schwerwiegend eingestuften Fällen liege das mittlere Alter bei 65,2 Jahren.

Seit Monaten schreibt Swissmedic in ihren Medienmitteilungen, dass durch die Meldungen «ein klareres Bild der Sicherheit der ‹Impfstoffe› in der täglichen Anwendung» vorliege. Dies bestätige das bekannte Nebenwirkungsprofil weitgehend, die bisher eingegangenen Meldungen über unerwünschte Wirkungen würden nichts am «positiven Nutzen-Risiko-Profil» der «Impfstoffe» ändern.

Das «bekannte Nebenwirkungsprofil» bezieht sich jedoch lediglich auf die von Pfizer selbst durchgeführten Testimpfungen an 20’000 Versuchspersonen. Die geringe Zahl an Testpersonen erlaubt aber noch keine statistischen Angaben über sogenannte «rare events» (Corona-Transition berichtete). Deshalb muss Pfizer auch seine Studie fortführen. Der Abschluss ist erst im Januar 2023 zu erwarten.

Sensibilisierung sei höher als sonst

Corona-Transition konfrontierte Swissmedic mit mehreren Fragen bezüglich der Nebenwirkungen. Wir wollten von der Zulassungsbehörde unter anderem wissen, wie sie die stark erhöhte Anzahl an Nebenwirkungen im Vergleich zu 2019 interpretiert. Dazu schreibt Alex Josty, Mediensprecher der Swissmedic: «Es ist wissenschaftlich nicht legitim, Meldungen von 2019 mit Meldungen zu Impfnebenwirkungen von 2021 zu verglichen – auch weil es sich nicht um Meldungen der gleichen Impfungen handelt.»

Die Zulassungsbehörde wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass noch nie in so kurzer Zeit eine so hohe Anzahl Menschen in der Schweiz geimpft worden sei. Und weiter: «Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu ‹normalen› Impfungen wie z.B. Grippeimpfungen. Deshalb und aufgrund der 6,2 Mio. verabreichter Impfdosen liegt es in der Natur der Sache, dass mehr Meldungen bei Swissmedic eintreffen.»

Auf die Frage, wie viele Impfungen 2019 in der Schweiz verbreicht wurden, konnte Swissmedic keine Antwort geben und verwies an das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dieses wiederum hat auf Anfrage von Corona-Transition dazu bis Redaktionsschluss nicht geantwortet. Weiter betont Josty, dass das Meldeverhalten früherer Jahre nicht mit heute vergleichbar sei und verweist dabei auf Informationen der Pharmacovigilance.

«Vor der Pandemie wurde eher wenig gemeldet », schreibt Josty. Begründet wird dies damit, dass die Nebenwirkungen bei Impfungen seit Jahren bekannt und die Sensibilisierung der Bevölkerung viel tiefer als heute gewesen wäre. «Nebenwirkungen bei neuen Medikamenten werden viel häufiger gemeldet als bei bekannten Medikamenten», so Josty. Zur Erinnerung: Ende 2020 sagte Swissmedic-Sprecher Lukas Jäggi noch, dass die Dunkelziffer bei 85 Prozent liege.

D-Dimere-Wert seien nicht entscheidend

Unlängst präsentierten Wissenschaftler erste Ergebnisse über mögliche langfristige Nebenwirkungen der mRNA-Injektionen. Sie stellten fest, dass durch die mRNA-«Impfungen» das Immunsystem längerfristig geschwächt werden könnte (Corona-Transition berichtete). Dies, weil die sogenannten «Toll-like-Rezeptoren» (TLR), die für das angeborene Immunsystem eine zentrale Rolle spielen, geschwächt würden.

Auf die Frage, ob die erwähnte Publikation Swissmedic bekannt sei und wie sie die Gefahren langfristiger Nebenwirkungen einschätze, äusserte sich die Zulassungsbehörde nicht näher. Begründung: Die Publikation sei noch nicht «peer-reviewed». Die Einschätzung von Swissmedic:

«Es liegen aktuell keine wissenschaftlich belegten Daten vor, die darauf hinweisen würden, dass das Immunsystem durch die aktuell zugelassenen Covid Impfstoffe langfristig geschwächt werden könnte.»

In Deutschland untersuchten zuletzt Ärzte das Blut von Geimpften vor und nach der «Impfung» auf sogenannte D-Dimere-Werte. Anhand dieser stellte ein Arzt kürzlich fest, dass über dreissig Prozent der Geimpften Blutgerinnsel entwickelt hätten (Corona-Transition berichtete). Auf die Frage, ob Swissmedic Kenntnis über D-Dimere-Untersuchungen in der Schweiz hat, entgegnet die Zulassungsbehörde: «Isolierte Daten zu D-Dimere liegen Swissmedic nicht vor.»

Und weiter: «Ferner analysiert Swissmedic publizierte wissenschaftliche Daten. Die Daten werden als Ganzes analysiert und nicht ausschliesslich Detail-Informationen über D-Dimere berücksichtigt.»

Laut Swissmedic sei die Bestimmung der D-Dimere zudem nicht geeignet, um den «klinischen Verdacht» zu erhärten, dass die Gen-Injektionen dafür verantwortlich seien. «Es bringt keine erhöhte Sicherheit, Geimpfte prophylaktisch zu testen (auf D-Dimere, Anm. der Red.). Solche Tests sind erst begründet, wenn «verdächtige klinische Symptome vorliegen», schreibt Swissmedic weiter.

Todesfälle nicht mehr aufgelistet

Pikant: Bisher hat die Zulassungsbehörde stets nach den «Impfungen» die Anzahl der Todesfälle in ihrem Bulletin aufgelistet. So konnte man noch am 18. Juni dazu lesen: «In 97 der schwerwiegenden Fälle sind Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben.» Doch in ihrem jüngsten Bericht von Anfang Juli informierte Swissmedic anfangs nicht mehr über die Anzahl Todesfälle nach «Impfungen».

Erst auf Nachfrage gab die Zulassungsbehörde via Twitter bekannt, dass bisher 116 Personen «in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben» seien und fügte die Zahlen hinzu.

Es scheint, als ob Swissmedic Todesfälle nach den mRNA-Injektionen zu tabuisieren versucht. Christoph Küng, Leiter der Abteilung für Arzneimittelsicherheit bei Swissmedic, sagte am Dienstag im Rahmen der BAG-Pressekonferenz, dass die Zulassungsbehörde bisher keinen einzigen Todesfall aufgrund von Nebenwirkungen festgestellt habe. Dies, obwohl bisher fast keine Obduktionen vorgenommen wurden.

Die Swissmedic – mit einem Zusammenarbeitsvertrag mit der Bill & Melinda Gates-Stiftung – ist gleichzeitig Zulassungsbehörde für neue Heilmittel sowie Kontrollinstanz für Nebenwirkungen in der Schweiz. Gemäss Informationen des BAG wurden inzwischen rund 3,3 Millionen Menschen in der Schweiz vollständig geimpft, circa 4,5 Millionen erhielten eine Impfdosis.

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